Vor der Saison gab man im Lager des FSV Unterkotzau eine Top 5-Platzierung aus, denn man wusste um die Stärke der A-Klasse Nord 1. Die Mannen von Erich Völkel zeigten schnell, dass sie ein gewichtiges Wörtchen im Konzert der Großen mitreden werden und setzten sich schnell oben fest. Es gab insgesamt nur drei Niederlagen zu verkraften, zwei davon gegen den Meister VfB Wölbattendorf und die andere gegen eine verstärkte zweite Mannschaft des ZV Feilitzsch. Doch auch in den beiden Spielen gegen Wölbattendorf zeigten die Unterkotzauer, dass man auch mit dem absoluten Krösus der Liga mithalten konnte und verlor jeweils recht unglücklich mit nur einem Tor Unterschied (0:1 und 1:2). Bevor dann aber die Teilnahme an der Relegation endgültig in trockene Tücher gebracht war, gab es einige Schlüsselmomente zu überstehen. Erich Völkel blickt zurück: "Das 5:5 in Pilgramsreuth war wirklich ein einmaliges Spiel. Wir haben dort bei unserem direkten Konkurrenten zweimal einen 2-Tore-Rückstand aufgeholt, und das am Ende sogar in Unterzahl. Das hat uns als Team nochmal enger zusammengeschweißt und den letzten Motivationsschub gegeben." Auch der 3:2-Auswärtssieg in Köditz Anfang April sei sehr besonders gewesen: "An diesem Tag hatte meine Tochter Geburtstag. Meine Familie bedeutet mir alles und ich wäre nicht böse gewesen, wenn ich das Spiel verpasst hätte. Doch meine Tochter hat mir gesagt, ich solle mit einem Sieg aus Köditz zurückkehren, dass sich ihr Ehrentag noch schöner feiern lässt. Ich möchte ihr wirklich einen großen Dank dafür aussprechen", berichtet der 41-Jährige von einer einmaligen Geste.
Auf dem Weg zum Aufstieg mussten die Unterkotzauer mitunter kräftig einstecken.
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Relegationssieg gegen Konradsreuth reicht zum Aufstieg
Am 28. Mai stand dann in Leupoldsgrün das große Relegationsspiel gegen den FC Konradsreuth an. Dass der FSV Unterkotzau am Ende vor etwa 400 Zuschauern einen überzeugenden 4:1-Erfolg einfahren konnte, macht den Trainer richtig stolz: "An diesem Tag hat bei uns einfach alles gepasst. Wir haben den Gegner über 90 Minuten im Griff gehabt und hochverdient gewonnen. Die Konradsreuther mussten zwar auf ihren Top-Torjäger Manuel Schnabel (46 Tore in 17 Saisonspielen) verzichten. Doch ich bin total überzeugt davon, dass wir auch gewonnen hätten, wenn er dabei gewesen wäre." Doch nach diesem Sieg war erst einmal Warten angesagt, denn der Aufstieg des FSV war noch nicht endgültig perfekt. Die Unterkotzauer hofften nun auf den FC Tirschenreuth, der mit einem Sieg über St. Johannis Bayreuth Schützenhilfe leisten konnte und den FSV vor einer weiteren Partie im Relegationsmarathon bewahren würde. Also machte sich eine Delegation aus Unterkotzau auf die Reise nach Wunsiedel und bejubelten in einem nervenaufreibenden Spiel den 4:2-Erfolg der Oberpfälzer, was den frühzeitigen Aufstieg des FSV in die Kreisklasse bedeutete. "Das war ein richtiger Krimi und an Spannung nicht zu überbieten. Wir haben die gesamten 90 Minuten mitgefiebert und waren am Ende richtig über das Ergebnis erleichtert", gibt Völkel zu. Im Anschluss begannen in Wunsiedel die Feierlichkeiten, die in Unterkotzau bis in die frühen Morgenstunden andauerten.
Trainer Erich Völkel nimmt die Glückwünsche entgegen.
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Klassenerhalt als großes Ziel
"Meine Jungs haben sich den Aufstieg absolut verdient und hart erarbeitet. Ich möchten ihnen und allen Beteiligten an dieser Stelle für die grandiose Saison danken. Wir haben uns für den riesigen Aufwand belohnt", findet der Trainer nur lobende Worte für das gesamte Umfeld. Doch eine Person möchte Völkel noch besonders hervorheben: "Unser Spielleiter Ricardo Gödicke macht eine hervorragende Arbeit und steckt wirklich unglaublich viel Herzblut in den Verein. Er ermöglicht immer wieder neue Transfers wie unsere starken Neuzugänge im Winter. Auch er hat einen großen Anteil am aktuellen Erfolg". Der anstehenden Kreisklassen-Saison blickt Völkel voller Vorfreude entgegen: "Ich fiebere dem Saisonauftakt schon jetzt entgegen. Es wird zwar eine neue Erfahrung für uns und sicher kein leichtes Unterfangen, doch mit diesem Kader wollen wir den Klassenerhalt (egal ob in der Kreisklasse Nord oder West) auf jeden Fall unter Dach und Fach bringen." Es konnten alle Leistungsträger gehalten werden, zudem hat der FSV Unterkotzau schon jetzt fünf Neuzugänge verpflichten können. Darüberhinaus stehe man mit weiteren drei Spielern in aussichtsreichen Gesprächen. So lässt sich auch der Abgang von Robert Mircea (zur SG Zedtwitz) sowie der mögliche Abschied von zwei Ergänzungsspielern des Kaders ohne Probleme verkraften.