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Artikel veröffentlicht am 11.03.2017 um 19:06 Uhr

Abschied des Tages: Der Mann, der noch in den Weiher schoss

SPIELTAG AKTUELL Im Punktspiel der dritten Mannschaft der DJK Don Bosco Bamberg 3 gegen den SV Stechendorf lief Michael "Mucki" Kormann zum letzten Mal auf der heimischen Rudi-Ziegler-Sportanlage für die Wildensorger auf. Nach 18 Jahren für seinen Verein sagte er gar nicht so leise Servus, denn er ging genauso wie er einst kam...

Von Bernd Riemke

Nachdem Michael Kormann seine ersten fußballerischen Gehversuche in der Gartenstadt beim TSV Eintracht Bamberg unternahm, wechselte er bereits als E-Jugendlicher zur DJK Don Bosco Bamberg.18 Jahre lange spielte er seither ununterbrochen für seinen Verein, für den er am 22. Mai 2008 erstmalig in einer Herren-Mannschaft zum Einsatz kam. Die dritte Mannschaft der DJK Don Bosco ging seinerzeit in der A-Klasse 3 an den Start und bat die DJK Zettmannsdorf zum Duell. Der 18-Jährige stand in der Anfangsformation und traf in seinem allerersten Spiel für die Wildensorger zum zwischenzeitlichen 5:1 in der 86. Minute. Endstand in dieser Partie: 6:1 für grün-gelb. Nomen est omen dachte sich der 27-Jährige wohl, denn in seinem letzten Heimspiel unterhalb der Altenburg hieß es am Ende wiederum 6:1 für gelb-grün und wieder traf Michael Kormann - diesmal zum zwischenzeitlichen 2:1 nach 0:1-Rückstand. Tore sind für den lauffreudigen Defensivstrategen dabei eher eine Seltenheit, denn in 185 Spielen im Seniorenbereich bejubelte Mucki gerade vierzehn eigene Treffer.

Drei Aufstiege und die Erinnerung an den Weiher...

Dafür aber immerhin drei Aufstiege. Den jüngsten erst Ende der vergangenen Saison als er die zweite Mannschaft, für die er ab der Saison 2008/09 überwiegend zum Einsatz kam, als Kapitän neben Marcus Lauterbach in die Bezirksliga führte. Nun zieht es den Sympathieträger beruflich nach Münster, wo der 1860-Fan in der IT-Beratung neue Wege einschlägt. Vor seinem letzten Heimspiel wurde Mucki entsprechend gebührend verabschiedet. Neben einem Blumenstrauß erhielt er aus den Händen von Marcus Lauterbach, Günther Ziegler und seinem ehemaligen Jugendtrainer Wolfram Scheidel einen DJK-Bierkrug, der ihn auch in der neuen Heimat an seine fußballerischen Wurzeln und die Wirkungsstätte einer langen und erfolgreichen Laufbahn erinnern werden. "Es gab hier schon immer eine schöne Anlage. Ich kenne auch noch die Zeiten als es neben dem Platz einen Weiher gab und man ständig Angst hatte, man würde hineinschießen", so Kormann schmunzelnd in Gedenken an 18 Jahre in grün-gelb.

Im letzten Heimspiel für seine DJK Don Bosco Bamberg verabschiedete sich Mucki Kormann (li. im Zweikampf mit dem Stechendorfer Christof Neuner) mit einem Tor und einem fulminanten 6:1-Sieg.

anpfiff.info

Zum letzten großen Aufmarsch auf eigenem Sportgelände kamen auch Familie und Schulfreunde, um Mucki noch einmal spielen zu sehen. Gewohnt laufstark, mit übersichtlichem Stellungsspiel und enorm sicherer Passquote lenkte der 27-Jährige die jungen Wilden der DJK Don Bosco vom linken Flügel und aus der Zentrale heraus. Obwohl selbst noch im besten Fußballeralter zählt er in der Dritten bereits zu den "alten Hasen" und verkündet nicht ohne Stolz, dass er dem Nachwuchs gerne etwas von seiner langjährigen Erfahrung mit auf den Weg gibt. Den Verein wird er in jedem Fall im Herzen bewahren, denn der Schriftzug auf den Triktos der DJK Don Bosco Bamberg steht sinnbildlich für alle Mitglieder: "DJK bewegt Jugend wird durch den ganzen Verein gelebt", findet Michael Kormann zum Abschied lobende Worte und gleichsam den einen entscheidenden Grund, warum es ihn nie woanders hingezogen hat.