U19-Neuaufbau geglückt: Krötsch: "Wir dürfen nur nicht absteigen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.04.2017 um 18:00 Uhr
U19-Neuaufbau geglückt: Krötsch: "Wir dürfen nur nicht absteigen"
In vier Spielen der Rückrunde war der Memmelsdorfer Nachwuchs ungeschlagen und ausgerechnet am letzten Wochenende hatte es die Messingschlager-Elf beim 2:3 in Staffelstein mit einer Niederlage erwischt. Dabei wurden die Weichen beim U19-Bezirksoberligisten im Winter neu gestellt. Zahlreiche Abgänge sorgten dafür, dass die Zweite abgemeldet werden musste - dafür gibt es ab Sommer einen neuen Trainer.  
Von Hans-Jürgen Wunder
"Ich denke schon, dass uns die U19-Bayernligajahre einiges gebracht haben. Ein 
Wladislaw Nikiforow, Philipp Hörnes oder Markus Beiersdorfer haben dort wertvolle Erfahrungen sammeln können und sind mittlerweile wichtige Spieler in der Ersten. Und damals kamen die Jungs sogar noch aus der näheren Umgebung", entsinnt sich Marco Krötsch, der als ehemaliger Jugendtrainer und heutiger sportlicher Leiter einen guten Überblick über das Geschehen bei seinem SV Memmelsdorf hat. Nur das letzte Jahr, als die U19-Mannschaft unbedingt in der Landesliga gehalten werden sollte und dann doch durchgereicht wurde, war eher suboptimal. "Damals hatten wir versucht, den Abstieg unbedingt zu verhindern und das mit Spielern, die größere Entfernungen zurücklegen mussten. Das ist leider schief gegangen", so Krötsch. Und jetzt in der Winterpause gab es sogar noch eine weitere Abwanderungswelle beim ältesten SV-Jugendteam.

In der Rückrunde nicht mehr mit dabei: Felix Dietsch (re.) kickt jetzt in Vestenbergsgreuth.
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Acht Spieler sind weg

"Es gab die unterschiedlichsten Gründe, warum die Leute gegangen sind. Aber unter dem Strich sind es acht Abgänge, so dass wir bei einem nunmehr 22-köpfigen Kader die A2-Mannschaft abmelden mussten", nennt Krötsch Ross und Reiter. Bei Fabio Röhrer waren es wohl in erster Linie sportliche Gründe, sich dem Spitzenreiter Don Bosco Bamberg anzuschließen. Daneben sind den Memmelsdorfern aber die Kicker aus dem Norden weggebrochen, die in einer Fahrgemeinschaft organisiert waren. Niklas Bayreuther etwa wohnt in Weismain und sein Elternhaus steht in Neustadt, so dass er sich ebenso wie der aus Sonnefeld stammende Keeper Pascal Neuber wieder Richtung Coburg orientiert hat. Bei einem Spieler, der aus Burgkunstadt kommt, schüttelt Marco Krötsch aber den Kopf. "Wenn er bei uns aufgehört, weil er sich seinem Heimatverein anschließen möchte, habe ich Verständnis. So aber wechselt er nach Baiersdorf und hat eine noch größere Fahrtstrecke mit dem Zug hinzulegen. Ich habe deshalb auch die Freigabe in der Winterpause verweigert." Ebenfalls nicht mehr dabei ist Felix Dietsch, der nach Vestenbergsgreuth gewechselt ist bzw. Timo Wagner, der künftig für Stappenbach aufläuft. Und nachdem Dominik Dotterweich weiter verletzt ist, musste man sich schon Sorgen um den ehemaligen Bayernligisten machen. "In der Vorrunde waren wir oft zu wenig konstant. Sicherlich haben wir auch etwas unglücklich Punkte liegen gelassen. Aber mit der Rückrunde können wir sehr zufrieden sein", so Krötsch. Ziel ist es, bei den A-Junioren auf jeden Fall die Bezirksoberliga zu halten. "Sonst wird der Abstand zu den Herren in der Landesliga zu groß, so dass kaum mehr Talente den Sprung schaffen", begründet der SV-Funktionär, warum der Ligaerhalt so wichtig ist.    

Trainereinsteiger und unbeschriebenes Blatt: Der künftige Juniorencoach Matthias Radius kommt aus dem Münchener Raum.
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Ärger in Staffelstein

Beim 2:3 in Staffelstein mussten die Memmelsdorfer die erste Niederlage bei einem Punktspiel im Kalenderjahr 2017 hinnehmen. Doch das ist nicht der Grund, warum Krötsch noch schlecht auf die TSV-Verantwortlichen zu sprechen ist. "Es war eine Frechheit, das Spiel auf dem Acker stattfinden zu lassen. Der Platz war völlig uneben, so dass hier nur ein Gebolze möglich war - von der Verletzungsgefahr ganz zu schweigen. Fußball war hier jedenfalls nicht möglich." Allerdings hatte man trotzdem mit 2:1 geführt, den Ausgleich kassiert und sich dann noch einen Konter eingefangen. Obwohl Marco Krötsch mit in Staffelstein dabei war, sehnt er sich aber nicht auf den Trainerstuhl zurück. "Irgendwie habe ich das Feuer nicht mehr, das du dafür brauchst. Ich bin mit meiner Rolle als Sportlicher Leiter ganz zufrieden." In dieser Funktion will er auch künftig dafür sorgen, dass sowohl Hobbyfußball als auch leistungsorientierter Sport beim SV Memmelsdorf möglich sind. Dabei wurden in den letzten Wochen die Weichen neu gestellt. Josef Messingschlager kümmert sich ab Sommer um die B-Junioren und mit Matthias Radius übernimmt ein völlig unbekanntes Gesicht das Trainerzepter beim U19-Team. "Er kommt aus Landshut und hat beim TSV 1860 in der Jugendbundesliga gespielt. Da hatte er gute Trainer und bestimmt viel mitbekommen", stellt Krötsch den 25-Jährigen vor, der demnächst sein Studium in Bamberg beginnt. 

Beliebt bei Maulwürfen, gefürchtet bei Fußballern: Der Staffelsteiner B-Platz sorgte nach einem Juniorenspiel schon vor Jahren für hitzige Diskussionen.
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