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Artikel veröffentlicht am 06.06.2017 um 14:00 Uhr

Schorchatser sind oben : Der steinige Weg des ASV in die Kreisklasse

Mit einem klaren 7:0-Sieg gegen die überforderten Lainecker schafften die Schützlinge von Udo Thomala gestern den Aufstieg in die Kreisklasse. Doch der glanzvolle und spielerisch leichte Erfolg der Marktschorgaster bei Dauerregen stand im krassen Gegensatz zu den Aufstiegsmühungen des ASV in den Wochen davor. Nach viel Verkrampfung und auch etwas Verzweiflung knallten dann aber doch die Sektkorken.

Von Hans-Jürgen Wunder

Nach optimistischen und zuversichtlichen Wochen hatte die Skepsis dann auch ASV-Coach Udo Thomala befallen. "Hoffentlich verlieren wir nicht das sechste Relegationsspiel hintereinander", unkte er vor dem Match gegen den ASV Laineck. Drei Partien hatte man damals unter Spielertrainer Matthias Dames, der heute noch mitkickt, verloren und sich 2015 vergeblich gegen den Abstieg aus der Kreisklasse gestemmt. Und auch der Start in Entscheidungsspiele nach dieser Serie, die man als Tabellenzweiter abgeschlossen hatte, war eher suboptimal. "Wir waren gegen Rugendorf eigentlich klar die bessere Mannschaft", befindet der frühere Bad Bernecker. Genutzt hatte es allerdings nichts. Matthias Dames schoss seinen Elfmeter früh vorbei und Nick Beithner probierte es mit Wucht, scheiterte aber ebenfalls mit seinem halbhohen Ball. Dass man dann bei der 0:1-Niederlage gegen die Spielgemeinschaft den entscheidenden Treffer ausgerechnet durch einen verwandelten Strafstoß kassierte, war dann umso bitterer und hinterließ Spuren.

Überraschend chancenlos

Nach dem kräftezehrenden Auftritt in Ludwigschorgast fiel die Thomala-Truppe zunächst in ein Loch. "Das war schon sehr enttäuschend. Und dann die Hitze, die richtig Kraft gekostet hatte. Das anschließende Spiel gegen Trebgast war dann richtig Hardcore." Auch vom Ergebnis. Denn ohne Torjäger Nick Beithner hatte man bei der 0:3-Niederlage letztlich keine Chance und ramponierte das ohnehin schon angekratzte Selbstvertrauen. Bis Ende April war man noch guter Dinge, erfreute sich an zahlreichen eigenen Treffern und der stabilen Hintermannschaft. Doch bereits beim 3:2-Sieg gegen Kirchleus begann man, zu wackeln. Und nach dem Remis gegen Hutschdorf und der Niederlage in Wartenfels war die bestechende Form verflogen. "In Hutschdorf waren wir klar die bessere Mannschaft und gegen Wartenfels haben wir es einfach zu leicht genommen. Hunderttausend Chancen und nichts reinbekommen", stöhnt Thomala im Rückblick. Und dann auch noch zwei Rückschläge in der Relegation, mit denen die Schreckensbilanz weiter verlängert wurde. Man kann gut nachfühlen, dass dem Marktschorgaster Trainer etwas mulmig vor der Partie gegen die Lainecker war. "Wir werden die sicher nicht unterschätzen, egal, was gesprochen wird." Denn es ging auch um die Zukunft des ASV. "Wir müssen versuchen, die Mannschaft zusammen zu halten", deutete der Übungsleiter die enorme Bedeutung des letzten Auftrittes seiner Elf vor der kurzen Sommerpause an.

Manuel Otto zeigt, wohin es jetzt geht: Nach oben in die Kreisklasse.

anpfiff.info

Druck ist weg

Dass es so leicht gegen den ASV laineck werden würde, hatte Udo Thomala vielleicht gehofft, aber sicher nicht erwartet. Denn die ehemaligen Schützlinge von Mikhail Sajaia hatten ebenfalls zwei unterschiedliche Auftritte bei der Relegation hingelegt. Aber unter den Augen und der Führung ihres neuen Trainers Patrick Götschel knüpften die Bayreuther an ihre schwächere Vorstellung an. Mit den ersten Marktschorgaster Angriffen schlug es bereits ein und nach einer halben Stunde und einer 3:0-Führung nach Doppelschlag von Matthias Dames war die Partie praktisch schon entschieden. Der Rest war Schaulaufen bei Dauerregen, Meisterjubel und große Erleichterung. Und die letzten 20 Minuten durfte dann auch noch Goalgetter Nick Beithner ran, der frisch aus dem Kroatien-Urlaub zurückgekehrt war. Dass es gleich zweimal traf, rundete dann auch die Erfolgsbilanz des 34-fachen Torschützen ab. Somit überwog nun die Zufriedenheit beim künftigen Kreisklasisten. "Das war heute ganz wichtig. Ich denke schon, dass wir jetzt alle Spieler halten können", sprüht Thomala jetzt wieder vor Optimismus. "Wir haben eine gute Mannschaft, die jederzeit in der Kreisklasse bestehen kann. Denn das ist dann auch eine ganz andere Belastung als bei den Relegationsspielen", so der Übungsleiter. Und nachdem mittlerweile die künftige Spielklasse feststeht, geht es ganz schnell an die Personalplanung: "Wir werden uns jetzt einmal mit ein paar Kandidaten beschäftigen. Aber spruchreif ist hier noch nichts. Das ergibt sich - oder eben nicht."