Comeback des Tages: Frensdorf dreht das Frankenderby - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.04.2017 um 19:55 Uhr
Comeback des Tages: Frensdorf dreht das Frankenderby
SPIELTAG AKTUELL Der verflixte 13. Spieltag nahm für die Damen des SV Frensdorf ein glückliches Ende. Im Oberfrankenderby gegen SV Reitsch lag die Richter-Elf früh im Rückstand, drehte die Partie aber noch zu ihren Gunsten. Matchwinnerin war dabei Kopfball-Monster Verena Lechner, die den Siegtreffer besorgte. SVF-Spielführerin Nadine Janousch fand auch kritische Töne.
Von Bernd Riemke
Über die erste Spielhälfte den Mantel des Schweigens zu hüllen, bedurfte es schon eines großen Mantels. Nachdem der SV Frensdorf das Jahr 2017 so begann wie er das alte aufgehört hatte – mit einer Auswärtsniederlage – bot sich den Zuschauern am Failsberg in Durchgang eins eine Partie, die zu keiner Phase gehobenes Landesliga-Niveau anzubieten hatte. Hohe und weite Spieleröffnungsbälle kamen eher Befreiungsschlägen gleich. Die abstiegsbedrohten Gäste aus dem Frankenwald passten sich dabei der tabellarisch besten oberfränkischen Mannschaft in der Landesliga-Nord nahtlos an. Symptomatisch dafür das 0:1, das aus einer Unkonzentriertheit von Nadine Janousch resultierte. Sonst Miss Zuverlässigkeit in Person, verlor die 25-Jährige tief in der eigenen Hälfte das Spielgerät leichtfertig an Kristin Rebhan, die schließlich allein vor Torhüterin Endres überlegt verwandelte (33.). Obgleich für die Oranjes im Abstiegskampf ein Sieg gegen ein Topteam der Liga womöglich Initialzündung für eine Aufholjagd gehabt hätte, wollten die Ladykracher das Geschenk des SVF offensichtlich nicht annehmen. Sie revanchierten sich vielmehr mit einer Unachtsamkeit, so dass Heidi Tauber in einen langen Ball sprinten konnte, das Runde an Torhüterin Leonie Knöchel vorbeilegte und letztlich ins verwaiste Tor schob (41.)

Christin Hader (vo.) kontrolliert im Frankenderby den Ball. Am Ende blieb Annalena Lauger (hi.) mit dem SV Frensdorf siegreich.
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Nach dem Wechsel nahmen die Emotionen zu, es wurde phasenweise hitziger und auch wenn beide Teams weiterhin spielerisch keine Glanzstücke vollbrachten, so verdiente sich Frensdorf den Sieg doch durch eine erhebliche Leistungssteigerung im kämpferischer Hinsicht. Der Wille, die Partie zu den eigenen Gunsten zu drehen, war spürbar und so glichen die blau-gelben manch technische Unsicherheit mit Kampfkraft und Leidenschaft wieder aus. Als Verena Lechner nach exakt einer Stunde Spielzeit eine Lauger-Ecke platziert in die Maschen beförderte, war das Comeback gelungen und Frensdorf endgültig auf der Siegerstraße. Die Misserfolge der vergangenen Wochen und Monate steckten Reitsch in den Knochen und nachdem Oranje die Führung aus der Hand gegeben hatte, war das Schicksal in diesem Derby besiegelt. Melanie Friedel und Denise Müller versäumten es für Frensdorf den Sack zuzumachen und so mussten die Hausherrinnen doch noch eine verzweifelte Schlussoffensive der Gäste überstehen, in der zumeist Standards aus dem Halbfeld für ansatzweise Gefahr sorgten. Nach dem Schlusspfiff durfte sich Frensdorf über den 2. Tabellenplatz freuen, während für den SVR am Tabellenende ganz langsam die Landesliga-Lichter auszugehen drohen...


Nadine Janousch (Spielführerin SV Frensdorf): „Wir wissen, dass wir auch heute keine optimale Leistung gezeigt haben. Immerhin haben nach der Halbzeit Kampfgeist und Wille gestimmt – denn beides hat letzte Woche beim 1:3 in Bayreuth über die gesamten 90 Minuten gefehlt. Trotzdem waren noch einige Unsicherheiten in unserem Spiel. Durch leichtfertige Fehlpässe haben wir dem Gegner Chancen ermöglicht. Das wäre absolut nicht nötig gewesen, denn so haben wir uns selbst das Leben schwer und Reitsch stark gemacht. Dass wir das Spiel nach dem 0:1 noch drehen konnten, sollte uns hoffentlich Aufschwung für die kommenden Aufgaben geben. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Im Moment sind wir Zweiter, aber auch nach unten sind es nur ein paar Punkte Vorsprung. Ich bin ohnehin lieber Jäger als Gejagter und selbst wenn wir am Ende Dritter sind, können wir auf eine gute Saison zurückblicken. Allerdings ist ein Aufstieg auch schön. Ich selbst habe noch keinen mitgemacht und würde das schon gerne einmal erleben..."

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Spielstenogramm

SV Frensdorf: Endres 2,0, Janousch 2,8, Nagengast 2,2, Daun 2,5, Gath 2,2, Schmitt-Stanciu 3,8 (90. Gack), Lauger 1,8, Müller D. 2,3, Lechner 2,7, Tauber H. 2,0, Spangel 2,8 (63. Friedel 2,7) / Eschenbacher, Reichold, Haag
Tore: 0:1 Rebhan (33.), 1:1 Tauber H. (41., Daun), 2:1 Lechner (60., Spangel)
Zuschauer: 60 | Schiedsrichter: Jörg Seeberger (SpVgg Greuther Fürth)


Bilder-Galerie


Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
13
31:17
27
2
13
27:18
24
3
13
27:19
24
4
13
27:13
21
5
13
18:20
19
8
13
26:33
15
9
13
21:28
15
10
13
21:15
14
11
13
22:46
10
12
13
19:25
9
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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