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Artikel veröffentlicht am 13.04.2017 um 18:00 Uhr

Micha Pietzonka hört auf: "Bayernliga hätte ich mir überlegt"

Recht unglückliche Saison für die Altstädter Junioren. Immer wenn die Pietzonka-Elf am 2. Platz, der für den Aufstieg berechtigen könnte, dran war, wurde das Schlüsselspiel vergeigt. Jetzt ist der Zug nach vorne endgültig abgefahren und man muss bei zahlreichen Auswärtsspielen im Restprogramm sogar aufpassen, dass nach hinten nichts anbrennt.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich sehe bei einer weiteren Saison in der U19-Landesliga keine Möglichkeit, mich als Trainer weiter zu entwickeln. Bayernliga hätte ich mir sicher überlegt. Ich habe die Verantwortlichen der SpVgg Bayreuth deshalb darüber informiert, dass ich für die kommende Saison als Übungsleiter nicht mehr zur Verfügung stehe", verrät Micha Pietzonka. Seit mehr als eineinhalb Jahren hat der frühere FSV-Trainer jetzt das älteste SpVgg-Nachwuchsteam unter seinen Fittichen und dabei immer wieder an die Landesligaspitze rangeschnuppert. Jetzt aber ist für den angehenden Sportwissenschaftler, der an der Uni Bayreuth den neuen Studiengang "Sporttechnologie" mit aufbaut, sicher, dass es auch in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg werden wird. "Eigentlich wärst du wieder etwas dran gewesen, wenn du in Ansbach gewonnen hättest. Denn Hof hat ein recht schweres Restprogramm. Sicherlich waren wir dort auch ebenbürtig. Aber ein großer Fehler, und schon verlierst du wieder das Spiel." Damit beträgt der Abstand der SpVgg-Junioren zu Platz 2 schier uneinholbare acht Zähler - während der erste, mögliche Relegationsplatz gegen den Abstieg nur sechs Punkte entfernt ist.

Hatte in Lauf nur eine kurze Einsatzzeit: Jonas Lindner (Mitte) kassierte dort erst eine Zeitstrafe, dann einen Platzverweis.

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Frühe Gegentore

"Wenn ich ehrlich sein soll, verlief die gesamte Saison ziemlich enttäuschend. Das soll aber kein Vorwurf an die Jungs sein", blickt Pietonka mit gemischten Gefühlen auf die letzten Monate zurück. Dabei hat er eine von mehreren Ursachen schnell ausgemacht. "Wir lagen in fast allen Spielen zunächst hinten. Da war die Mannschaft einfach nicht voll bei der Sache. Zwar ist es uns teilweise gelungen, die Spiele noch zu drehen. Aber manchmal schaffst du es eben nicht mehr." Besonders, wenn knappe Entscheidungen gegen das eigene Team ausfallen. "In Lauf bekommt Jonas Lindner in der ersten Minute eine Zeitstrafe. Danach kann der Schiedsrichter nicht mehr anders, als ihn nach einer Grätsche vom Platz zu stellen." Trotz 80 Minuten Unterzahl war man aber durchaus nicht chancenlos. "Wir hatten danach auch unsere Möglichkeiten, aber nicht das nötige Glück im Abschluss." Doch während die Schiedsrichterentscheidung in Lauf für ihn nachvollziehbar war, haderte er etwas mit dem Referee in den Partie zum Rückrundenauftakt gegen Großbardorf. "Der war schon etwas gegen uns. Aber letztlich haben wir bei einem Einwurf in den Schlussminuten gepennt und dann bekommst du noch einen Elfmeter gegen dich." Letztlich bremste dieses 3:3-Unentschieden den Schwung, mit dem man aus der Winterpause kommen wollte. Und bei der 0:4-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Quelle Fürth gab es dann sogar einen richtigen Dämpfer, obwohl die Partie nicht so eindeutig war, wie das Ergebnis besagt. "Beim Stande von 0:1 waren wir am Ausgleich dran. Da winkt der Assistent plötzlich und will ein Handspiel gesehen haben. Das Resultat spiegelt jedenfalls nicht den Spielverlauf wieder."

Fehlte zuletzt wegen Bänderverletzung: Angreifer Nino Müller (Mitte)

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Spielen statt coachen

Obwohl für die Altstädter nach vorne nichts mehr geht, können sie trotzdem die Saison noch nicht vorzeitig abhaken. Denn sechs Punkte Vorsprung auf den hinteren Relegationsplatz sind gefährlich, zumal die SpVgg-Junioren in den letzten fünf Partien in der Fremde antreten müssen - und eine ausgeprägte Auswärtsschwäche aufweisen. "Das hängt sicher damit zusammen, dass wir nur auf Kunstrasen trainieren und unsere Heimspiele auf Kunstrasen austragen. Das ist dann sicher eine gewisse Umstellung", nimmt der Mistelbacher seine Kicker in Schutz. Ein weiteres Problem ist das Sündenregister. Mit drei Platzverweisen nach der Winterpause haben sich die Altstädter selbst um Chancen und Punkte gebracht. Nur in Bamberg, als Keeper Gianluca Mehlhorn nach einer halben Stunde Rot sah und ein Feldspieler die Torwarthandschuhe übernehmen musste, weil Fabio Kormann mit der Zweiten unterwegs war, hatte es trotzdem zum Sieg gereicht. Auf Dreier auf fremden Plätzen sind sie Altstädter jetzt auch angewiesen, obwohl Nino Müller ebenso wie Alexander Ochs nach einer Zerrung ausfällt. Und Patrick Rieß ist nach einem Motorradunfall noch etwas angeschlagen. Doch Micha Pietzonka ist zuversichtlich, das Minimalziel zu schaffen und möchte danach als Trainer pausieren und selbst wieder kicken. Wo, will er aber nicht verraten. "Mistelbach wird es jedenfalls nicht sein", lässt sich der Defensivmann entlocken.