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Artikel veröffentlicht am 14.03.2017 um 08:00 Uhr

Kapp verlässt Aufkirchen im Sommer: "Wir haben eine gute Entwicklung durchgemacht!"

Bisher war es eine überragende Saison für den SC Aufkirchen. Nach 22 Spielen stehen 59 Punkte für die Mannschaft von Michael Kapp zu Buche und somit der erste Tabellenplatz. Nun verlässt der Erfolgstrainer den Verein im Sommer und blickt auf zwei äußerst erfolgreiche Jahre in Aufkirchen zurück.

Von Florian Fraunholz

Rücktritt nach zwei Jahren

Wenn der Trainer des Tabellenführers den Verein verlässt, dann hat dies naturgemäß andere Gründe als die sportliche Leistung der Mannschaft. Im Falle von Michael Kapp und dem SC Aufkirchen sind es unter anderem familiäre Gründe, die den Abgang des Erfolgstrainers nach zwei sehr erfolgreichen Jahren im Sommer herbeiführten. "Die Arbeit in Aufkirchen ist natürlich sehr zeitintensiv. In den letzten zwei Jahren war ich entweder mit meinem Sohn unterwegs, der selbst viermal die Woche in Ansbach Fußball spielt, oder ich war für den SC unterwegs. Zusätzlich kam in letzter Zeit eine Hausrenovierung hinzu, die selbstverständlich auch sehr zeitaufwendig ist. Ich habe oft meine Familie zum Sportplatz mitgenommen, damit wir ein bisschen Zeit "miteinander" verbringen. Häufig bin ich von der Arbeit nach Hause, habe meinen Sohn zum Training gefahren, das Training für meine Mannschaft vorbereitet und dann noch zwei bis drei Stunden das Haus renoviert. Irgendwann wird das dann zu viel auf einmal.", so Michael Kapp über seinen vollen Terminkalender. Doch nicht nur die fehlende Zeit für seine Familie und sich selbst war ein ausschlaggebender Punkt für seinen Rücktritt im Sommer. "Der Verein und ich hatten verschiedene Ansichten, was die personelle Planung betrifft. In meinen Augen bräuchten wir im Falle des Aufstiegs z.b. einen weiteren Torhüter und müssten den Kader in der Breite verstärken. Mit einem Spielerkader von dreizehn bis vierzehn Spielern ist es immer schwer zu planen, da der Kader so sehr dünn besetzt ist. Wir waren allgemein eher spät dran mit der Planung des Kaders, aber ich besitze die sportliche Verantwortung. Wenn es dann in der nächsten Saison nicht läuft rücken die Spieler und vor allem ich in den Fokus.", sagte Kapp über den zweiten Grund für seinen Abgang im Sommer.

Nach zwei Jahren ist Schluss: Michael Kapp verlässt im Sommer den SC Aufkirchen.

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Tolle Saison soll gekrönt werden

Dass die bisher starke Saison der Aufkirchener nun eine negative Wendung nehmen könnte, glaubt Michael Kapp nicht. "Ich denke nicht, dass meine Spieler sich davon jetzt beeinflussen lassen werden. Wir haben in dieser Saison einen Lauf und können den Aufstieg schaffen. Ich habe die Mannschaft am Freitag über meinen Abgang informiert und man hat dann beim Spiel gegen Weißenburg gesehen, dass die Spieler mit der jetzigen Situation umgehen können." In der Tat wirkt die Aufkirchener Mannschaft in dieser Saison mehr als gefestigt. Das Team von Michael Kapp hat mit nur neunzehn Gegentoren die wenigsten Gegentore der gesamten Liga und führt nach zweiundzwanzig Spielen die Tabelle mit der zweitbesten Tordifferenz an. Auch die zwei Saisonniederlagen zeigen, dass der SC völlig zurecht auf dem ersten Tabellenplatz steht. Dennoch herrscht große Bescheidenheit beim SC Aufkirchen. "Aufkirchen ist ein kleiner Verein und die Spieler kommen alle aus dem kleineren Umkreis. Man plant hier nicht mit der Landesliga und somit wäre kein Aufstieg in dieser Saison auch kein Beinbruch. Der Aufstieg wäre eher ein Abenteuer für die Spieler und den Verein. Natürlich wäre ein Aufstieg ein toller Abschluss für mich!", so Kapp über die Bescheidenheit in Aufkirchen.

Aufkirchen, hier Peter Lechner (re.), will diese Saison in die Landesliga aufsteigen.

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"Gute Entwicklung durchgemacht"

Vor zwei Jahren übernahm Kapp das Zepter beim SC Aufkirchen und schaffte es seitdem seine Mannschaft spielerisch und taktisch zu verbessern. "Generell sehe ich schon eine gewisse Entwicklung in verschiedenen Bereichen, seit ich hier an der Seitenlinie stehe. An dieser Entwicklung haben sowohl die Spieler, als auch ich einen Anteil und wir konnten mittlerweile einige Dinge verbessern, die mir am Anfang nicht gefallen haben. Als ich hier zu trainieren begann, wollte ich Dinge wie die Passsicherheit, Defensivarbeit, Aufbauspiel und taktisches Verhalten verbessern, was uns meiner Meinung nach gelungen ist. Mir war es sehr wichtig die Abwehr zu stabilisieren, da Aufkirchen in der Saison vor meiner Ankunft sechzig Gegentore bekommen hatte. Ich war ja früher selbst Offensivspieler, aber die Offensive gewinnt nur Spiele, die Defensive Meisterschaften. Mir war es auch wichtig, dass die Spieler möglichst verletzungsfrei bleiben, was uns bis auf die letzte Saison gelungen ist." Wann und wo Michael Kapp zum Fußball zurückkehren wird, steht noch in den Sternen. "Natürlich bin ich ein Fußballer durch und durch, aber in letzter Zeit hätte ich mich in drei Teile zerreißen müssen. Das war alles sehr viel Stress und ich möchte ab Sommer eigentlich erstmal eine Pause einlegen. Natürlich weiß man nie was im Fußball passieren wird, aber dennoch ist es erstmal mein Plan, eine Pause über mehrere Monate oder auch ein Jahr einzulegen." Es bleibt abschließend festzuhalten, dass der Abgang Kapps harmonischer ablief als es vielleicht den Anschein haben mag. "Die Trennung von Aufkirchen und mir lief absolut ohne böses Blut ab. Beide Seiten sind sehr professionell mit diesem Sachverhalt umgegangen, was ich sehr begrüße, da die letzten zwei Jahre sehr harmonisch abliefen und es so auch zu Ende gehen sollte."