Unermüdlicher Nachwuchstrainer : "Bin immer da, wenn jemand gebraucht wird" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.01.2017 um 12:00 Uhr
Unermüdlicher Nachwuchstrainer : "Bin immer da, wenn jemand gebraucht wird"
Nicht nur bei der Bezirksmeisterschaft haben die Junioren der JFG Coburger Osten eine gute Figur abgegeben. Denn der U19-Kreisligist durfte als Spitzenreiter überwintern und ist mittendrin im Titelkampf. Trainerroutinier und Allzweckwaffe Bernd Schmidt könnte deshalb ein weiteres erfolgreiches Jahr in seiner langen Laufbahn anfügen, sieht aber mehrere Stolpersteine auf dem Weg zu einer möglichen Meisterschaft.
Von Hans-Jürgen Wunder
"Ich bin vor einigen Jahren mit meiner Frau von Erlangen nach Oberfüllbach gezogen, weil meine Schwiegermutter pflegebedürftig geworden ist. Die hatte sich natürlich gefreut, dass wir zu ihr gezogen sind", berichtet Bernd Schmidt. Gefreut hatte sich auch die JFG Coburger Osten, denn der gebürtige Junkersdorfer brachte jede Menge Erfahrung im Nachwuchsfußball mit und nach dem Kontakt über den JFG-Vorsitzenden Siegmar Faber stieg der Trainerroutinier auch in seiner Wahlheimat in die Nachwuchsarbeit ein. "In den 35 Jahre Jugendarbeit beim Baiersdorfer SV hatte ich immer dort geholfen, wo Not am Mann war", berichtet der frühere Mittelfeldspieler, der noch vor der Fusion der Baiersdorfer für den damaligen ASV und danach für Oberfüllbach oder Wildenheid die Fußballschuhe geschnürt hatte. Dabei war seine Nachwuchsarbeit in Mittelfranken sogar noch etwas ambitionierter. "Wir hatten ja gleich die Bundesligisten in unserer Nähe und mehrere Spieler schafften es, zum 1. FC Nürnberg oder zu Greuther Fürth zu wechseln." Dennoch blieb der mittlerweile verwitwete Übungsleiter im Coburger Land seiner Maxime treu, begann bei den C-Junioren, weil dort ein Coach am dringendsten benötigt wurde. Anschließend erklomm er mit seiner Truppe die Altersstufen und wurde letztlich als Nachfolger von Ex-Profi Carlo Werner der neue U19-Coach.

Ohne Respekt vor großen Namen: Die JFG-Kicker (in blau) mussten sich dem späteren Bezirksmeister aus Hof nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. 
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Starker Hallenauftritt

"Bei uns zählt besonders, dass wir alle Jungs mitnehmen und dass sie mit Spaß und Freude bei der Sache sind", schildert der Junkersdorfer seine Philosophie. Das verhindert aber nicht starke Auftritte, wie am letzten Sonntag in Ebersdorf. "Ich hatte vier oder fünf Mann dabei, die gegen jeden Gegner auch nach vorne Akzente setzen können. Aber natürlich macht es keinen Sinn, nur mit einem kleinen Kreis anzutreten. Unsere zweite Garnitur hatte deshalb die Order, Gegentore zu verhindern." Das gelang zunächst beim 1:0-Sieg gegen Kirchenlaibach. Auch beim 0:1 gegen die klassenhöheren Luisenburger oder Hofer schnupperte man an der Überraschung. Die gelang aber dann beim torlosen Remis gegen den Lokalrivalen vom FC Coburg. "Auch wenn in der Zeitung stand, wir hätten mit 0:3 verloren", grinst der JFG-Trainer verschmitzt. Anschließend ging das Spiel um Platz 7 im Sechsmeterschießen zwar verloren, aber in der Gesamtsicht stellten die Schmidt-Schützlinge erneut ihre Spielstärke unter Beweis, die sie schon in der Vorrunde der U19-Kreisliga auf dem Feld andeuten konnten.

Wie mehrere seiner Kollegen regelmäßig im Doppeleinsatz: Louis Stößlein hat bereits 13 Partien bei den Herren von Grub am Forst auf dem Buckel.
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Nur eine Niederlage

"Die Jungs halten gut zur Stange, auch wenn wir oft nur sechs oder sieben Mann beim Training haben. Aber Pascal Lauer und Robin Ambos versuchen in Großgarnstadt, den Abstieg zu verhindern, während Dustin Brehm oder Louis Stößlein bei den Herren von Grub am Forst schon im Einsatz sind." Nachdem vor der Serie auch noch ein Spieler aufgehört hatte, war es gut, dass zwei Jugendliche von der Flüchtlingsunterkunft dazu gestoßen sind. Nur auf der Torwartposition tat sich ein Loch auf. "Janko Weiß ist eigentlich zu schade für den Job zwischen den Pfosten, weil er auch einer der stärksten Feldspieler ist. Ich mache es dann so, dass er gegen starke Mannschaften das Tor hütet, während er gegen schwächere Teams im Feld mitspielt." Und diese Flexibiltät ist auch von anderen Jungkickern gefordert. "Bei unserem kleinen Kader müssen die Jungs mehrere Positionen spielen können. Das hat bisher ganz gut geklappt und ist auch interessant, weil man sich immer wieder Gedanken machen muss", so der Jugendcoach. Bereits zum Auftakt war man mit den 2:2-Remis bei SG Neukenroth hochzufrieden. Und auch die beiden folgenden Siege konnten sich sehen lassen. Nur die bisher einzige Niederlage bei der JFG Hohe Aßlitz lässt den Übungsleiter ins Grübeln kommen: "So ein Spiel darfst du nie verlieren. Wir hatten Chancen in Hülle und Fülle und selbst Janko, den ich in den letzten Minuten noch in den Sturm beordert hatte, bekam gleich drei Hochkaräter." Am Ende stand dennoch ein 0:1 und damit die einzige Pleite zu Buche. Doch wenn die Mannschaft komplett ist, dann "geht was", auch wenn es die Herrentrainer am liebsten sähen, wenn ihre Youngster geschont werden würden. Deshalb hängen die Meisterschaftschancen für die JFG wohl auch davon ab, welche Junioren überhaupt noch zur Verfügung stehen - wobei die Bezirksoberliga nicht unbedingt das erklärte Ziel der Coburger ist. Insofern ist Bernd Schmidt sehr zufrieden und denkt ungeachtet seiner mittlerweile 66 Lenze noch längst nicht ans Aufhören. "Ich bin nicht ganz dicht und nach allen Seiten offen", fügt er schmunzelnd an.     






    

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Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
8
26:10
19
3
9
30:18
19
4
9
27:17
18
5
9
21:21
16
6
9
14:15
11
7
9
19:26
11
9
8
9:12
7
12
9
14:28
2
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).


Trainer JFG Coburger Osten

2016/17
2013/14
2012/13

Steckbrief B. Schmidt

Bernd Schmidt
Alter
74
Geburtsort
Junkersdorf
Wohnort
Oberfüllbach
Familie
verwitwet, 2 Kinder
Größe
176 cm
Gewicht
81 kg
Hobbies
Garten, Enkel, Altenpflege
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Aufstieg mit Oberfüllbach von der C- in die B-Klasse.

Nächste Spiele Coburger Osten

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