Verunsicherung muss aus den Köpfen: FC Horb "nicht schlechter als andere" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.08.2008 um 08:46 Uhr
Verunsicherung muss aus den Köpfen: FC Horb "nicht schlechter als andere"
... so sieht es der neu verpflichtete Trainer Jürgen Ötter, der das Sorgenkind der A-Klasse 2 übernommen hat. Mit Weitsicht, denn dass der Tabellenletzte des Vorjahres erst einmal genug Streicheleinheiten benötigt, um sportlich wieder auf die Beine zu kommen, ist allen Beteiligten klar.
Von Bernd Riemke
Neu-Trainer Jürgen Ötter möchte mit dem FC Horb die rote Laterne abgeben.
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Der FC Horb am Main will nicht so recht auf die Beine kommen. Nach drei Jahren stetigem Abwärtstrend, was die errungenen Punkte am Saisonende angeht, war letztes Jahr zwar endlich wieder ein aufwärtstrend zu spüren, doch da traten in der A-Klasse 2 immerhin auch 18 Mannschaften an. Die 19 Punkte des FCH reichten daher wieder nur für die rote Laterne. Arno Wich war der letzte Coach, der länger als eine Spielzeit auf der Kommandobrücke stand. 2006 verließ er auch das schlingernde Schiff und sowohl Rainer Andert wie auch Klaus Wendler gelang es in der Folgezeit nicht, selbiges wieder auf Kurs zu bringen. Das ist nun Aufgabe und Herausforderung zugleich für Jürgen Ötter, der mit "A-K(l)assen-Patienten" so seine Erfahrungen gemacht hat. Sei es der SV Tambach oder auch der SV Coburg-Ketschendorf, der neue Übungsleiter des FC Horb übernahm seine Vereine in der Vergangenheit des öfteren in äußerst prekären Situationen - um sie wenig später gar zum Aufstieg zu führen. Zuletzt pausierte Ötter allerdings zwei Jahre und trainierte zuvor den Bamberger A-Klassisten SC Unteroberndorf.

Trainer, Psychologe, Manager

Trotz der Abwesenheit vom täglichen Geschäft, zögerte Ötter nicht lange nachdem die Anfrage aus Horb kam. "Ich wusste, dass die Mannschaft am Boden liegt. Aber lieber führe ich doch ein Team von unten nach oben als andersherum", ist Ötter durchaus zuversichtlich, das Schlusslicht des Vorjahres wieder ans Mittelfeld heranzuführen. In einer ausgeglichenen Liga scheint dies zumindest kein hoffnungsloses Unterfangen, wobei für den Trainer gar nicht nur die Arbeit auf dem Spielfeld im Blickpunkt steht. Der Psychologe ist gefragt, wenn es darum geht, die Verunsicherung aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. Aufgrund der Misserfolge der vergangenen Jahre ist das Selbstvertrauen natürlich nicht gerade zum Himmel gewachsen. "Wir sind nicht schlechter als andere", lebt Ötter seiner Truppe eine positive Einstellung vor. Der Manager ist ebenso gefragt. "Neue Strukturen im organisatorischen Bereich", strebt Ötter an und das beginnt schon bei der Kameradschaft, die es zu stählen gilt und hört bei der Bereitstellung von einheitlichen Trainingsanzügen nicht auf.

Im Vorwärtsgang sieht der Trainer seine Mannschaft am liebsten. Önder Urganci (li.) macht es im vorbereitungsspiel gegen den VfB Neuensee vor und hebt das Leder über Alexander Hartmann.
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Es tut sich was beim FC Horb, ohne dass man sich selbst zu großem Druck aussetzen möchte. In einem Jahr der Lernphase soll zunächst einmal der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt werden, ehe man im kommenden Jahr mit gezielten Verstärkungen den Blick vielleicht wieder ein kleines Stückchen nach oben richten könnte. Vielleicht ist Frank Kestel dann immer noch mit von der Partie. Der 45-jährige ist der unumstößliche Kopf des Teams und möchte seine Karriere mit Sicherheit nicht als Tabellenletzter beenden. Dr. Kestel, Dr. Ötter, bitte bringen Sie den K(l)assen-Patienten wieder auf Touren!

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