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Artikel veröffentlicht am 07.10.2016 um 16:00 Uhr

JFG meldet sich zurück: Claus Siehr: "Erwarte einen Dreikampf"

Der Abstieg ist für die Frankenwalder Junioren abgehakt und mit neuen Kräften und frischem Schwung haben die Schützlinge von Claus Siehr vier Kantersiege zum Auftakt hingelegt. Doch so leicht wird es nicht bleiben. Denn in den kommenden Wochen erwartet der JFG-Coach, dass von den vier Teams an der Tabellenspitze letztlich nur drei um den Titel spielen werden.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Im Grunde war der Abstieg aus der Bezirksoberliga vermeidbar. Mit nur 12 Mann war der Kader eigentlich viel zu klein und wir hätten eigentlich B-Jugendliche nachschieben müssen. Aber die hatten damals noch Chancen auf den Aufstieg und als klar war, dass sie es nicht mehr schaffen können, war es auch bei uns zu spät. Leider haben da zwei Interessen miteinander kollidiert", zieht der U19-Coach ein bitteres Fazit und kommt zu dem Schluss: "Wir haben da etwas geschlafen." Allerdings war das für ihn kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. "Ich sehe mit der neuen Mannschaft durchaus Perspektiven, habe aber vorher meine Bedingungen gestellt. Nachdem aber klar war, dass die erfüllt werden, musste ich nicht lange überlegen."

An Kummer gewöhnt war Claus Siehr bereits, als er noch die Hofer Frauen unter seinen Fittichen hatte.

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Riesiger Kader

Mittlerweile gehört aber bei der JFG Frankenwald die Personalnot der letzten Serie der Vergangenheit an. "Mir sind vom Stamm der letzten Serie sechs Mann geblieben, so dass ich mittlerweile 24 Jungs im Kader habe", berichtet der Übungsleiter. Also vom Spielermangel zum Luxusproblem? Nicht ganz. Denn derzeit fällt mit Marco Ölschlegel der Kopf der Abwehr aus und auch Kapitän Alexander Harich hat es wohl am Meniskus erwischt - eine Untersuchung soll ergeben, was hier zu tun ist. Darüber hinaus gehört Jakob Schramm dem Kader der Ski-Nationalmannschaft an und ist nur sporadisch verfügbar. "Ein überragender Fußballer. Schade eigentlich", bedauert Claus Siehr und erläutert: "Natürlich haben wir trotzdem genügend Spieler. Aber es gibt wohl wenige Mannschaften, die ihre Leistungsträger gleichwertig ersetzen können. Wir gehören jedenfalls nicht dazu." Allerdings hat er auch keine Probleme mit Nachwuchskickern, die wenig zum Einsatz kommen. "Immer wieder fällt ein Teil durch Schule und andere Veranstaltungen ohnehin aus. Und nachdem unsere Spiele bisher immer relativ früh entschieden waren, konnte ich dann die Leute aus dem zweiten Glied schon relativ früh bringen." Allerdings ist der Kader leicht unausgewogen. "In der Offensive habe ich für drei oder vier Positionen sieben oder acht richtig starke Kicker. Dagegen könnte ich durchaus noch gute Abwehrspieler gebrachen. Und dass ich jede Woche die Viererkette umstellen muss, macht die Sache auch nicht einfacher."

Muss sich nach Knieverletzung derzeit in Geduld üben: JFG-Kapitän Alexander Harich.

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Harte Prüfungen kommen noch

"Natürlich wussten wir beim ersten Spiel in Höllental noch nicht, wo wir stehen. Allerdings hatte der Gegner meines Wissens zu diesem Zeitpunkt noch keinen Trainer und wohl auch nicht so viel trainiert", blickt Siehr zurück und erinnert sich, wie seine Mannschaft schon in der ersten Minute in Rückstand geriet. Und auch nach der 2:1-Führung konnte die Heimelf noch einmal ausgleichen. Nach der Pause wurde es beim 7:2-Sieg aber eine klare Sache. "Letztlich ist das Spiel dennoch zu hoch ausgegangen. Man hat natürlich gemerkt, dass dem Gegner etwas die Luft ausgegangen ist, während wir bis zum Schluss powern konnten", so der Jugendcoach. Und auch bei den anschließenden 6:0-, 8:2- und 8:0-Siegen wurden die Frankenwalder wenig gefordert. "Man merkt eben auch in der Kreisliga, dass immer weniger nachkommt und deshalb das Niveau sinkt. Viele Jungs spielen eben lieber mit der Playstation, ", beschreibt der frühere Hofer Frauentrainer ein bekanntes Phänomen. Allerdings gab es ja noch den Pokalwettbewerb, und da hatte es der ehemalige Bezirksoberligist mit den Klassenkameraden aus Regnitzlosau und Selbitz zu tun, die ebenfalls in der Liga alles gewonnen hatten. Schließlich folgte dann im Halbfinale das Aus. "Die Jungs können das schon einschätzen und auch wenn es bei den klaren Ergebnissen teilweise schwer war, die Spannung zu halten, konnten sie bei diesen Partien ordentlich hochfahren", bilanziert der gebürtige Straubinger. Freilich mit wechselndem Erfolg. Während gegen Regnitzlosau drei Bittner-Treffer gereich hatten, um mit einem 6:2-Sieg ins Halbfinale einzuziehen, gab es dort beim 2:4 in Selbitz den ersten Rückschlag. "Wir hatten da natürlich einige Ausfälle. Aber der Sieg für den Gegner war o.k., auch wenn wir nach der Führung den zweiten Treffer nachlegen konnten. Letztlich wird bei den direkten Duellen in der Liga wohl die Tagesform entscheiden", spekuliert Claus Siehr, der neben den Selbitzern einen Dreikampf mit Tirschenreuth und ihrem "Wunderstürmer" Justin Wagner erwartet - der hat nämlich bereits 20 Mal getroffen.