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Artikel veröffentlicht am 29.05.2017 um 12:15 Uhr

Ein etwas anderer Aufstieg: Armin Schmidt: „Die Emotionalität hat gefehlt"

Der SV Offenhausen steigt als Zweitplatzierter der A-Klasse 6 in die Kreisklasse auf - und feut sich. Allerdings gibt es emotionalere Erfahrungen als den diesjährigen Aufstieg, denn der SVO musste keinen Relegationsfight abliefern, sondern die Spieler standen nicht einmal auf dem Sportplatz, als sie von ihrem Erfolg erfuhren.

Von Uwe Kellner

Aufstieg am Smartphone

Am Freitagmorgen machte die Nachricht von Kreisspielleiter Max Habermann die Runde, dass die Zweitplatzierten der A-Klasse direkt in die Kreisklasse aufsteigen. Der SV Offenhausen, der in der AK6 uneinholbar auf diesem Platz stand, war nun urplötzlich Kreisklassist. „Das ist so überraschend gekommen, dass wir noch gar nicht wissen, wie wir das feiern sollen", musste Trainer Armin Schmidt bereits Freitagmittag gegenüber anpfiff.info zugeben. Der erste, der ihn über die neue Aufstiegsregelung informierte und ihm zu seinem damit verbundenen Aufstieg gratulierte, war Trainer Jörg Eichenmüller vom SV Henfenfeld 2. Klar war Armin Schmidt erst einmal etwas durcheinander, aber mit der Zeit machte die Nachricht auf allen Kanälen die Runde und die Whatsapp-Gruppe der Offenhausener Spieler lief auf den Smartphones heiß. „Jetzt sind wir halt aufgestiegen", meinte Armin Schmidt dazu, der beim Erhalt der Nachricht noch einen halben Arbeitstag vor sich hatte und den Aufstieg innerlich feiern musste.

Keine Emotionalität

Armin Schmidt will sich keinesfalls beschweren und freut sich riesig über den direkten Aufstieg, immerhin ist er der verdiente Lohn harter Arbeit und einer tollen Saison. „Die Emotionalität hat halt gefehlt", gibt es dennoch einen kleinen Haken. „Es ist etwas ganz anderes, wenn du auf dem Sportplatz stehst, gerade ein Relegationsspiel gewonnen hast und dann zusammen mit den Jungs den Aufstieg feiern kannst. Da fehlte dieses Mal ganz einfach etwas. Klar freuen wir uns, aber wir müssen das nun auch irgendwie greifen können." Zu allem Überfluss war der SV Offenhausen am Wochenende, nachdem sie die Nachricht über den Aufstieg erhalten haben, auch noch spielfrei. Am Freitag wusste Armin Schmidt noch nicht genau, wann er mit seinen Jungs nun den Sprung in die Kreisklasse feiern wird, und vermutete beim letzten Saisonspiel. Man kann sich aber sicher sein, dass auch schon vorher das eine oder andere Aufstiegs-Bierchen eine Offenhausener Kehle berührt hat.

So in etwa muss der Sportplatz des SV Offenhausen ausgesehen haben, als der Verein vom Aufstieg erfuhr - verlassen. Die Spieler und Trainer waren in der Arbeit oder anderweitig unterwegs.

anpfiff.info

Optimale Saison

Der erste Tabellenplatz war in der A-Klasse 6 für den SV Offenhausen immer relativ weit weg. Selbst als der SVO gegen den späteren Meister von der SpVgg Weigendorf/Hartmannhof gewann, war der Konkurrent noch mit Abstand vorne. Der Schlüssel zum zweiten Tabellenplatz war nach Armin Schmidt die erfolgreiche Hinrunde, in der seine Jungs eine gute Moral bewiesen. Der SV Offenhausen gewann teils knapp und teils sehr spät, aber der SVO holte seine Dreier. „Ich hätte nie gedacht, dass wir gleich in meiner ersten Saison hier in Offenhausen aufsteigen." Nachdem zur Winterpause der zweite Platz zu Buche stand, wollte Armin Schmidt diesen Rang verteidigen. „Das Ziel war, in die Relegation zu gehen."

Am Ende spricht der Trainer von einer Saison, die für den SVO optimal gelaufen ist. „Die Trainingsleistung war immer gut, es gab keine Ausfälle." Damit meint er nicht, dass immer alle Spieler da waren, was in der A-Klasse unmöglich zu bewerkstelligen ist, sondern er spricht an, dass die Fußballer, die auf dem Platz standen, stets anständig trainiert haben. Dazu kam der gewisse Spaßeffekt, den Armin Schmidt gerne mit reingebracht hat. „Es gibt für mich keinen Grund zu meckern. Alles ist so gelaufen, wie wir es gebraucht haben."

Kreisklasse anderes Kaliber

Die Kreisklasse war aufgrund des Tabellenstandes zur Winterpause in Offenhausen immer ein heiß diskutiertes Thema. Zum einen ob der SVO den Sprung schafft und zum anderen, was passiert, wenn es tatsächlich dazu kommt. „In der Kreisklasse treffen wir jetzt natürlich auf ganz andere Kaliber", weiß Armin Schmidt. „Es wird auf jeden Fall schwieriger, aber wir wollen die Euphorie mitnehmen. Mit einem Tick mehr Cleverness sollten wir bestehen können." Bei einem Blick auf seine Mannschaft erspäht man sofort einige Spieler, die bereits höherklassige Erfahrung vorweisen können. Daran soll es zur neuen Saison nicht scheitern.

Trainer Armin Schmidt und der SV Offenhausen erfuhren über die sozialen Medien und über anpfiff.info vom Aufstieg. Die Freude war groß, aber dennoch hat etwas gefehlt.

anpfiff.info