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Artikel veröffentlicht am 23.09.2016 um 06:00 Uhr

Neues Kapitel zum Jubiläum: Erstmals eine Frauenmannschaft beim FC Zell

Große Freude im Fichtelgebirge, wo der FC Zell am Wochenende sein 70-jähriges Vereinsjubiläum feiert. Erstmals in der langen Geschichte konnte der A-Klassist in dieser Serie auch ein Frauenteam ins Rennen schicken, die am vergangen Wochenende ihr Punktspieldebüt gab. Jetzt hofft Coach Frank Winkler, dass sich die Truppe fest etablieren kann.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Nein, ich habe bisher noch keine Mannschaft trainiert. Aber ich bin dem Sportverein schon seit vielen Jahren verbunden und als ein Verantwortlicher für die Frauenmannschaft gesucht wurde, habe ich mich dazu bereit erklärt, um den Mädels das Fußball spielen zu ermöglichen", berichtet Frank Winkler über seine Berufung in das neue Amt. Mittlerweile trainieren und spielen 18 Kickerinnen in Zell, aber es war nicht einfach, den Kader überhaupt zusammen zu bekommen. "Ende Februar diesen Jahres kamen eine Schar junge Frauen auf uns zu. Es handelte sich dabei um einen Großteil der ehemaligen Helmbrechtser Damenmannschaft, angeführt von der Zellerin Nicole Kilpert. Sie fragten an, ob es möglich wäre, in Zell ein Frauenteam aufzubauen. Wir waren sehr interessiert, denn es ist doch so, dass in der heutigen Zeit, eine neue Mannschaft jedem Verein nur gut tun kann. Schnell wurde uns klar, dass diese Helmbrechtserinnen jedoch nicht ausreichen würden, um eine Mannschaft zu stellen. Dank der Zellerin Stephanie Braun, die einst beim FC Gefrees gespielt und einige ihrer ehemaligen Kameradinnen reaktiviert hat, ist es uns schließlich im August gelungen, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen", berichtet FC-Vorsitzender Dennis Schildt von den Anfängen des neuen Teams.

Fußballverliebt und tatendurstig: Die Zeller Mädels mit ihrem Coach Frank Winkler (u.R.)

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Hürden überwunden

Wie bei vielen anderen Mannschaften auch, litt der Trainingsbesuch der neuformierten Truppe in den Sommermonaten unter der Urlaubszeit. Und auch andere Probleme mussten gelöst werden. Der FC-Boss berichtet: "Gerade zu Beginn wurde es uns nicht leicht gemacht und wir mussten lange zittern: Der VfB Helmbrechts verweigerte die Passherausgabe und wir mussten somit alles über den BFV laufen lassen, was die Erteilung der Spielberechtigung leider um über drei Wochen verzögerte." Doch der kleine Verdruss wurde schnell abgeschüttelt. "Nach dem ersten Testspiel gegen Weidenberg war ich richtig stolz auf die Mannschaft. Es war schön anzusehen, mit welcher Leidenschaft und Spielfreude die Mädels an diese Partie herangegangen sind. Da hat man gemerkt, dass es ihnen richtig Spaß macht, Fußball zu spielen", freut sich dagegen der Frauentrainer Und am letzten Wochenende kam dann richtig Lampenfieber auf. "Schon zu unserem Wiesenfest, als die Damen in unseren Reihen mitmarschierten, staunte die Bevölkerung nicht schlecht. Als es dann mit dem ersten Punktspiel losging, war die Freude umso größer und in ganz Zell sprach man davon", so Dennis Schildt. Freilich hatte es der Gegner in sich, denn die Landesligareserve der Spvgg Bayreuth verfügt über einige hochkarätige Fußballerinnen in ihren Reihen. "Die Partie verlief dann recht glücklos für uns, denn wir waren zu unerfahren und viele unserer Spielerinnen zudem sehr nervös, so dass die Verantwortlichen ihnen bereits vor dem Anpfiff gut zureden mussten. Letztlich war auch der Gegner einfach zu stark. Aber unsere Mädels hielten tapfer dagegen und kämpften verbissen. Andernfalls hätte uns die bärenstarke zweite Mannschaft der SpVgg Bayreuth sicherlich zweistellig abgeschossen", so der Zeller Vorsitzende nach der 0:6-Auftaktniederlage, der dennoch resümiert: " Zu unserem anstehenden 70-jährigen Jubiläum war das natürlich trotzdem ein fantastisches Ereignis."

Der FC-Vorsitzende Dennis Schildt freut sich über die Belebung im Verein.

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Truppe stabilisieren

Punkte und Siege zählen bei der Zeller Frauenmannschaft vorerst nicht, auch wenn Frank Winkler zuversichtlich ist, den einen oder anderen Dreier zu landen. Denn er hat mit Steffi Braun, Melanie Hofmann, Natalie Reich und Kristina Zapf vier erfahrene Spielerinnen in seinen Reihen, die er recht flexibel einsetzen kann. Dennoch braucht es seine Zeit, bis die Kickerinnen auch fußballerisch harmonieren und die Laufwege klar sind. "Die Partie gegen die Altstädterinnen war sicherlich kein Maßstab. Ich bin optimistisch, dass wir in der Saison viel Spaß haben werden und dass es uns auch in der nächsten Serie noch gibt", so der ehemalige Mittelfeldmann. Und der Vorstand pflichtet bei: " Das Team erhält jegliche Unterstützung und wird nebenbei äußerst engagiert von gleich drei Männern betreut. Hauptverantwortlicher ist Trainer Frank Winkler, selbst einst Fußballer. René Seibert fungiert als Spielleiter und ich selbst als unterstützende Hand im Hintergrund. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir sind in Zell einfach mächtig stolz auf die erste Damenfußballmannschaft unserer Geschichte."