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Artikel veröffentlicht am 09.09.2016 um 20:00 Uhr

Frust bei ASV-Frauen: Warzecha: "Macht langsam keinen Spaß mehr"

Der Saisonauftakt wurde den Wunsiedler Kickerinnen gewaltig versalzen. Nicht nur, dass es im ersten Heimspiel eine derbe 1:6-Niederlage gegen die Hofer U23-Vertretung gab. Am kommenden Wochenende muss man auch eine Zwangspause einlegen, obwohl man gerne gespielt hätte und der Spielverlegung nicht zugestimmt hatte. Zumindest trifft aber die schlimmste Befürchtung nicht ein.

Von Hans-Jürgen Wunder

Erster Spielausfall in der Bezirksoberliga der Frauen. Die ursprünglich für Samstag den 10. September angesetzte Partie zwischen dem ASV Wunsiedel und dem FC Eintracht Bayreuth wird zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht stattfinden. "Wir hatten nach der offiziellen Verlegungsfrist über das Vereinspostfach den Wunsch des Gegners erfahren, die Partie auf den 1. Oktober neu zu terminieren. Als Grund wurde die Platzsanierung genannt, wobei allerdings ersichtlich ist, dass die Bayreutherinnen momentan keine Leute haben", schildert Jürgen Warzecha den Konflikt. Am vergangenen Wochenende war der Vorjahrsdritte Eintracht, sicher auch wegen der zahlreichen Ausfälle, beim Aufsteiger Ebing mit 1:7 unter die Räder gekommen. Doch die Wunsiedler dachten nicht daran, dieser Verlegung zuzustimmen. "Wir haben dann angeboten, das Heimrecht zu tauschen. Denn schließlich sind wir im letzten Jahr auch mehrmals in Unterzahl angetreten, ohne dass das Irgendjemanden gejuckt hätte." Das wollten die Bayreutherinnen zwar nicht, doch es wäre dennoch beim alten Termin geblieben, weil bei dieser Verlegung das Einverständnis beider Parteien notwendig ist. Doch es kam ganz anders.

Abwehrspielerin Andrea Warzecha (re.) hält zusammen mit ihrem Mann seit vielen Jahren den Frauenfußball in Wunsiedel am Leben.

anpfiff.info

Neuer Termin gesucht

"Leider ist uns ein Funktionärsfehler unterlaufen, so dass die Partie nun doch neu angesetzt werden muss", räumt BFV-Spielleiterin Anita Petermann selbstkritisch ein. Allerdings kommt es nicht so schlimm, wie in ASV-Kreisen befürchtet - denn am 1. Oktober hätten Jürgen Warzecha gleich fünf Akteurinnen gefehlt. "Es ist noch völlig offen, wann diese Partie angesetzt wird. Wir haben neue Termine bei beiden Vereinen angefragt und müssen sehen, was dabei möglich ist", so die Funktionärin. Freilich bewegen sich auch die Wunsiedler bei der Personalausstattung auf blankem Parkett und haben deshalb keinen großen Spielraum. "Ich habe gerade einmal 14 Spielerinnen. Da kann man nicht groß jonglieren. Für uns geht es ohnehin wieder voll gegen den Abstieg und in dieser Serie wird es noch härter, diese Spielklasse zu halten", macht sich der ASV-Coach kein Illusionen. Denn einen Vorgeschmack auf die kommenden Wochen und Monate hat die Warzecha-Elf schon beim Auftakt bekommen, als man der Zweiten des FFC Hof deutlich mit 1:6 unterlag. "Wir sind ja sogar mit 1:0 in Führung gegangen. Aber es hat die Kraft und Kondition gefehlt, um mithalten zu können. Anna Seibold etwa war schon nach einer halben Stunde platt und ich musste sie zur Pause rausnehmen. Allerdings ist Hof für uns natürlich kein Maßstab", so der ASV-Coach.

Nach den Worten ihres Trainers gleich beste ASV-Spielerin beim Auftakt: Melanie Siart (re.)

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Abstimmung fehlt

"Was soll man jetzt machen. Für das Wochenende bekommt man jetzt sicherlich keinen Gegner mehr her", klagt Warzecha, der mit seiner Truppe nur zwei Testspiele gegen Oberkotzau und Höchstädt absolviert hatte. Dabei wurde das Kräftemessen mit dem Kreisligisten auch dazu genutzt, um Kickerinnen aus der Spielgemeinschaft mit Tröstau zu testen. "Nachdem die in die Kreisklasse abgestiegen sind, gibt es keine Beschränkungen mehr. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass die Pässe von Veronika Röder, Janine Pielorz oder Rebecca Reisinger umgeschrieben wurden und sie jederzeit bei uns mitspielen können", berichtet der langjährige Frauentrainer. Freilich hilft ihm das bei dem Problem nicht weiter, das er fußballerisch sieht. "Es fehlt bei uns an der Harmonie und der Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Wir können Katharina "Kathl" Wippenbeck zwar lang schicken und sie kommt dabei sicher öfters durch. Doch wenn der Gegner tief steht, musst du kombinieren", beklagt der Wunsiedler. Und mit den ATG-Fußballerinnen, die nicht am Training mit teilnehmen, wird das Unterfangen sicherlich nicht leichter. Allerdings ist Melanie Siart nach ihrer Kreuzbandverletzung wieder gut in Form, auch wenn Warzecha um seiner Mittelfeldspielerin bangt: "Wenn ich sehe, wie sie in der letzten Saison im bedeutungslosen Spiel in Drosendorf permanent gefoult wird, ohne dass etwas passiert. Und wenn du dann etwas sagst, fliegst du, wie geschehen, vom Platz." Auch das dürfte mit dazu beigetragen haben, dass die Stimmung des Ausdauersportlers derzeit nicht besonders gut ist: "Ich fürchte, dass wir dieses Jahr wieder absteigen. Und wenn du solche Dinge wie mit der Spielverlegung siehst, möchtest du am liebsten gleich hinwerfen."

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2009/10

Bezirksoberliga Oberfranken

Stenogramm Bezirksoberliga Oberf

Ebing

Eintr. Bayreuth

7:1

SpVgg Ebing: von Plettenberg, Schwarz, Trautmann L. (72. Niedermayer), Sterzl, Schneiderbanger A. (70. Seelmann), Herbst, Schneiderbanger M. (62. Rösch N.), Zahn, Trautmann, Lieder, Meißner Sv. / Schöring

FC Eintracht Bayreuth: Rangosch, Ehl, Schubert J., Mill, Schmidt T., Krämer, Engelhardt (74. Fiebig), Küfner, Krämer C., Schmidt S., Marx

Tore: 1:0 Meißner Sv. (29.), 2:0 Lieder (44., Zahn), 3:0 Zahn, Foulelfmeter (45.), 4:0 Meißner Sv. (54.), 4:1 Schmidt T. (73.), 5:1 Lieder (78.), 6:1 Zahn (81., Seelmann), 7:1 Lieder (86.)

Gelbe Karten: - / Rangosch (45.)

Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Reinhard Wichert (TSV Hirschaid e.V.)