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Artikel veröffentlicht am 05.06.2017 um 21:00 Uhr

Das Wunder von Münchberg: "König Otto" hält mit der Eintracht die Liga!

Oft spricht man im Fußball davon, dass ein Team vor einer Herkulesaufgabe steht und nur noch ein Wunder für das gesteckte Ziel benötigt wird. Die Damen des FC Eintracht Münchberg brauchten für den Klassenerhalt nach einer schwachen Hinrunde genau ein solches. Aber wie es ein deutscher Schlager von Katja Ebstein schon sagt -Wunder gibt es immer wieder - hat Münchberg um "König Otto" Saponaro seine Sternstunde erlebt.

Von Heiner Herold

Trainerwechsel zur Winterpause!

Nur drei bescheidene Punkte konnten die Liganeulinge vom FC Eintracht Münchberg in der Vorrunde sammeln. Vieles deutete auf einen direkten Wiederabstieg aus dem Oberhaus hin. Doch mit dem Trainerwechsel zu Ottavio Saponaro konnten die Damen neue Kräfte mobilisieren und dank eines phantastischen Endspurts mit drei Siegen in den letzten drei Spielen doch noch den Klassenerhalt schaffen. "Das haben uns die wenigsten zugetraut." ist auch "König Otto" sicher, das viele Experten und Kritiker keinen "Pfifferling" auf seine Mannschaft gesetzt hätten. Der Neuling im Damenfußball fand sehr schnell Gefallen an seiner Arbeit und merkte, dass der Abstieg trotz des sehr großen Rückstandes realisiert werden kann. "Ich tat mir Anfangs freilich nicht ganz so leicht, da ich im Frauenbereich keine Erfahrungen hatte, aber mir wurde schnell bewusst, dass ich mit diesem eifrigen und lernwilligen Team das Wunder von Münchberg erzwingen kann." war dem Trainer überzeugt von Team und Betreuerstab. Und es sollte tatsächlich so kommen. Am letzten Spieltag gastierte der ASV Wunsiedel vor rund 100 Zuschauern im Stadion unterm Rohrbühl, während zeitgleich der direkte Konkurrent TSV Himmelkron den designierten Meister aus Stegaurach zu Gast hatte.

Augen zu und durch! Am letzten Spieltag sollte es für Ottavio Saponaro (Rot) und seinem Mädels zum Klassenerhalt reichen.

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Der entscheidende letzte Spieltag!

Durch den unerwarteten Sieg am vorletzten Spieltag gegen die Germania aus Ebing hatte man also noch die große Chance, den Klassenerhalt zu realisieren. Allerdings musste ein Sieg her und die direkte Konkurrenz musste auf heimischen Gefilde straucheln. "Wir hatten freilich einen Abgesandten nach Himmelkron geschickt. Das Ergebnis von dort wollte ich dennoch zuerst nicht hören und auch meine Mannschaft sollte nicht vom Nebenschauplatz abgelenkt werden." wollte der Coach zuerst die eigenen Hausaufgaben mit seinen Mädels erledigen. Doch diese Hürde entpuppte sich als gar nicht so einfach. Mit einem torlosen Unentschieden ging es in die Halbzeitpause. "Meine Mädels fanden gut in das Spiel und haben sofort das Ruder übernommen. Doch wir hatten nicht das nötige Glück, um einen der vielen Angriffe in ein Tor umzuwandeln." Doch die Halbzeitansprache und das inzwischen durchgesickerte Zwischenergebnis aus Himmelkron lißen die Münchbergerinnen weiter an sich glauben. Ein Tor musste her und der kaum für möglich gehaltene Klassenerhalt könnte geschafft sein. Zehn Zeigerumdrehungen später dann die Erlösung. Giulia Prell spitzelte in der 55. Minute das Leder über die Torlinie und ebnete so den weiteren Verlau des Spiels. "Das war der Dosenöffner. Nach dem 1:0 spielten wir ein tolles Spiel und schraubten durch schönen Kombinationsfußball das Ergebnis in die Höhe." berichtet "König Otto" von der bockstarken zweiten Halbzeit. Alica Harzer nickte eine Krauß-Flanke in der 68. Minute über die Linie und Thea Scheidel verwertete keine zehn Minuten später eine Hereingabe vonn Prell zum vorentscheidenden 3:0. Den Schlusspunkt setzte letztendlich Tanja Langer mit einen Distanzschuss aus guten 25 Metern zum Endstand und den damit verbundenen Ligaerhalt, denn Himmelkron konnte gegen die Damen aus Stegaurach keine Punkte sammeln.

Tanja Langer (Grün) setzte den Schlusspunkt am Wochenende und ebnete mitunter den Klssenerhalt der Saponaro-Schützlinge.

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Bis in die frühen Morgenstunden!

Nach dem sicher geschafften Klassenerhalt gab es natürlich für Trainer, Mannschaft und Fans kein Halten mehr. Es war vollbracht. Die harte Arbeit hat sich rentiert. " Es gab kein Training, bei dem weniger wie 17 Mädels anwesend waren. Wir haben eine super Gemeinschaft und das hat sich am Ende ausgezahlt" freut sich Saponaro über den Erfolg, der noch bei seinem Amtsantritt für viele unvorstellbar war. Die Feierlichkeiten mit seinem Team waren so wundervoll, dass der eingefleischte Juventus Turin Fan nicht mal traurig über das verlorene Champions-League Finale seiner "Alten Dame" war. Vielmehr freute er sich mit seinen "Jungen Damen" über ein weiteres Jahr in der Bezirksoberliga. " Wir hatten zwar einen Beamer aufgestellt. Aber ich war gemeinsam mit meiner Mannschaft so glücklich, das ich die Niederlage von Juve nur beiläufig gesehen habe und lieber das Erreichte feiern wollte." lässt "Otto" kleine Einblicke in eine rauschende Nacht in Münchberg zu. Die Mannschaft indes scheint ihren Mentor auf jeden Fall sehr überzeugt zu haben, denn das nächste Jahr bleibt Saponaro an Bord bei der Eintracht. "Ich häng noch ein Jahr dran. Es macht einfach riesigen Spaß und ein weiteres Jahr Bezirksoberliga möchte ich mit der Mannschaft noch gehen." freut sich Saponaro schon auf die kommende Spielzeit, die der Coach aber ohne seine Strategin Susann Kinzelmann bestreiten muss. Sie zieht es in den Münchner Raum. Dennoch ist sich Ottavio Saponaro sicher, dass auch im kommenden Jahr mit der Eintracht aus Münchberg im Oberhaus des Bezirks zu rechnen ist.