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Artikel veröffentlicht am 16.09.2016 um 18:00 Uhr

Waischenfelder Traumstart: Andreas Büttner: "Bin selbst etwas überrascht"

Beste Stimmung bei den Bavaria-Frauen nach den ersten beiden Begegnungen. Dem Kantersieg im Nachbarduell folgte der Erfolg gegen einen möglichen Titelanwärter. Da kommen beim Vorjahreszweiten ganz automatisch Fragen nach möglichen Aufstiegsambitionen auf. Coach Andreas Büttner könnte sich den Weg in die Bezirksoberliga durchaus vorstellen, wenn ...

Von Hans-Jürgen Wunder

Natürlich läuft es auch in Waischenfeld nicht von selbst. "Gegen Oberkotzau war unsere erste Hälfte richtig unterirdisch", gesteht Andreas Büttner im Rückblick auf das erste Heimspiel. Bereits nach zwei Minuten gerieten seine Schützlinge in Rückstand, fanden überhaupt keinen Rhythmus und versemmelten die sich bietenden Gelegenheiten mehr oder weniger kläglich. Das sollte sich aber nach der Halbzeitansprache schnell ändern. Anja Bäuerlein glich wieder einmal aus und nach dem lupenreinen Hattrick von Julia Zitzmann stand dem zweiten Sieg im zweiten Spiel beim 4:2-Erfolg nichts mehr im Wege. "Das war richtig stark. Ich muss einräumen, dass mich unser guter Start direkt etwas überrascht hat", zeigte sich der Bavaria-Coach sehr angetan von den Leistungen seiner Mädels.

Gegen Oberkotzau in bester Torlaune: Julia Zitzmann (li.) schaffte nach der Pause den Hattrick.

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Team weiter entwickelt

"Für mich stand vor der Saison ganz klar im Vordergrund, dass wir es schaffen, eine stabile Mannschaft ins Rennen zu schicken. Dazu gehört für mich, dass alle mit voller Kraft dabei sind. Sonst hätte ich sicher nicht weiter gemacht", so der Waischenfelder. Denn nachdem Keeperin Eva-Maria Sebald in die Erlanger Gegend gezogen ist und damit nicht mehr zur Verfügung steht, musste ohnehin eine Schlüsselposition neu besetzt werden. Doch dieses Problem wurde so gelöst, dass man sogar gestärkt in die neue Saison gehen konnte. "Wir haben Stephanie Stief einfach zur Torfrau umfunktioniert und sie hält nicht nur klasse, sondern spielt auch sehr gut mit", lobt Büttner die ehemalige Mittelfeldspielerin. Dabei ist die Ex-Hollfelderin bei ihrer neuen Position mit Feuer und Flamme dabei und trainiert sogar gemeinsam mit Herrenkeeper Benjamin Schatz. Allerdings musste man Sophia Görl nach Plankenfels ziehen lassen. "Sophia wurde ja schon länger vom TSV umworben und hatte auch überlegt, ob sie ganz aufhören soll oder nur noch ab und zu spielt. Aber mit nur halber Kraft dabei zu sein, ist bei uns nicht möglich." Und auch die letztjährige Spielführerin Maria Ritter, die ab Oktober beruflich nach Australien geht, steht künftig nicht mehr zur Verfügung - auch wenn sie zuletzt noch ausgeholfen hatte. Umso wichtiger ist es, die Reihen mit neuen Kräften aufzufüllen. Bernadette Pirkelmann hat sich etwa schulisch umorientiert, steht aber jetzt wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Und Jennifer Gold und Nadine Lisker, die auch schon in Bärenfels gekickt hatte, waren länger ebenso länger inaktiv wie Eva-Maria Popp oder Lena Stöckel. "Man muss jetzt erst einmal abwarten, ob die Mädels dabei bleiben. Wir haben derzeit einen festen Stamm von 14 Spielerinnen und da ist es in der Vorbereitung schon eng geworden - zeitweise kamen wir auf dem Zahnfleisch daher."

Torverhinderung statt Torjagd: Stephanie Stief (in blau) hat sich mittlerweile die Torwarthandschuhe geschnappt.

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Gestärktes Selbstvertrauen

"In der Saison kann noch viel passieren. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir uns auch in der Bezirksoberliga nicht verstecken müssten. Aber dort müsste unser Kader noch etwas breiter sein. Da bräuchten wir sicher noch zwei oder drei gute Spielerinnen", wagt Andreas Büttner einen Blick in die Zukunft. Allerdings verhehlt er dabei nicht, dass ihm seine Mädels derzeit viel Freude bereiten und er richtig stolz auf sie ist. Dass es so gut läuft, liegt auch an Torjägerin Anja Bäuerlein, die sich für die Hälfte der Bavaria-Treffer verantwortlich zeichnet. "Sie kann ein Spiel ganz alleine entscheiden und weiß, dass die Mannschaft sie braucht. Es ist schon bemerkenswert, wie sie vorne drin rackert und kämpft", lobt der Bavaria-Coach seine Goalgetterin. In der Abwehr geht dagegen Effektivität vor Modernität. "Wir spielen nach wie vor mit Libero, weil wir keine vier spielstarken Abwehrspielerinnen haben. Aber mit Lisa Schrüfer als "letzte Frau" und zwei Sechsern klappt das eigentlich ganz gut", so der Trainer des aktuellen Spitzenreiters. Jedenfalls ist eine Fusion mit der benachbarten Frauenmannschaft vom SV Kirchahorn, mit dem man bereits beim männlichen und weiblichen Nachwuchs zusammenarbeitet, derzeit nicht noch notwendig. "Solange wir es schaffen, eigenständig zu bleiben, wollen wir das auch durchziehen - das sieht man in Kirchahorn sicherlich genauso", bekennt der Bavaria-Trainer.