Guten Tag Herr Beck und Herr Hiltl, seit der Winterpause hat Ihr Team mehr Punkte liegen gelassen, als noch in der Vorrunde. Lag es an Ihrer Mannschaft oder an den gegnerischen Teams?
Roland Beck: Ich denke, das Unentschieden in Kleinsendelbach oder auch das Remis zuhause gegen Kersbach war gerecht und den ebenfalls sehr starken Gegnern geschuldet, in Neunkirchen waren wir eindeutig die bessere Mannschaft und hätten die Punkte meines Erachtens verdient gehabt. Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Einzig das Spiel in Langensendelbach tut weh, da wir dort zwar gut begonnen haben, aber dann durch ungewohnt viele individuelle Fehler in Rückstand geraten sind und deswegen das Spiel verloren haben. Insgesamt muss man aber klar sagen, dass in dieser Liga kein Spiel ein Selbstläufer ist. Sowohl wir als auch die anderen Teams aus dem oberen Tabellendrittel Kleinsendelbach, Heroldsbach, Kersbach und Schlaifhausen haben nach der Winterpause Punkte liegen gelassen.
Stefan Hiltl: Ich denke zu gleichen Teilen, teilweise wurden zu Beginn gegnerische Teams wie Reuth unterschätzt, aber auch, wie zuletzt, war der ATSV Forchheim an diesem Spieltag einfach in allen Belangen besser.
Roland Beck stieg beim TSV Ebermannstadt als Trainer in der Winterpause 2014/15 ein. Im Vorjahr belegte seine Mannschaft den unliebsamen dritten Platz, diese Saison kann es ein bisschen mehr werden.
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Am Sonntag findet der Showdown in der Kreisklasse 2 zwischen Ebermannstadt und Heroldsbach statt. Ist die Vorfreude riesengroß?
Roland Beck: Natürlich freuen wir uns auf das Spiel. Das Interesse daran ist sehr groß und die Tabellenkonstellation ist natürlich für alle sehr interessant.
Stefan Hiltl: Ja, die Jungs sind heiß, gerade nach dem Sieg gegen Poxdorf und den Ergebnissen von Ebermannstadt und Kersbach.
Das Hinspiel endete mit einem 1:0-Sieg für Heroldsbach. Wie soll bzw. wird es dieses Mal ausgehen?
Roland Beck: Naja, die Frage erübrigt sich. Ich denke beide Mannschaften wollen gewinnen.
Stefan Hiltl: Wir gehen in jedes Spiel mit dem Ziel zu gewinnen. Wie ist zweitrangig.
Stefan Hiltl trainiert die SpVgg Heroldsbach in seiner vierten Saison. Die ersten drei Jahre belegte sein Team immer einen der vorderen Plätze, allerdings in der Kreisklasse 1. Nach dem Wechsel in die KK2, ohne die Bayern-, Landes- und Bezirksliga-Reserven, geht es noch ernsthafter um den Aufstieg.
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Worauf werden Sie beim Gegner besonders achtgeben müssen?
Roland Beck: Heroldsbach hat eine sehr starke, homogene Mannschaft. Im Hinspiel war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre guten Phasen hatten. Ich denke auch diesmal werden Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen.
Stefan Hiltl: Aus einer technisch und taktisch guten Kreisklassenmannschaft ragen natürlich Patrick Hutzler und Alexander Kapp heraus.
Beim TSV Ebermannstadt hat Patrick Hutzler (17 Treffer) die meisten Tore erzielt. Elf Mal war Strippenzieher Alexander Kapp (Bild) erfolgreich, der im Hinspiel einiges einstecken musste. In Heroldsbach erzielte Torjäger Philipp Götz ebenfalls 17 Tore, vor Alexander Vogt mit elf Treffern. In der Gesamtbilanz hat Heroldsbach zwölf Mal öfter getroffen.
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Fällt in diesem Spiel eine Vorentscheidung um die Meisterschaft, oder werden die Teams vielleicht sogar noch ein drittes Mal aufeinandertreffen, wenn sie punktgleich weitermarschieren?
Roland Beck: Das weiß ich nicht. So oder so sind dann immer noch drei Spiele zu spielen und wie ich vorhin schon gesagt habe, schlägst du in der Liga definitiv keinen im Vorbeigehen. Von daher kann sich auch nach dem Spiel keiner zu sicher sein.
Stefan Hiltl: Ein Sieg wäre für jedes Team ein positiver Schub, eine Vorentscheidung würde ich das in der KK2 nicht nennen. Wenn es zu einem Entscheidungsspiel kommen sollte, ist es vielleicht für die Zuschauer und Platzkassiere schön, aber ich denke ein drittes Spiel brauchen weder Ebs noch wir unbedingt.
SpVgg-Torhüter Tobias Gügel (Bild) spielt stark, dennoch haben die Ebser um Keeper Felix Bischoff die beste Defensive der Liga mit nur 17 Gegentreffern in 26 Spielen. Bei Heroldsbach sind es acht Gegentreffer mehr.
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Gibt es etwas, dass Sie ihren Spielern oder Fans vor der Partie noch mit auf den Weg geben werden?
Roland Beck: Wir hoffen natürlich auf die Unterstützung unserer Zuschauer, klar. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, der diese Unterstützung auch gut tun wird.
Meine Spieler sollen trotz der Brisanz, dieses Spiel aber einfach auch genießen und Spaß daran haben, vor einer hoffentlich großen Kulisse zu spielen und sich auf die Herausforderung gegen Heroldsbach freuen. Für solche Spiele trainieren wir das ganze Jahr über viel und hart.
Stefan Hiltl: Im Fußball ist der Einzelne nur so stark wie das ganze Team. Wir hoffen, dass viele Heroldsbacher mit nach Ebermannstadt kommen, um ihre Mannschaft zu unterstützen.
Vielen Dank für das Interview!
In der Fairnesstabelle der Kreisklasse 2 belegt der TSV Ebermannstadt mit Abstand den ersten Platz und leistete sich erst eine Ampelkarte. Heroldsbach steht im guten Mittelfeld mit vier Gelb-Roten Karten. Die größte Differenz liegt bei den gelben Karten. Heroldsbach hat mit 61 Verwarnungen beinahe doppelt so viele wie Ebermannstadt mit 33. Das Hinspiel war ein Spiegelbild dieser Bilanz.
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