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Artikel veröffentlicht am 26.04.2017 um 06:00 Uhr

Dominik Geiswinkler im Portrait: 150 Stadien in einem Jahr? Kein Problem!

MAGAZIN anpfiff.info-Lesern ist Dominik Geiswinkler sicherlich ein Begriff, denn schon seit geraumer Zeit tickert der 31-Jährige aus fast allen Stadien Frankens - und sogar aus denen der ganzen Republik. anpfiff.info stellt Ihnen den Tickerkönig der vergangenen Spielzeit im Portrait vor, der beim Gespräch natürlich in einem Stadion war.

Von Sebastian Baumann

Dominik Geiswinkler bei der Übergabe des Tablet-PCs.

anpfiff.info

Eigentlich ist Dominik Geiswinkler ja Torwart und hechtete schon in frühen Jahren den Bällen am grünen Rasen hinterher. “Dabei war ich eigentlich Mittelfeldspieler, aber weil wir keinen anderen Torwart hatten, musste ich ins Tor”, erinnert sich der heute 31-Jährige. Das ganze nicht einmal unerfolgreich. Denn in der Jugend wurde der Schlussmann sogar in die damalige Pegnitzgrundauswahl berufen und spielte in der B-Jugend Bezirksoberliga, ehe er in die Vollmannschaft wechselte. Der Heimatvereins des Nachwuchsmannes war Neunkirchen am Sand, seinem Verein, der heute als SpVgg Neunkirchen-Speikern-Rollhofen firmiert, bleibt er bis heute in diversen Funktionen erhalten. Seine letzten Spiele machte er allerdings in der Saison 2014/2015. “Ich hatte mich damals bei einem Zweikampf schwer verletzt”, berichtet Geiswinkler, der erst mit Meniskusproblemen ausfiel und danach an der Achillesssehne Schmerzen hatte, die den Keeper seither an der Ausübung seiner Sportart behindern. “Ich habe es dann immer wieder versucht, mit Tabletten oder Spritzen, aber das hat alles nicht geholfen.”, schiebt Dominik Geisinkler nach.

Vom Torwart zum Groundhopper

Der begeisterte Club-Fan hat sich mittlerweile aber ein neues Hobby geschaffen. Denn zusammen mit vielen anderen Fußballverrückten reist der 31-Jährige quer durch die Republik und sammelt Stadien. Als Groundhopper bereiste der Fußballverrückte knappe 150 Grounds - wie es im Fachjargon heißt - alleine in den letzten zwei Jahren. “Aber ich habe erst seit dieser Zeit die App. Vorher habe ich meinen Stadien immer in Excel-Listen festgehalten. Reine Stadienbeuche in den letzten zwei Jahren,kann ich gar nicht genau sagen. Da sind noch Unmengen an Sportplätzen dazugekommen. Angefangen hat das damals als ich immer mit dem Club auf Reisen gegangen bin”, schmunzelt Geiswinkler. “Ich bin immer auswärts mit dem Club mit und habe dann die Heimspiele der SpVgg N-S-R getickert.” Denn wenn Dominik Geiswinkler unterwegs ist, dann tickert er meist auf anpfiff.info. Kein Wunder, dass der ehemalige Torwart am Ende der letzten Saison die meisten Tickerpunkte sammeln konnte und jetzt seinen Preis überreicht bekam.

Tickerkönig Saison 2015/2016

Ein nigelnagelneuer Tablet-PC konnte dem Tickerkönig endlich in Baiersdorf beim Nachholspiel gegen Vorwärts Röslau übergeben werden. “Auf diesem Platz war ich noch nicht”, grinst der Groundhoppen und meint damit auch die App in der Groundhopper ihre Stadien vermerken. Denn da war der Platz der Krenkicker noch ein unbesucht. Und wie sollte es auch sein: Gleich fünf weitere Groundhopper sahen sich an einem sonnigen, aber kalten Dienstagabend das Spiel gegen die Oberfranken an. “Ich habe die die Reisen mit dem Club so viele Leute kennengelernt und durch die App lernt man sich dann in fremden Stadien auch leicht kennen. Mir macht das einfach Spaß und ich bekomme dadurch den Kopf frei. Das ist wirklich Entspannung für mich.”

Akribisch bereitet sich Dominik Geiswinkler auf jedes Spiel als Livetickerer vor.

Dieter Rebel

Schnell mal nach Hannover oder in das alte Jahn-Stadion

So kann es schon einmal passieren, dass Geiswinkler an einem Dienstagabend aus Hannover vom 1. FC Nürnberg berichtet und das ganze natürlich via Facebook und App auch immer bildlich festhält. “Da hatte ich Zeit, weil meine Schicht gut gelegen war”, sagt der Neunkirchner, auch wenn er am Ende eine 1:0-Niederlage seines Clubs miterleben musste. Stadien im Allgemeinen interessieren den Fußballverrückten sowieso. Kein Wunder, dass Dominik Geiswinkler kurz vor dem Abriss des altehrwürdigen Jahnstadions in Regensburg mitten in der Abrissbaustelle war und Bilder postete. “Ich war zufälligerweise beruflich in regensburg und habe mir einfach gedacht, ich fahre vorbei und probiere rein zu kommen”, erinnert sich der Shopfloormanager einer Fertigungsstraße. “Und dann war das Tor offen und ich konnte rein gehen.”, freut sich Geiswinkler, dem man die Begeisterung für seine Stadiontouren anmerken kann. Und natürlich hat der 31-Jährige noch einiges vor: "Da ich meine Touren eigentlich nur in Deutschland, Österreich und Tschechien begrenzt hatte, sind meine nächsten Ziele England, Italien und Spanien. Das Belgrader und Glasgower Derby habe ich auch schon fest im meinem Terinkalender eingetragen!!"

Selbst alte Stadien, wie das jetzt eingerissene Jahn-Stadion in regensburg, hat der Groundhopper besucht.

anpfiff.info

Ein Fußballverrückter!

“Ich bin einfach Fußballverrückt!”, schiebt der 31-Jährige nach und kann sich sicher sein, dass seine Freundin ihn bei seinem zeitintensiven Hobby unterstützt. “Sie sagt dann immer bevor ich einen anderen Blödsinn mache, soll ich das machen.” Mit einem Grinsen im Gesicht widmet sich Domink Geiswinkler danach dem Spiel zwischen Baiersdorf und Röslau - schließlich will auch die andere Leidenschaft - der anpfiff.info-Liveticker ordentlich befüllt werden. Ach ja: Wenn der Torwart noch Zeit frei hat, dann ist er tatsächlich - Sie ahnen es - am Fußballplatz. Denn nebenbei ist er auch noch Torwarttrainer der SpVgg Mögeldorf.

Wer Dominik Geiswinkler folgen will bei seiner Groundhopping-Rundreise, der kann dies auf Facebook tun.