Spieltag aktuell – die Landesliga: Schnüdel tüten ihren Titel ein - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.05.2017 um 19:00 Uhr
Spieltag aktuell – die Landesliga: Schnüdel tüten ihren Titel ein
SPIELTAG AKTUELL Mit einem 2:1-Sieg beim abstiegsbedrohten Viktoria Kahl ließ Schweinfurt 05 keinen Zweifel mehr an seiner Meisterschaft. Uneinholbar steht die Schnüdel-Reserve auf dem ersten Platz in der Landesliga Nordwest und darf sich im nächsten Jahr in der Bayernliga beweisen. Dahinter steht auch der zweite Platz fest. Während oben die Entscheidungen gefallen sind, bleibt es unten um Klassenerhalt und Abstieg weiter spannend.
Von Jürgen Sterzbach
Zum Saisonende ist die Zeit, in welcher der Begriff „Direkter Vergleich“ wohl am häufigsten verwendet wird. Seitdem in sämtlichen Ligen die Abschlussplatzierung bei punktgleichen Konkurrenten durch die Spiele gegeneinander festgestellt wird, wiegen diese Ergebnisse umso schwerer. Eine Ausnahme gibt es: Wenn das Sportgericht eine Wertung gegen eine der beiden punktgleichen Mannschaft verhängte, ist diese ohne Beachtung des direkten Vergleichs von Grund auf schlechter zu stellen. Das war in der Landesliga Nordwest in dieser Saison aber (noch) nicht der Fall. In der Tabelle ganz oben stellte die Schnüdel-Reserve mit dem 22. ungeschlagenen Spiel in Serie drei Spieltage vor Schluss ihre Meisterschaft fest.

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Fast keine Feier

Dominik Witzel
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Mit dem 2:1 gegen das abstiegsbedrohte Viktoria Kahl ergab sich ein Vorsprung von sechs Punkten auf Verfolger Jahn Forchheim, der dadurch höchstens nur noch nach Punkten gleichziehen könnte, bei Punktgleichheit aber durch den direkten Vergleich (1:0, 1:1) den Kürzeren ziehen würde. Fast wäre aus einer vorzeitigen Meisterfeier im Kahlgrund aber nichts geworden! Denn bis sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit führten die Gastgeber durch ein Tor Dominik Witzels mit 1:0. Schweinfurt stand nach einer Stunde und einem Platzverweis gegen Christoph Schmidt zudem nur noch zu zehnt auf dem Feld. Doch Markus Thomann und Marcel Kühlinger drehten das Ergebnis in der Schlussphase doch noch um.

Mit seinem zweiten Saisontor gab der erst neun Minuten zuvor eingewechselte Kühlinger den Startschuss zur Schnüdel-Sause, um „auf der langen Heimfahrt die Sau rauszulassen“, wie Max Hillenbrand vorab verriet. Die rote Karte gegen Schmidt war übrigens die erste in der laufenden Saison gegen einen Schweinfurter Spieler – bis zu diesem Zeitpunkt stand der Meister auch in der Fairplay-Wertung an erster Stelle. Für Verfolger Jahn Forchheim ging es vor allem darum, den zweiten Platz nun endgültig abzusichern. Das gelang durch einen 2:1-Sieg in Höchberg, da Abtswind nach den direkten Duell vor einer Woche auch zu Hause gegen Rimpar verlor. Max Göbhardt und Adem Selmani trafen für Forchheim.

Forchheim verlängert

Erst zwei Minuten vor Spielende gelang dem eingewechselten Jeffrey Kahl das späte Anschlusstor Höchbergs. Während sich Forchheim auf die bevorstehende Relegation um den Aufstieg in die Bayernliga vorbereiten kann, steht für Höchberg noch ein banger Endspurt bevor. Noch ist die Frage offen, ob die Turngemeinde pünktlich am 20. Mai die Saison beenden darf oder in die Verlängerung um den Verbleib in der Landesliga muss. Diese Frage stellt sich für den ASV Rimpar mehr. Was in der restlichen Saison auch passiert, durch den 2:0-Sieg in Abtswind haben die Rimparer den Klassenerhalt gesichert, zu dem Andreas Hetterich nach einer Viertelstunde und Timo Rüttiger in der Schlussphase trafen.

Manuel Weißenberger darf mit Schwebenried noch auf einen Abschluss als Dritter hoffen.
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Dritter oder Vierter?

Mit der Niederlage Abtswinds ist das Rangeln um die Ränge drei und vier hinter Schweinfurt und Forchheim wieder offen, denn Schwebenried zog durch einen 4:0-Sieg in Röllbach nach Punkten gleich, doch der direkte Vergleich (4:0, 2:1) spricht bei Punktgleichheit eindeutig für die Abtswinder, die bereits in den letzten vier Jahren stets die Plätze drei und vier in der Landesliga belegten. Für Schwebenried erzielte Manuel Weißenberger am Untermain drei Tore, hinzu kam ein Eigentor Röllbachs. Mit der 2:4-Niederlage zu Hause gegen Memmelsdorf bleibt es an den letzten beiden Spieltagen auch für Karlburg noch spannend. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 14, doch Coburg spielt erst am Sonntag.

Heiß her geht es auf den letzten beiden Plätzen. Bayern Kitzingen und Eintracht Bamberg sind nach diesem Spieltag wieder punktgleich, wobei der direkte Vergleich (2:1, 1:1) die Kitzinger Bayern derzeit vor dem Abstieg bewahrt. Die personelle Not des Vorletzten wurde auch in Kleinrinderfeld offensichtlich, denn nur dreizehn Spieler traten die Reise dorthin an, einer davon war Trainer Björn Auer selbst. Maximilian Wunder und Sebastian Stumpf schmückten die 2:5-Niederlage zwar mit ihren Toren, doch spielte Kleinrinderfeld ab Minute 20 und einer roten Karte gegen Tim Schlachter in Unterzahl. Das half den Gästen aber nicht. Die Kleinrinderfelder lagen kurz vor der Halbzeit schon mit drei Toren in Führung.


Wer bleibt stehen? Bambergs Thomas Görtler (re.) bringt Kitzingens Ahmed Bakare zu Fall.
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Bamberg holt auf


Da Bayern Kitzingen mit der Niederlage das neunte sieglose Spiel in Folge bestritt, hofft Eintracht Bamberg wieder auf eine späte zweite Chance auf den Klassenerhalt über die Relegation. Zumindest holte das Schlusslicht aus den letzten neun Spielen sieben Punkte und dadurch den Rückstand zum Vorletzten auf. Während Kitzingen noch zu Hause gegen Kahl und in Schweinfurt spielen muss, treten die Bamberger zu Hause gegen Fuchsstadt und in Röllbach an. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu erwarten, Abstiegskampf pur. Bamberg erkämpfte sich am Samstag auswärts in Lichtenfeld vor 410 Zuschauern ein torloses Unentschieden, wobei Tobias Linz in der Nachspielzeit Bambergs Siegchance auf dem Fuß hatte.

Mehr zum Spiel 1. FC Lichtenfels – Eintracht Bamberg im Topspiel-Bericht in den Spielkreisen Franken, Bamberg und Coburg-Kronach. Mit einem Abo von anpfiff.info lesen Sie einen, zwei oder alle Spielkreise auf einmal.

Was sonst noch passiert

Am Sonntag bietet der 32. Spieltag noch ein weiteres Spiel. Auf das werden nach den Niederlagen vor allem Kahl, Karlburg und Höchberg schauen. Denn Coburg, direkter Konkurrent des Trios, spielt in Unterpleichfeld. Mit einem Auswärtssieg würden die Coburger wieder an Höchberg vorbeiziehen und einen Nichtabstiegsplatz belegen, da sie bei Punktgleichheit den direkten Vergleich (1:0, 1:1) für sich entscheiden. Kommt Platz 14 dadurch zwei Punkte näher, steht bei Karlburg der vorzeitige Klassenerhalt wieder mehr in Frage. Auf jeden Fall gesichert ist Rimpar auf Platz elf und das unabhängig vom Spiel am Sonntag. Selbst bei Punktgleichheit würde der direkte Vergleich (3:2, 4:3) für Rimpar entscheiden.

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Ergebnisse Landesliga Nordwest



Tabelle Landesliga Nordwest

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
32
94:40
67
3
32
83:44
58
5
32
49:40
51
7
32
62:55
47
8
32
56:54
45
9
32
54:61
41
10
32
38:46
39
11
32
45:52
38
12
32
39:47
37
13
32
50:63
36
14
32
38:58
33
15
32
45:61
31
17
32
35:73
23
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Stenos Landesliga Nordwest

Tore: 1:0 Kramosch S. (8., Meyer), 2:0 Engert K. (11., Kramosch S.), 3:0 Christ M. (41., Krebelder), 3:1 Wunder (44.), 4:1 Christ M. (70., Krebelder), 5:1 Engert B. (73., Kramosch S.), 5:2 Stumpf (83.)
Gelbe Karten: Heberlein (31.), Christ M. (68.) / Hartmann (36.), Nöth (41.), Strassberger F. (41.), Bakare (64.) | Rote Karten: Schlachter (20.) / -
Zuschauer: 100 | Schiedsrichter: Christian Tauscher (VfR Burggrumbach)
DJK Schwebenried-Schwemmelsbach: Hartmann, Paul (69. Schindler), Heinlein, Michel J. (56. Full), Stürmer (56. Friedrich), Zöller, Cäsar, Herchet, Deibl, Weißenberger M., Rumpel J. / Herold
Tore: 0:1 Weißenberger M. (12., Cäsar), 0:2 Weißenberger M. (25., Zöller), 0:3 Eigentor (76., Weißenberger M.), 0:4 Weißenberger M. (90., Zöller)
Gelbe Karten: - / Schindler (77.) | Rote Karten: Koch (77.) / -
Zuschauer: 250 | Schiedsrichter: Peter Dotzel (TSV Heidenfeld)
1. FC Lichtenfels: Köster 2,1 (62. Schorn 2,1), Dietz 3,0, Graf 3,4, Schardt 2,9, Lulei N. 2,9 (52. Hellmuth M. 2,5), Scholz 2,4, Dietz L. 3,4, Oppel 2,6, Zollnhofer 2,9, Hönninger 3,1 (67. Goller F. 2,8), Jankowiak L. 2,6 / Aumüller
FC Eintracht Bamberg 2010: Kühhorn 2,0, Jerundow 2,6, Bugar 2,6, Vetter 2,5, Reischmann M. 2,3, Trautmann Joh. 2,5 (62. Großmann 3,1), Görtler T. 2,8 (66. Nögel P. 2,5), Schmittschmitt 2,2, Linz 2,5, Glöckle 2,8, Titzmann 2,8 (75. Görtler P.) / Bube, Weimer, Nawrat, Oppelt
Tore: keine Tore
Gelbe Karten: Jankowiak L. - Foulspiel (90.+2), Dietz - Halten/Trikotziehen (90.+7) / Linz - Foulspiel (12.), Görtler T. - Foulspiel (24.), Großmann - Foulspiel (90.), Reischmann M. - Foulspiel (90.+4)
Zuschauer: 410 | Schiedsrichter: Christoph Stühler (DJK-SC Oesdorf) 1,5
Tore: 0:1 Göbhardt (51.), 0:2 Selmani Ad. (70.), 1:2 Karl (88., Fromm)
Gelbe Karten: Hippacher (86.), Römer (90.+3) / Mai P. (7.), Mönius (32.), Eisgrub T. (65.), Mai D. (70.), Zametzer D. (78.) | Gelb-rote Karten: - / Mönius (65.)
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Kamm (19.), 0:2 Beiersdorfer M. (57., Hörnes P.), 1:2 Dynia (80.), 1:3 Beiersdorfer M. (82.), 2:3 Bathon (85.), 2:4 Hörnes P. (90., Kamm)
Gelbe Karten: Fenske (38.), Brahimi (71.) / Hörnes P. (8.), Schwarm (21.), Griebel (35.), Ruß (60.), Sowinski (90.+2)
Zuschauer: 150 | Schiedsrichter: Marcel Neuse (SpVgg Nürnberg Gebersdorf)
FC Viktoria Kahl: Kasiow 3,0, Zaeteri 2,6, Strugarov 3,0, Colovic 2,3, Puglisi 2,9 (87. Gora), Hotz 2,6, Akman 2,4, Krapp 3,4, M'homa 3,0 (78. Dzeladini), Morhard 3,4 (58. Smith L. 3,0), Witzel 3,1 / Franz, Rumel, Aydin
1. FC Schweinfurt 05 2: Schneider 3,0, Schmitt 2,6, Waigand V. 2,6 (75. Fleischer), Ruft 2,8, Heinze 2,6, Hillenbrand 3,1 (81. Kühlinger), Lehmann C. 2,9, Thomann 2,4, Behr 3,3 (49. Topuz 3,3), Schmidt S. 2,9, Schmidt C. 3,4 / Özdemir, Riegler
Tore: 1:0 Witzel (32.), 1:1 Thomann (84.), 1:2 Kühlinger (90.)
Gelbe Karten: M'homa (57.), Colovic (73.), Krapp (76.), Smith L. (76.) / Topuz (55.), Kühlinger (90.), Thomann (90.) | Rote Karten: - / Schmidt C. (60.)
Zuschauer: 215 | Schiedsrichter: David Wegmann 3,0

Ergebnisse Landesliga Nordwest

Sonntag, 07.05.2017
Mittwoch, 10.05.2017


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