Sieben auf einen Streich: Ebing mit furiosem Start in die Bezirksoberliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.09.2016 um 09:45 Uhr
Sieben auf einen Streich: Ebing mit furiosem Start in die Bezirksoberliga
Nach zwei Aufstiegen in Folge sind die Abicher Damen im Oberhaus des Bezirkes Oberfranken angekommen und machen einfach da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten. Sie siegen! Beim Saisonauftakt konnte die Eiermann-Truppe zudem eine Heimkehrerin begrüßen, die nach einem Jahr Bundesliga zurück im Seestadion ist.
Von Bernd Riemke
Svenja Meißner ist groß. Körperlich 175cm groß und mit großartiger Spielübersicht ausgestattet. Diese Fähigkeit ein Spiel zu lesen paart sie mit einer vorzüglichen technischen Finesse sowie einem platzierten Schuss. Während eines Vorbereitungsspiels auf die neue Serie im Sommer 2014 mit der U17 gegen den 1. FC Nürnberg blieben diese Talente natürlich auch den Spähern des Clubs nicht verborgen. Das erste Angebot, bereits zur Winterpause 2014/15 an die Noris zu wechseln lehnte Svenja Meißner noch ab, da sie ihr aktuelles Team nicht inmitten einer Spielzeit im Stich lassen wollte. Ein weiteres Probetraining später war es schließlich doch so weit und die 17-Jährige wagte den großen Sprung in die U17-Bundesliga. Dort hießen die Gegner plötzlich FC Bayern München, FFC Frankfurt, TSG Hoffenheim und im mittelfränkischen Derby SV Weinberg. „Es war ein schweres Jahr für mich, denn ich habe dort nicht regelmäßig gespielt. Bereut habe ich es allerdings zu keiner Zeit, denn ich habe viele Erfahrungen gesammelt und tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich den Kontakt auch weiterhin halte“, so die versierte Angreiferin, die sich kleine Ziele gesetzt hatte und folglich auch nicht enttäuscht werden konnte. Auf neun Einsätze – meist im Sturm oder auf der Außenbahn – brachte es Svenja Meißner unter Trainer Osman Cankaya und bezeichnet jede Partie als besonderes Highlight, weil allein die Aura Bundesliga nicht mit dem beschaulichen Ebing zu vergleichen ist. Genau dort ist sie nun wieder gelandet. Bei ihrer SpVgg, die in ihrer Abwesenheit das Verlieren verlernt hat. Beim 0:1 in Thurnau am 26. April 2015 ging Abich zuletzt als Verlierer vom Platz. Das war noch zu Kreisligazeiten. Am vergangenen Wochenende stand die Premiere in der Bezirksoberliga auf dem Programm und die hätte mit einem 7:1-Heimerfolg über die BOL-erfahrene Eintracht aus Bayreuth kaum imponierender verlaufen können.

Svenja Meißner (hi. 4. v. re.) lief in der Saison 2015/16 für die U17-Juniorinnen des 1. FC Nürnberg in der Bundesliga auf.
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Frau Meißner, das eine Jahr U17-Bundesliga ist eine Erfahrung, die Ihnen niemand mehr nehmen kann. Trotzdem haben Sie den Weg zurück nach Ebing gefunden.
Svenja Meißner: In diesem Schuljahr werde ich mein Abi am Meranier Gymnasium in Lichtenfels schreiben und das wäre zeitlich mit Regionalligafußball in Nürnberg nicht vereinbar gewesen. Selbst um Landesliga in der zweiten Mannschaft zu spielen, hätte ich dreimal die Woche fahren müssen. Nach diesem schweren Jahr in der Bundesliga ist die Rückkehr nach Ebing für mich jetzt einfach ein Gefühl von Heimat.

Eingewöhnungsprobleme sollten Sie keine haben. Spüren Sie einen gewissen Erwartungsdruck?
Svenja Meißner: Unser Trainer Andreas Eiermann erwartet schon, dass ich Führungsaufgaben übernehme. Ich versuche einfach so weiterzumachen, wie vorher auch und möchte meine Mitspielerinnen auf dem Platz motivieren.

Das scheint zum Auftakt mehr als gelungen zu sein. Das 7:1 gegen Eintracht Bayreuth darf getrost als Paukenschlag bezeichnet werden.
Svenja Meißner: Wir hatten anfangs Schwierigkeiten in die Partie zu kommen und hätten auch ein oder zwei Gegentore fangen können. Wir sind dennoch in Führung gegangen und hatten dann das Glück vor der Halbzeit sogar noch zwei Treffer nachlegen zu können. Mit dem schnellen 4:0 kurz nach der Pause war das Spiel dann eigentlich gelaufen.

Jenes schnelle 4:0 ging ebenso auf Ihr Konto wie das erlösende 1:0. Das war auch persönlich ein Einstand nach Maß für Sie.
Svenja Meißner: Das 1:0 war echt eine Erleichterung. Ich habe den Ball am Sechzehnmeterraum bekommen und einfach drauf gehalten. Scharf war der gar nicht, aber er hat links unten ins Eck gepasst. Danach spielt man schon freier auf und es ist auch insgesamt im Team viel besser gelaufen.

Einen ausgemachten Favoriten gibt es in dieser Saison in der BOL nicht. Darf man die SpVgg Ebing zum erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten zählen?
Svenja Meißner: Das lassen wir auf uns zukommen. Wir versuchen immer, jedes Spiel zu gewinnen. Explizit von der Meisterschaft oder dem Aufstieg reden wir aber nicht. Für uns gilt es, das Beste herauszuholen und dann sehen wir weiter.

Gegen Bayreuth stand eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 19 Jahren auf dem Platz…
Svenja Meißner: Wir haben aber auch erfahrenere Spielerinnen im Kader, die die jungen Spielerinnen führen und auch auf dem Platz klare Anweisungen geben. Unser Spielführerinnen-Team besteht aus Melanie Motschenbacher, Nadine Steurer, Anna Seelmann, Lara Trautmann und Anna Schneiderbanger und dann kommt es eben darauf an, wer gerade in welcher unserer beiden Mannschaften aufläuft.

"Sie ist eine, die ihren Mund aufmacht und uns antreibt", lobt Svenja Meißner Innenverteidigerin Chiara Sterzl, die die SpVgg noch im vergangenen Jahr als Spielführerin aufs Feld führte.
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In der Tat haben Sie einen riesigen Kader. Ihre zweite Mannschaft ist inzwischen in der Kreisliga angekommen. Dort, wo vor zwei Jahren der rasante Aufstieg der Ersten begann…
Svenja Meißner: Und wir trainieren immer noch gemeinsam. Dementsprechend kann sich jede Spielerin auch leichter für die 1. Mannschaft beweisen. Wir sind eine große Gemeinschaft und meist zwischen zwanzig und dreißig Mädels beim Training. Sascha Haupt übernimmt da das Torwarttraining und ist zugleich Physiotherapeut, Mario Sterzl ist unser Lauftrainer, Michael Winter gehört ebenso zum Team wie Matthias Will und Marco Motschenbacher, die sich an Spieltagen um die 2. Mannschaft kümmern.

Um Cheftrainer Andreas Eiermann nicht zu vergessen, dessen Name bedinungslos mit dem rasanten Aufstieg verbunden ist.
Svenja Meißner: Ein Großteil der jungen Spielerinnen hatte ihn ja auch schon bei den Juniorinnen als Trainer. Er ist sehr temperamentvoll, lobt und tadelt gleichermaßen und spricht im Training konsequent das an, was im Spiel schlecht gelaufen ist, damit wir unsere Fehler ausmerzen und uns verbessern.

Wie würden Sie seine besondere Handschrift bezeichnen?
Svenja Meißner: Er sagt immer, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen und wir einfach unseren Fußball spielen sollen. Wir wollen schönen Fußball spielen, das heißt, dass wir nicht voll auf den Körper gehen sollen, sondern über technisch sauberen Fußball mit flüssigen Kombinationen vor das Tor kommen und dort schnell abschließen. Außerdem ermahnt er uns immer, dass wir auf dem Platz mehr miteinander reden. Das ist bislang noch unser Manko, doch das wollen und werden wir auch noch umsetzen.

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Steckbrief S. Meißner

Svenja Meißner
Spitzname
Svenni
Alter
25
Geburtsort
Lichtenfels
Wohnort
Wiesen
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
174 cm
Beruf
Elektronikerin für Auotmatisierungstechnik
Hobbies
Unterschiedlichste Unternehmungen mit Freunden
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Stationen:
2003 - 2015 SpVgg Ebing
2015/16 1. FC Nürnberg (U17-Bundesliga)
2016 - 2018 SpVgg Ebing
2018/19 SpVgg Stegaurach
seit Juli 2019 Schwabthaler SV


Spielstenogramm

Tore: 1:0 Meißner Sv. (29.), 2:0 Lieder (44., Zahn), 3:0 Zahn, Foulelfmeter (45.), 4:0 Meißner Sv. (54.), 4:1 Schmidt T. (73.), 5:1 Lieder (78.), 6:1 Zahn (81., Seelmann), 7:1 Lieder (86.)
Gelbe Karten: - / Rangosch (45.)
Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Reinhard Wichert (TSV Hirschaid e.V.)

Nächste Spiele Ebing

So. 11.09.2016 10:30 Uhr
Sa. 17.09.2016 16:00 Uhr
Sa. 24.09.2016 16:00 Uhr
H - ASV Wunsiedel (9.)
Sa. 08.10.2016 16:00 Uhr
Sa. 15.10.2016 16:00 Uhr
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Bilanz SpVgg Ebing

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
7. 
Landesliga Nord
 
2023/24
4. 
Landesliga Nord
 
2022/23
12. 
Bayernliga
2021/22
1. 
Landesliga Nord
2019/21
4. 
Landesliga Nord
 
2018/19
1. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2017/18
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2016/17
3. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2015/16
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2014/15
1. 
Kreisliga Süd/West
2013/14
6. 
Kreisliga Süd/West
 
2012/13
5. 
Kreisliga Süd/West
 
2011/12
8. 
Kreisliga West
 
2010/11
5. 
Kreisliga Süd
 
2009/10
10. 
Kreisliga Süd
 

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