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Artikel veröffentlicht am 22.09.2016 um 18:00 Uhr

Martin Berthold trainiert die U19: "Jeder unserer vier Vereine braucht junge Spieler"

In der U19 sind der TSV Vestenbergsgreuth, die SpVgg Uehlfeld, der FC Frimmersdorf und der SVS Münchsteinach eine Spielgemeinschaft eingegangen. Trainer Martin Bertholds Aufgabe ist es nun, für alle vier Vereins Jugendspieler für die Herrenteams herauszubringen. Die jungen Fußballer werden jedoch immer knapper.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Berthold, seit wann trainieren Sie nun die A-Jugend der SG Vestenbergsgreuth. Wie kam es dazu und was haben Sie zuvor gemacht?
Martin Berthold: Die SG Vestenbergsgreuth/Uehlfeld/Frimmersdorf/Münchsteinach trainiere ich seit 2014/2015, somit nun die dritte Saison. Ich übernahm die A-Junioren, nachdem der bisherige Coach Helmut Brandt nach seinem Kreisklassenaufstieg kürzer treten wollte. Als Spieler war ich in Schlüsselfeld, Neustadt und Uehlfeld aktiv, später noch als Spieltrainer in Frimmersdorf und Thüngfeld. Nach meiner sportlichen Laufbahn bin ich seit zirka zehn Jahren in irgendeiner Funktion (Trainer, Co-Trainer, Spielleiter…) der SpVgg Uehlfeld verbunden geblieben.

Wie sind Ihre Eindrücke von Ihren Fußballern in der U19?
Martin Berthold: Durchgehend positive, hochanständige, lernwillige und kameradschaftliche Jungs, einfach eine geile Truppe.

Welche Rolle kann Ihre Mannschaft in der Kreisklasse 1 spielen?
Martin Berthold: Das lässt sich sehr schwer einschätzen, da ich keinen vollständigen Kader habe und immer Spieler aus der B-Jugend benötigt werden, die aber richtig gut sind. Ob und wie sie mit der Doppelbelastung zurechtkommen, kann man schwer voraussagen. Dazu kommt noch, dass einige ältere A-Jugend-Jahrgänge bereits Stammspieler in ihren Seniorenmannschaften sind und somit auch am Wochenende doppelt spielen. Die Vorbereitung sowie auch die ersten beiden Spiele deuten aber an, dass wir diese Saison konkurrenzfähig sind und meine Mannschaft nichts mit dem Abstieg, wie letzte Saison, zu tun haben dürfte.

Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen den Stammvereinen der SG und seit wann gibt es diese Spielgemeinschaft nun?
Martin Berthold: Die Zusammenarbeit auf Vorstandsebene läuft sehr gut, wobei ich aber gerne mehr Unterstützung im Spielbetrieb beziehungsweise der Organisation haben würde. Die SG Vestenbergsgreuth/Uehlfeld/Frimmersdorf/Münchsteinach gibt es nun die dritte Saison, nachdem die JFG Oststeigerwald im Jahr 2014 aufgelöst wurde.

Sehen Sie den Zusammenschluss als sinnvoll an?
Martin Berthold: Jeder einzelne Verein hat keine Möglichkeit, alleine eine U19 zu stellen, somit stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit nicht.

Martin Berthold (li.) trainiert die U19 der SG Vestenbergsgreuth/Uehlfeld/Frimmersdorf/Münchsteinach.

anpfiff.info

Müssen Sie sich umstellen im Vergleich zu Ihren ehemaligen Aufgaben im Herrenbereich, oder kann man die Jugendlichen genauso anpacken?
Martin Berthold: Für mich war es schon eine kleine Umstellung, da ich im Herrenbereich meist etwas ältere „Herren“ trainieren durfte. Faszinierend finde ich, wie die Jungs meine taktischen Vorgaben umsetzen. So etwas habe ich im Seniorenbereich leider kaum erleben dürfen. Die Anspannung während den 90 Minuten liegt bei mir erheblich höher als noch im Seniorenbereich, da ich von außen viel mehr beeinflussen kann.

Worauf legen Sie als U19-Trainer Wert?
Martin Berthold: Dass jeder Spaß bei der Sache hat und sich in die Gruppe einbringt. Wir als Juniorentrainer haben auch eine soziale Verantwortung in der heutigen Gesellschaft, in der viele nur noch alleine zu Hause im Internet unterwegs sind. Unsere gemeinschaftlichen Aktivitäten wie zzum Beispiel die legendäre Weihnachtsfeier sind und bleiben bei den Jungs unvergesslich. Zu diesen Events kommen auch noch Spieler die bereits seit Jahren altersbedingt keine A-Jugend mehr spielen dürfen. Sportlich lege ich neben dem Fußballerischen großen Wert darauf, dass die Jugendlichen bereits jetzt schon in den Herrenbereich reinschnuppern, so dass der Übergang zu den Senioren für sie einfacher wird. Deshalb finden auch einige Trainingseinheiten mit den Senioren statt.

Welches Ziel verfolgen Sie als Trainer und die Vereine in der Jugendarbeit?
Martin Berthold: Mein persönliches Ziel als Trainer ist es, jeden Spieler fußballerisch weiterzubringen und aus ihnen charakterlich starke Typen zu machen. Dabei geht es nicht um die Platzierung in der Tabelle, wobei der Abstiegskampf letzte Saison, in der ich nur vier A-Jugendliche zur Verfügung hatte, richtig nervenaufreibend war. Das Ziel der Vereine ist, dass die Jungs nach ihrer Jugendzeit nicht aufhören und weiter Spaß am Fußball haben. Denn jeder unserer vier Vereine braucht dringend junge Spieler für seine Seniorenmannschaft.

Vielen Dank für das Interview!