Ludwig Preis ist gegangen: Ein großer der Zunft verliert seinen letzten Kampf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.05.2017 um 22:16 Uhr
Ludwig Preis ist gegangen: Ein großer der Zunft verliert seinen letzten Kampf
Die Fußballwelt im Frankenland trägt Trauer: Wie am heutigen Morgen durchsickerte, ist Ludwig "Wiggerl" Preis gestern im Alter von nur 45 Jahren aus dem irdischen Leben geschieden. Der gebürtige Passauer lebte seit 1993 in Vestenbergsgreuth und ist ein aus dem Fußball in Franken nicht mehr wegzudenkender Bestandteil. Auch wenn es zuletzt um ihn ruhig wurde.
Von Andi Bär
Dass es so ruhig geworden ist um den einst brillianten Mittelfeldspieler hatte neben beruflichen Aspekten, aus denen er einst auch seine Tätigkeit als Trainer bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth niederlegte, auch ernste Hintergründe. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde bei dem Niederbayern eine schwere Krankheit diagnostiziert, die er scheinbar aber schon überstanden hatte. In der Nacht zum Samstag schlug das Herz des zweifachen Familienvaters zum letzten Mal.

Ein Bild, das zeigt, wie unwichtig Fußball eigentlich sein kann: Während Ludwig Preis gestern viel zu früh verstarb, hatte Dieter Kurth (rechts) Glück im Unglück: Er überlebte vor zwei Jahren einen Herzinfarkt. 
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Einst galt Ludwig Preis als eines der größten bayerischen Talente. Der ballgewandete Mittelfeldmann mit der herrlichen Freistoßtechnik debütierte schon als 16jähriger beim FC Passau in der Landesliga. Mit 21 Jahren reizte ihn der Wechsel zum TSV Vestenbergsgreuth. Der aufstrebende Dorfverein verpflichtete den dribbelstarken Linksfuss - auch wenn die fußballerische Liason nur eine Saison hielt: Preis wurde in Vestenbergsgreuth seßhaft. An der Seite seiner Ehefrau Karin lebte er bis zuletzt im schmucken Teedorf, auch wenn ihn sein liebstes Hobby kurzfristig nach Oberfranken verschlug.

Publikumsliebling allerorten

Norbert Hofmann lotste den einstigen Passauer Publikumsliebling zur SpVgg Bayreuth. Zwei Jahre lang trug er das Trikot der Gelb-Schwarzen, ehe er zur SpVgg Jahn Forchheim wechselte. Nur wenige Monate nach seinem Wechsel dorthin übernahm sein langjähriger Weggefährte Norbert Hofmann den Jahn von Alois Reinhardt. Die letzten Aktionen auf dem Feld lieferte "Wiggerl", wie er allerorten gerufen wurde, beim SC Feucht. Dort beendete er seine Karriere und wurde Co-Trainer von Roland Seitz. Der Beginn seiner zweiten Karriere. Schließlich feierte Preis auch als Coach viele Erfolge.

Aus Neustadt/Aisch bis in die zweite Liga

"König Wiggerl" an der Seite von Eltersdorfs Manager Joachim Uhsemann nach dem Aufstieg in die Bayernliga 2012. 
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Erstmals als Chefanweiser an der Seitenlinie stand er schließlich beim TSV Neustadt/Aisch, den er vier Jahre lang betreute. Nach einem kurzen Zwischenspiel beim SV Baiersdorf landete er schließlich beim SC Eltersdorf, den er aus der Landesliga in die Regionalliga führte. Aus beruflichen Gründen legte er sein Traineramt in der Winterpause nieder. Er wurde auch jobtechnisch in Vestenbergsgreuth seßhaft. In der Teefirma Martin Bauer war er in leitender Funktion tätig, fungierte als Chef der Abteilung Logistik und Zoll. Mit Helmut Hack, Präsident der SpVgg Greuther Fürth und Mitgeschäftsführer der Firma, verband "Wiggerl" nicht nur dienstlich viel. Die beiden schwammen auf einer Wellenlänge. Eine Verbindung, die ihm letzlich auch noch überregionalen Ruhm bescherte. Schließlich übernahm Preis die U 23 des Kleeblatts und durfte nach der Entlassung von Mike Büskens interimsmäßig die Bundesligamannschaft zusammen mit Rouven Schröder drei Spiele lang trainieren. Zwei Punkte standen dabei letztlich zu Buche, ehe Preis wieder ins zweite Glied rückte und als Co-Trainer von Frank Kramer bis zum Saisonende tätig war.

Noch einmal die zweite Mannschaft

In der darauffolgenden Saison kehrte Preis wieder als Übungsleiter in die U23 zurück, fungierte als Bindeglied Nummer eins zwischen dem Jugendbereich und der Profimannschaft. Nach einem Jahr war dann endgültig Schluss: Der zeitliche Aufwand war nicht mehr zu bewältigen. Seither hörte man nicht mehr soviel von einem, der allerorten ein immer gern gesehener Gast war. Die Anteilnahme nach dem viel zu frühen Tod von Wiggerl Preis im Netz ist schier überwältigend. Und viele finden in diesem schweren Moment die nicht zu findenden richtigen Worte. Darunter viele ehemalige Teamkollegen. Viele, die zusammen mit ihm spielten und gleichzeitig auch mit Bernd Brechelmacher. Vor etwas mehr als vier Jahren mussten die alten Kollegen und Freunde viel zu früh von Bernd Brechelmacher Abschied nehmen. Jetzt folgt ihm Ludwig Preis. anpfiff.info drückt seiner Ehefrau Karin und den Zwillingen sowie allen Freunden und Weggefährten sein herzliches Beileid aus. Mach's gut, Wiggerl! Gute letzte Reise und schmerzfreie folgende Zeiten!

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Steckbrief L. Preis

Ludwig Preis
Spitzname
Wiggerl
Alter
45
Todestag
26.05.2017
Geburtsort
Passau
Wohnort
Vestenbergsgreuth
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Beruf
Abteilungsleiter Logistik und Zoll
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Aufstieg mit dem SC Eltersdorf aus der Landesliga bis in die Regionalliga Bayern; Drei Spiele als Cheftrainer in der Fußballbundesliga;


Karriere in Zahlen L. Preis

Spiele
14
Spiele gewonnen
5
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
5
Tore gesamt
4
Vereine
3
Aufstiege
0
Abstiege
1

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