Der SV Weichendorf um Toptorjäger Fabian Betz (li., hier gegen Merkendorf 2-Spielertrainer Matthias Waltrapp) geht mit den besten Aussichten auf Rang zwei in den letzten Spieltag der Kreisklasse 2.

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SV Weichendorf hat es selbst in der Hand

Dass sie es am letzten Spieltag in der eigenen Hand haben, den zweiten Platz und damit die Teilnahme an der Relegation zur Kreisliga zu sichern, damit hat in Weichendorf nach der 1:3-Niederlage in Heiligenstadt wohl niemand mehr gerechnet. Erst Recht nicht, als es in den folgenden beiden Heimspielen gegen Sassanfahrt und Zückshut auch nur zu jeweils einem Punkt reichte. Der SV Weichendorf hatte im Laufe der Saison zwar immer mehr oder weniger Kontakt nach oben, der Sprung auf den zweiten Platz gelang aber erst und zum ersten Mal vor Kurzem. Fünf Siege am Stück bedeuten nun für die Mannschaft von Manni Drozd, dass ihr bei einem Heimsieg gegen Scheßlitz der zweite Platz nicht mehr zu nehmen ist. Bei einem Unentschieden der beiden direkten Konkurrenten würde sogar ein Punkt reichen, ebenso, wenn Aufseß als Sieger der Partie hervorgeht. Schon vor der Partie um 16.00 Uhr steht ein Highlight für die Weichendorfer an: Die Zweite Mannschaft kann im Vorspiel bei einem Heimsieg gegen Unteroberndorf 2 die Meisterschaft in der B-Klasse 2 und den A-Klassen-Aufstieg unter Dach und Fach bringen. 

Thomas Baum, Abteilungsleiter beim SV Weichendorf.

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Das sagt Weichendorfs Abteilungsleiter Thomas Baum:
"Nach der Niederlage in Heiligenstadt bzw. spätestens nach dem Unentschieden zuhause gegen Zückshut hatten wir den zweiten Platz eigentlich schon abgehakt. Scheinbar hat es uns gut getan, dass ab diesem Zeitpunkt der Druck aufgrund des doch ziemlich großen Rückstandes auf Heiligenstadt weg war. Aber wie so oft im Fußball hat sich nun gezeigt: Es ist erst rum, wenn rechnerisch nichts mehr möglich ist... Trotzdem war es überraschend, dass wir diese Chance noch einmal bekommen haben, aber nun wollen wir natürlich auch den letzten Schritt machen: Wir wollen unbedingt in diese Relegation! Allerdings wissen wir natürlich, dass es gegen einen Gegner wie Scheßlitz alles andere als leicht wird. Es ist zu hoffen, dass sie nicht mehr an ihre Grenze gehen, weil es für sie um nichts mehr geht. Andererseits sind Mannschaften, die befreit und ohne Druck aufspielen können, gefährlich. Personell sieht es gut aus für Samstag, nachdem auch Jochen Mößner wieder mit an Bord ist, sind wir - Stand heute - komplett. Insgesamt sind wir bis auf wenige Ausnahmen hervorragend durch die Saison gekommen, was die Verletzungen betrifft. Vom Ablauf her werden wir am Samstag alles wie gewohnt machen. Weil die Zweite ja Meister werden kann, werden sicher alles Spieler schon um 14 Uhr da sein. Ich gehe aber davon aus, dass einer von uns in Aufseß sein wird, um uns Informationen und Spielstände aus erster Hand durchzugeben. Nach unserer Partie findet wie geplant unser Abschlussessen statt - natürlich würde das feuchtfröhlicher ausfallen, wenn wir dann immer noch Zweiter wären..." 

Bis kurz vor Ende der Saison war der SC Heiligenstadt um Spielertrainer Johannes Veth (li.) der ärgste Verfolger des souveränen Meisters ASV Sassanfahrt (re., Spielertrainer Marcel Burkard). Diese Rolle musste er nun an den SV Weichendorf abgeben und braucht für die Teilnahme an der Relegation die Schützenhilfe von Weichendorf-Gegner TSV Scheßlitz.

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Heiligenstadt: "Es wird sehr, sehr schwer"

Sowohl der SC Heiligenstadt als auch der ASV Aufseß haben es nicht mehr in eigener Hand und sind zum einen auf die Schützenhilfe des TSV Scheßlitz und einen Erfolg im direkten Duell angewiesen. Im Falle des SC Heiligenstadt würde ein Punkt zu einem Entscheidungsspiel reichen, wenn Scheßlitz in Weichendorf gewinnt. Bei einem Unentschieden in Weichendorf würde ein eigener Sieg in Aufseß für Platz zwei reichen. Lange Zeit sah es so aus, als ob Heiligenstadt der sicheren Relegationsteilnahme entgegen gehen würde. Allerdings stellte sich heraus, dass die fünf Siege und die drei Unentschieden aus den elf Spielen nach dem Winter zu wenig waren, um auf der Pole-Position ins finale Rennen um Platz zwei zu gehen.  

Erich Dorsch, Abteilungsleiter beim SC Heiligenstadt.

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Das sagt Heiligenstadts Abteilungsleiter Erich Dorsch:
"Wir müssen realistisch sein: Angesichts der Tatsache, dass wir auf Scheßlitz angewiesen sind und es nicht mehr in der eigenen Hand haben, sind unsere Chancen natürlich nicht die besten. Allerdings hoffe ich, dass Scheßlitz im Derby noch einmal alles geben wird, sie haben gerade auswärts ein paar Mal gezeigt, dass sie stark genug sind, auch in Weichendorf etwas zu holen. Für uns geht es natürlich in erster Linie einmal darum, dass wir unsere Hausaufgabe ordentlich über die Bühne bekommen, um die Minimalchance, die wir haben, im Fall des Falles auch wahrnehmen zu können. Und die Partie in Aufseß wird alles andere als leicht, sie birgt schon alleine dadurch Brisanz, dass die Aufseßer uns noch überholen können und wollen. Alles in allem kann man also sagen: Es wird sehr, sehr schwer für uns! Das wissen wir. Aber wir nehmen's sportlich. Wichtig ist, dass das Ganze fair auf dem Platz entschieden wird und jeder alles gibt, dann gratulieren wir demjenigen, der in die Relegation geht. Wenn es für Weichendorf reicht, dann freuen wir uns für sie und wünschen ihnen viel Glück in den Aufstiegsspielen - wenn es am Ende überraschender Weise doch noch für uns reichen sollte, dann freuen wir uns natürlich noch ein wenig mehr... Aber natürlich ärgert man sich auch, wenn man auf der Zielgeraden noch den zweiten Platz verliert. Unabhängig davon steht allerdings jetzt schon fest, dass wir eine gute Saison gespielt haben, in der ganz sicher das Positive überwiegt, egal, wie es am Samstag ausgeht. Personell gesehen ist Spielertrainer Johannes Veth nach seiner Sperre wieder dabei, dazu haben wir ein paar Angeschlagene, insbesondere hinter Patrick Hübschmann steht noch ein Fragezeichen. Philipp Reichenberg, dessen Ausfall wir in der entscheidenden Phase der Saison schwer kompensieren konnten, wird erst in der kommenden Serie wieder auf dem Feld stehen."

Auf die bereits lange Liste der verletzungsbedingten Ausfälle mussten die Aufseßer jüngst auch noch Christian Niegel (re., hier gegen Strullendorfs Constantin Döbler) setzten. Der ASV hat zwar noch Chancen auf ein Entscheidungsspiel um den zweiten Platz gegen den SV Weichendorf, aber dazu müsste der zuhause gegen Scheßlitz verlieren und die Aufseßer müssten ihr Heimspiel gegen Heiligenstadt für sich entscheiden.

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Aufseß: "Wir hatten mit der Saison schon abgeschlossen"

Wenn auch die geringsten, so hat doch auch der ASV Aufseß noch Chancen auf den zweiten Platz. Allerdings nur über ein Entscheidungsspiel, wenn das Heimspiel gegen Heiligenstadt gewonnen wird und gleichzeitig Weichendorf zuhause gegen Scheßlitz verliert. Nach wie vor sind die Auseßer von verletzungsbedingten Ausfällen gebeutelt, zuletzt traten sie mit zwölf Mann in Scheßlitz an - und gewannen dennoch 4:3. Insofern ist es bereits eine Leistung, die Saison so stark zu Ende zu spielen. Der berühmte Vergleich mit dem angeschlagenen Boxer trifft hier wohl zu. Dementsprechend haben die Aufseßer zwar die geringsten Chancen, aber auch den geringsten Druck. Acht Siege und ein Unentschieden holte sich die Mannschaft von Spielertrainer Martin Taschner in den zwölf Partien nach dem Winter. Ein klein wenig geht der Blick der Aufseßer auch bereits in Richtung kommender Serie - denn sie würden gerne, egal ob in der Kreisliga oder der Kreisklasse, im Teilkreis Bamberg bleiben. Insofern bleibt es für die Aufseßer auch nach dem letzten Spieltag spannend - egal, wie der verläuft... 

Christian Rether, Torwart und Abteilungsleiter beim ASV Aufseß.

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Das sagt Aufseß' Abteilungsleiter Christian Rether: 
"Es wird sehr schwierig für uns, denn ich glaube fast nicht, dass der TSV Scheßlitz in Weichendorf etwas holt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und selbstverständlich probieren wir unser Möglichstes. Und das heißt, wir wollen gegen Heiligenstadt unbedingt gewinnen, denn dann würden wir in der Abschlusstabelle schon einmal an ihnen vorbeiziehen. Nachdem Heiligenstadt schon einmal neun Punkte weg war, hatten wir mit der Saison eigentlich schon abgeschlossen. Natürlich war das absolut okay, was wir in Anbetracht unserer vielen Ausfälle nach dem Winter gezeigt haben. Aber im Nachhinein ärgern uns natürlich die Spiele gegen Gunzendorf, wo wir einfach nicht am Platz waren, wie man so schön sagt und gegen Mistendorf, wo wir völlig unnötig Punkte ließen. In Scheßlitz hatten wir zwölf Mann zur Verfügung - auch gegen Heiligenstadt werden es wohl nicht mehr sein. Jetzt hat sich auch noch unser Christian Niegel bei einem Fahrradunfall schwer verletzt und fällt sehr lange aus. Wenn es uns nicht auf dem Fußballplatz erwischt, dann daneben... Das Spiel am Samstag gehen wir an wie jedes andere, wir werden auch niemanden in Weichendorf haben, der uns auf dem Laufenden hält. Wir haben es ja sowieso nicht mehr selbst in der Hand. Wie gesagt, trotz unserer enormen Schwierigkeiten, die wir heuer haben, läuft es richtig gut für uns und das wollen wir jetzt auch am letzten Spieltag durchziehen. Gegen den SC Heiligenstadt wird entscheidend sein, sicher zu stehen und vor allem die schnellen Spieler in den Griff zu bekommen, denn offensiv sind sie schon richtig stark!" 

anpfiff.info bedankt sich für die Gespräche und wünscht allen Beteiligten einen verletzungsfreien und erfolgreichen letzten Spieltag. An dem ist die Wahrscheinlichkeit zwar groß, dass der SV Weichendorf den einen Punkt, der zum zweiten Rang reichen würde, sich zuhause noch holen wird. Aber genauso wie sich die Ausgangslage in den vergangenen Spielen für die Weichendorfer zum Positiven gedreht hat, besteht auch eine Rest-Hoffnung für die beiden Verfolger. Schließlich gilt vor allem im Fußball: Am Ende kackt die Ente...