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Artikel veröffentlicht am 11.05.2017 um 12:00 Uhr

Uttenreuther Jugendfußball: Jede Altersklasse eigenständig besetzt

Andrea Klieber hat als stellvertretende Jugendleiterin Fußball, Gesamtjugendleiterin und damit als Mitglied im Vorstand des SC Uttenreuth allerhand zu tun. Jede Altersklasse ist beim SCU besetzt, was natürlich zu Problemen bei der Platzbelegung führt. Freuen würde sie sich, wenn U19 und Erste Mannschaft den Klassenerhalt schaffen.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Frau Klieber, der SC Uttenreuth betreibt beständige Jugendarbeit und hat gegen den allgemeinen Trend noch alle seine Altersklassen eigenständig besetzt. Wie schafft der Verein das?
Andrea Klieber: Tja, manchmal fragen wir uns ehrlich gesagt selbst wo die Kinder und Jugendlichen herkommen. Uttenreuth hat ja keine wirklichen Neubaugebiete in den letzten Jahren aber u.a. durch Zuzug junger Familien hatten wir z. B. dann im August/September 2016 ca. 20 neue G-Jugendliche auf dem Platz stehen. Glücklicherweise zieht sich das derzeit bis in die D- und C-Jugend, hier konnten wir in dieser Saison sogar zwei Mannschaften melden.

Gesamtjugendleiterin Andrea Klieber und Abteilungsleiter Fußball Ralf Klieber. Die beiden haben nicht nur zufällig dieselben Nachnamen, sondern sind verheiratet.

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Kann man beziffern, wie viele Betreuer, Trainer und andere Ehrenamtliche hinter der Jugendarbeit beim SC Uttenreuth stecken?
Andrea Klieber: Derzeit sind für die 12 Jugendmannschaften 23 Trainer und Betreuer tätig, dahinter gibt es noch die Jugendleitung, namentlich Klaus Müller und mich, die wir uns um die administrativen Dinge kümmern. Es sind alle ehrenamtlich tätig, alle stellen nicht nur ihre Zeit zur Verfügung, das Auto wird am Wochenende benutzt, obwohl es eventuell die Familie bräuchte, die restliche Freizeit wird um die Fußballtermine geplant, es werden Ausflüge und Zeltlager organisiert. Dafür sind wir als Verein außerordentlich dankbar und auch die Eltern der Spieler/-innen und Uttenreuth erkennen das an.

Kommt es hierbei nicht zu Platzproblemen?
Andrea Klieber: Es wird zwar immer wieder von Politik auch auf kommunaler Ebene darauf hingewiesen, mit vielen blumigen Worten, leider fehlen hierzu oft die nötigen Taten! Hier ein kleines Beispiel, vor Jahren wurde uns der sogenannte C-Platz genommen, unser Trainingsplatz mit Flutlicht, die Zahl der Mannschaften ist seit dieser Zeit gestiegen, jetzt trainieren wir mit sechs Großfeldmannschaften im Jugendbereich, zwei Seniorenmannschaften und unserer AH auf einem Platz. Ein Dank an alle Trainer und Betreuer die diese logistische Meisterleistung bewältigen.

Ist das Ziel der Jugendarbeit vorrangig, Fußballer für die Herrenmannschaften auszubilden, oder hat der Verein auch eine gesellschaftliche Verantwortung?
Andrea Klieber: Natürlich sehen wir es gerne, wenn unsere Jugendarbeit Früchte trägt und wir die von uns ausgebildeten Kinder und Jugendlichen bis in den Herrenbereich bringen. Und selbstverständlich hat ein Sportverein und damit auch der SC Uttenreuth eine gesellschaftliche Verantwortung und die nimmt der SCU als Gesamtverein auch wahr. Wir haben über 700 Mitglieder unter 18 Jahren, in der Fußballabteilung haben wir ca. 180 Kinder und Jugendliche. Das Fußballspiel fördert Normen und Werte, die für das faire Miteinander auf dem Spielfeld und auch neben dem Platz wichtig sind. Dabei geht es um Fairness und Disziplin und vor allem um das respektvolle miteinander egal ob klein, groß, dick, dünn, egal welche Hautfarbe und Religion, egal aus welchem Land oder Kontinent, ob mit dem Umzugswagen oder mit dem Boot übers Mittelmeer in Uttenreuth angekommen.
Um diese Arbeit zu leisten, versuchen wir auch immer wieder unsere Trainer für Fortbildung oder die Trainerlizenz zu begeistern, nach derzeitigen Stand werden bis zum Jahresende vier bis fünf Trainer den C-Schein erwerben, zwei weitere voraussichtlich bis Juli 2018. Dabei geht es natürlich um fußballerische Themen aber auch um die Stärkung der sozialen Kompetenzen.

Die Abteilung Fußball beim SC Uttenreuth in der Saison 2016/17 mit Funktionären und Trainern.

SC Uttenreuth

Welche Jugendligen sind für den SC Uttenreuth erstrebenswert, oder kommt es gar nicht so sehr auf die Ligenzugehörigkeit an?
Andrea Klieber: Erfolg ist immer schön, auch im Jugendbereich, wir haben mit unseren Großfeldmannschaften auch schon Bezirksliga (Bezirksoberliga) gespielt, das ist aber stark von den einzelnen Jahrgängen abhängig. Auch wir möchten mit unseren Mannschaften das Optimum erreichen, allerdings spielen wir ausschließlich mit Einheimischen und da wäre von uns schon ein Erfolgt wenn wir mittelfristig unsere Großfeldmannschaften in die Kreisligen bekommen würden.

Der nächste Schwung an jungen Fußballern kommt mit Sicherheit. Wie wichtig wäre der Klassenerhalt des SCU in der U19-Kreisklasse und auch in der Herren-Kreisliga?
Andrea Klieber: Der Ligaerhalt der A-Jugend ist immens wichtig damit der Abstand in den Herrenbereich nicht zu groß wird. Dass es die Truppe nicht leicht hat ist auch klar, es helfen hier dankenswerter Weise immer wieder B-Jugendliche aus, die natürlich nächste Saison lieber Kreisklasse als Kreisgruppe spielen möchten. Für uns ist es außerordentlich wichtig das wir mit unsere 1. Mannschaft in der Kreisliga bleiben nicht nur (aber auch) für die Motivation der jungen Truppe für die nächste Saison aber auch als Anreiz für die nachrückenden aus der A-Jugend.

Schaffen die U19 und die Erste den Klassenerhalt?
Andrea Klieber: Davon bin ich fest überzeugt, in beiden Mannschaften steckt das Potential und wir haben alles noch selbst in der Hand. Die Trainer und Betreuer der A-Jugend und 1. Mannschaften werden alles geben ihre Jungs entsprechend einzustellen.

Sieht es auch für die Zukunft des Jugendfußballs in Uttenreuth rosig aus, oder geht der Trend auch beim SCU zur Spielgemeinschaft?
Andrea Klieber: Als rosig würde ich die Zukunft des Jugendfußballs in den kleineren Vereinen nicht bezeichnen, das gilt auch für den SCU, aber schwarzmalen gilt nicht, Es geht nicht nur aber auch darum qualifizierte Trainer und entsprechendes Trainingsgelände zu haben, Es geht darum Kinder und Jugendliche weiterhin für den Fußball zu begeistern und zu motivieren. Es geht aber auch um ein bisschen Glück, das die Kindergarten- und Schulfreunde zusammen den Weg zum SCU finden. Generell wird es für die Vereine nicht leichter, die Anzahl der Mannschaften geht bayernweit jetzt schon zurück, evtl. werden sogar ganze Vereine von im Jugendbereich der Landkarte verschwinden, leider!. Derzeit geht ja generell der Trend anscheinend wieder mehr in Richtung der Spielgemeinschaften wenn ich sehe wie sich das Modell der JFG gerade teilweise auflöst.

Vielen Dank für das Interview!

Die Erste und die A-Jugend kämpfen in ihren Ligen derzeit um den Klassenerhalt. Beide sollen bestenfalls die Liga halten, damit der Nachwuchs einen sportlichen Anreiz hat, weiter in Uttenreuth zu kicken.

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