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Artikel veröffentlicht am 23.12.2016 um 12:00 Uhr

Trächerinnen überwintern im Keller: Ungewohnte Platzierung für Eichas Frauen!

HALBZEIT-BILANZ Nur in der Saison 2011/12 gab es bei den Schwarz-Gelben im Vergleich zum jetzigen Tabellenplatz eine schlechtere Platzierung, als man zusammen mit dem RSV Drosendorf als Letzter aus der Bayernliga abstieg, aber unter Coach Uwe Sollmann den sofortigen Wiederaufstieg schaffte. Über die Gründe für die Situation im ungewohntem Tabellenkeller überwinternd, hat sich anpfiff.info mit SpVg-Trainer Fidaim Kodra unterhalten.

Von Dieter Koch

Eichas Coach Fidaim Kodra glaubt an den Klassenerhalt.

anpfiff.info

Herr Kodra, Ihr Team SpVg Eicha – neben dem 1. FFC Hof seit Jahren das Aushängeschild im oberfränkischen Frauenfußball - überwintert in der Frauen Bayernliga auf einem ungewohnten drittletzten Platz. Welche Gründe hierfür gibt es?
Fidaim Kodra: Zuerst muss man sagen, dass es wirklich viele Abgänge von Stammspielerinnen in den letzten zwei Jahren gegeben hat. Neuzugänge, die auf demselben Niveau sind, gab es leider keine. Wir haben einige Akteurinnen ohne Bayernliga-Erfahrung. Es war uns am Anfang der Saison klar, dass es heuer schwer wird. Das Zusammenspiel, die Mechanismen passen leider noch nicht, dazu braucht es Zeit. Wir haben auch für zwei Mannschaften zu wenige Spielerinnen momentan. Wir konnten bei Spielen, oft nicht in der ersten Halbzeit handeln, weil die Spielerinnen sonst für die zweite Mannschaft gesperrt gewesen wären und dann hätte die zweite Mannschaft nicht mit elf Leuten antreten können. Auch musste man schauen, wen man von Anfang an spielen lässt, da diese dann ja für die andere Mannschaft nicht spielberechtigt sind. Der Grund für den dünnen Kader ist in den Abgängen von Caroline Eberth und Sina Heiser zu suchen. Hinzu kamen Verletzungen von Christina Schmidt, Stefanie Buss und Michelle Leipold. Susi Wolf – obwohl sie nicht mehr spielen wollte – musste auch noch zweimal ran. Ohne adäquate Verstärkungen fehlt uns da schon eine gehörige Portion Qualität im Kader. Man muss allerdings auch gerechterweise den Mädels gegenüber sagen, dass wir in den bisherigen Spielen auch viel Pech hatten. Trotz allem bin ich auf eine Sache sehr stolz, das sind die Kameradschaft und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.

Ob Fidaim Kodra auch in der nächsten Saison das Frauenteam in Eicha trainiert ist noch offen.

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In den bisherigen elf Partien steht nur ein Sieg neben drei Unentschieden und sieben Niederlagen. Mit welchen Spielen waren Sie zufrieden, mit welchen absolut nicht?
Fidaim Kodra: Wir haben einige Spiele leichtsinnig verloren und die Punkte teilweise hergeschenkt. Unsere Fehler wurden gnadenlos ausgenutzt. Vorne hatten wir oftmals kein Glück, was bei Teams so ist, die unten drin stehen. Gegen Thenried und Stern München haben wir verdient verloren. Gegen die anderen Mannschaft konnten wir mithalten, waren sogar teilweise besser, aber am Ende zählt das Resultat. Der Tiefpunkt war ganz klar das Spiel gegen Saaldorf. Wir führten mit 3:0 bis zur 68. Minute und verlieren noch 3:4. So etwas Gravierendes habe ich noch nie erlebt. Der Höhepunkt war das Kampfspiel gegen Hof beim 1:1 zu Hause.

Was stimmt Sie positiv, nach der Winterpause die Punkteausbeute zu erhöhen?
Fidaim Kodra: Die rauhe Bayernliga-Luft ist für einige Spielerinnen Neuland gewesen, an die sie sich, hoffe ich doch, so langsam gewöhnt haben. Denn das braucht einfach seine Zeit. Ich bin sicher, dass wir in der Rückrunde mehr Punkte holen werden, unter anderem deswegen, weil einige Verletzte zurückkommen.

In welchen Mannschaftsteilen besteht Nachholbedarf beziehungsweise müsste man sich verstärken?
Fidaim Kodra: Wir haben versucht Spielerinnen zu holen, was im Frauenbereich verdammt schwer ist. Die Damen bekommen erstens keinen Cent für den Aufwand und zweitens gibt es viele Teams in der Gegend, die auch höherklassig spielen. Aber diese Spielerinnenen sind ihren Vereinen sehr verbunden und auch der Reiz in der Bayernliga zu spielen, schreckt viele wegen der weiten Auswärtsfahrten ab. Aber wir haben etwas Positives geschafft. Denn jetzt im Winter werden Spielerinnen aus Schottenstein zu uns kommen, da sich das Team dort leider aufgelöst hat. Das ganze läuft das nächste halbe Jahr. Wenn es von beiden Seiten funktioniert, dann wird es eine längerfristige Zusammenarbeit geben.

Die Trächerinnen qualifizierten sich in der Halle für das Bezirksfinale, das am 28. Januar 2017 in Stegaurach ausgetragen wird.

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Wie sieht die nähere Vorbereitung auf die Rückrunde aus?
Fidaim Kodra: Wir hatten unser erstes Hallenturnier am Wochenende, sind dort weitergekommen. Ein Trainingslager ist nicht geplant. Wir beginnen am 13. Februar 2017 mit unserer Vorbereitung auf die Rückrunde mit dreimal Training in der Woche. Wir werden weiter an uns arbeiten und versuchen, die kleinen Fehler, die große Wirkungen in den Spielen hatten, abzustellen. Wir sind klar in einer schwierigen Situation.

Was stimmt Sie positiv, am Ende die Klasse zu halten?
Fidaim Kodra: Wenn eine Mannschaft Erfolg hat, dann mö,chte jede Spieler Teil dieser Mannschaft sein. Hat man keinen Erfolg, ist es genau umgekehrt. In Eicha ist es im Damenbereich so, dass wir, trotz der schwierigen Situation seit Saisonbeginn immer mehr zusammenrücken, immer mehr zusammenhalten. Keiner springt aus der Reihe und distanziert sich aufgrund der Misserfolge. Eichas Damenmanschaft ist eine Familie und das wird ein positiver Grund sein, weshalb wir den Ligaerhalt schaffen und uns die nötigen Punkte holen.

So sieht ein Selfie unmittelbar nach einem 2:0-Auswärtssieg wie in der letzten Serie beim 1. FFC Hof aus.

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Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus und haben Sie für die kommende Saison schon Ihre Zusage gegeben?
Fidaim Kodra: Ob ich weiter mache in Eicha, steht noch nicht fest. Es sind ein paar Faktoren, die da mitentscheiden. Einer davon ist die Perspektive im Verein.

Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Jogi Löw, Ralph Hasenhüttl oder Carlo Anchelotti: Welcher Trainertyp hat es Ihnen angetan?
Fidaim Kodra: Ganz klar Jose Mourinho.

Welchen berühmten Fußballer haben Sie schon einmal getroffen oder welchen würden Sie gerne treffen?
Fidaim Kodra: Thomas Doll habe ich mal getroffen (lacht). Ronaldo ist natürlich mein Vorbild, den ich gerne treffen würde.

Für welchen Klub schlägt ihr Herz?
Fidaim Kodra: In Deutschland für den Club aus Nürnberg, international für Real Madrid.

anpfiff.info bedankt sich bei Fidaim Kodra und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!

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Steckbrief F. Kodra

Fidaim Kodra

Spitzname

Fietz

Alter

Geburtsort

Skenderaj

Wohnort

Hirschaid

Familie

in Beziehung, 2 Kinder

Nation

Kosovo

Größe

170 cm

Gewicht

70 kg

Beruf

Versicherungsfachmann

Hobbies

Fußball, Sport allgemein

Starker Fuß

Beidfüßig

Lieb.-Position

Sturm

Erfolge

Als Spieler: Meister mit dem ASV Reckendorf, Meister mit der DJK Priegendorf;
Als Trainer: Meister mit der U19 der SG Reckendorf

Aufgewachsen bin ich in Reckendorf. Ich habe mit zehn Jahren das Fußballspielen angefangen. Davor war ich Handballspieler. Leider zog ich damals von Bamberg weg und musste den Handball hinter mir lassen. Die Kreisliga war die höchste Liga, in der ich gespielt habe. Ich bin der Meinung, man lernt von jeden Trainer etwas. Ob es positiv ist oder negativ, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte in meiner aktiven Laufbahn viele gute Trainer. Geprägt haben mich am meisten Günther Böhnlein im Jugendbereich und Stefan Stretz bei den Herren.