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Artikel veröffentlicht am 07.04.2017 um 16:00 Uhr

Mehr als Verfolger?: Karl-Martin Opel: "Platz zwei ist auch was wert"

Die Tabelle ist mittlerweile glatt, der Spitzenreiter JFG Fichtelgebirge auf fünf Zähler davongezogen. Allerdings freut sich die U19-Mannschaft des TSV St. Johannis Bayreuth, als Hauptverfolger im Rennen zu sein. Dabei gab es zu Rückrundenbeginn gleich empfindliche Rückschläge, die eine Aufholjagd der Opel-Schützlinge unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Gut möglich, dass die Meisterschaft in der U19-Kreisliga frühzeitig entschieden werden wird. Derzeit ist die JFG Fichtelgebirge in der Kreisliga das Maß aller Dinge und nach dem 1:1-Unentschieden der Legat-Schützlinge im Leitenbachtal zum Auftakt der Rückrunde ließ der bislang ungeschlagenen Spitzenreiter nichts mehr anbrennen. Die klaren 7:0 und 9:1-Siege des Tabellenführers in den letzten beiden Partien lassen bei der Konkurrenz derzeit wenig Hoffnung aufkommen, dass es noch zu einem spannenden Titelkampf kommen wird. Doch sollte der Klassenprimus in Deichselbach straucheln, wären plötzlich auch die offensivstarken Kanzer wieder im Rennen. Immerhin hatte die Truppe von "Kalle" Opel den Fichtelgebirglern im direkten Vergleich ein 3:3-Unentschieden in der Vorrunde abgetrotzt: "Natürlich haben die mit Soner Seker, Michael Sauerstein oder Patrick Körber herausragende Akteure. Aber unschlagbar sind die auch nicht", macht der Übungsleiter sich und der Konkurrenz etwas Mut.

Für ihn ist die Saison bereits gelaufen: Nico Opel hat sich schwer verletzt.

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Trainersohn fällt aus

Die Vorbereitung beim Kanzer verlief recht ordentlich. Dank des kleinen Sandplatzes war es möglich, frühzeitig im Freien zu trainieren. Und auch die Trainingsbeteiligung konnte sich trotz Schulstress und Wintergrippe sehen lassen. Mit Michael Dressendörfer und Niklas Niebe hat man sogar zwei Akteure in den eigenen Reihen, die bereits bei den Herren kräftig mitmischen und dort erste Kreisligaminuten sammeln konnten. "Natürlich hat die Jugend Priorität und beide wollen auch in unserer Mannschaft spielen. Aber sie müssen jetzt sehen, wie sie das gebacken bekommen, weil beide ihr Abitur machen", so der Nachwuchscoach und aktive Schiedsrichter. Denn die Probleme beim Tabellenzweiten sind nicht kleiner geworden. "Unser Kader ist recht eng, so dass ich mich immer wieder bei der B-Jugend bedienen muss." Das ist aber nicht ganz einfach, weil das U17-Team selbst um die Meisterschaft spielt und deshalb natürlich seine Leistungsträger selber braucht. Doch beim älteren Jahrgang gab es zwei empfindliche Ausfälle. "Mein Sohn Nico hat sich in Kirchenlaibach leider einen Kreuzbandriss zugezogen und Jakob Frühhaber Probleme mit der Leiste. Unter dem Strich habe ich momentan nur elf reine A-Jugendliche", so der Übungsleiter. Mit dem kleinen Kader hat man auch nur zwei Vorbereitungsspiele vereinbart. Dabei ließ man bei dem 6:6-Remis über den Bezirksoberligazweiten FC Eintracht Münchberg durchaus aufhorchen, als die Kanzer auch ihrem gewöhnungsbedürftigen Sandplatz zur Pause bereits mit 5:1 vorne lagen, bevor die klassenhöhere Nachwuchsmannschaft zum Schlussspurt angesetzt hatte.

Steht nicht immer zur Verfügung: Keeper Jonas König (re.), hier im Torwartduell gegegn Kirchenlaibach.

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Torwartproblem drückt

"Es gibt für die Jungs eben viel Konkurrenz durch andere Sportarten und Interessen. Unser Keeper Jonas König etwa hat ein gutes Auge und könnte locker höherklassig halten, steht aber nicht mehr ständig zur Verfügung", beklagt Opel. Und auch Benjamin Schmidt, der diese Position gleichwertig ausfüllen könnte, ist immer wieder verhindert. Als Sprössling einer Gastronomiefamilie, die in Bayreuth die bekannten "Sudpfanne" betreibt, muss er im elterlichen Betrieb immer wieder mithelfen und fällt dann für das Hobby Fußball aus. Nachdem der B-Jugendtorwart wegen Asthma mittlerweile aufgehört hat, ist vereinsintern kein Ersatz griffbereit. Allerdings gibt es auch positive Nachrichten. Nils Budde ist mittlerweile von seinem Australien-Aufenthalt zurückgekehrt und füllt die lichter gewordenen Reihen auf. Doch rein sportlich gab es zwar keinen glanzvollen, aber höchst erfolgreichen Rückrundenauftakt. Mit drei Siegen in drei Partien wurden die Kanzer ihrem Ruf als Spitzenteam schnell gerecht. Nach dem 11:2-Kantersieg gegen die JFG Bayreuth West hat man sich in Kirchenlaibach aber sehr schwer getan. "Nachdem der Gegner einen 0:3-Rückstand aufholen konnte, stand das Spiel auf des Messers Schneide. Da hatten wir sicher auch das nötige Quäntchen Glück'", gesteht Karl-Martin Opel. Und auch der klare 5:0-Erfolg gegen die JFG Maintal-Aurachtal kam erst zustande, als der Wiederstand des Gegners gebrochen war. Dabei hilft den Kanzern immer wieder ihre enorme Offensivstärke. "Bei uns sind sechs bis acht Mann recht torgefährlich. Damit sind wir nach vorne natürlich schlecht auszurechnen, auch wenn sich Niklas Niebe als Vollstrecker hervorgetan hat", so der Übungsleiter, der sich seine mögliche Fortsetzung seiner Trainertätigkeit nach zehn Jahren in aller Ruhe überlegen will.