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Artikel veröffentlicht am 08.09.2016 um 06:00 Uhr

Richtungsweisendes Neulingsduell: Roland Bleil: "Erwarte keinen Hurra-Fußball"

Gespannte Erwartung bei der SG Kemmern vor dem Start in die Punkterunde der U19-Bezirksoberliga am kommenden Samstag. In den zurückliegenden Wochen hat sich herausgestellt, dass der Kader des Neulings recht knapp bemessen ist. Trotzdem traut Coach Roland Bleil seiner Truppe durchaus zu, sich in der neuen Liga zu behaupten - und weiß, wie wichtig dabei ein gutes Auftaktspiel ist.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass die Saison eine Woche früher anfängst, nachdem ich mir die letzten Serien betrachtet hatte", gesteht Roland Bleil, der mit seinen Jungs frühzeitig die Vorbereitung begonnen und dann aber eine einwöchige Pause eingelegt hatte. Schwerer war es dagegen, neue Lösungen für Positionen zu finden, die bisher von Spielern eingenommen wurden, die altersbedingt zu den Herren wechseln mussten oder aus anderen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Der beidfüßige Simon Bergmann etwa hatte im letzten Jahr auf der linken Seite für viel Betrieb gesorgt und auch Julian Aman auf der rechten Außenbahn war ein echter Aktivposten. Doch jetzt muss die Flügelzange neu besetzt werden. Und auch der torgefährliche und vielseitig einsetzbare Dominik Ortlauf, der häufig direkt hinter den Spitzen gewirbelt hatte, ist mittlerweile ebenso zu den Senioren aufgerückt wie der Ebinger Yannik Dörnenburg und der
Kemmerner Nicolas Hornung. "Etwa die Hälfte der Mannschaft ist neu", überschlägt der Nachwuchscoach, der schon im vergangenen Jahr damit begonnen hatte, B-Jugendliche des älteren Jahrganges an die Truppe heranzuführen, seinen Kader.

Nach verpasstem Aufstieg mit Zapfendorf jetzt in Kemmern: Felix Seelmann.

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Berufsbedingte Ausfälle

Eigentlich wollte Roland Bleil ja mit einer 19 Mann starken Besetzung in die Saison gehen, die durchaus gereicht hätte, zumindest quantitativ den Stürmen in der Bezirksoberliga zu trotzen. Um den Teamgeist zu wahren und sich keine unnötigen Probleme bei einem zu großen Aufgebot einzuhandeln, hatte man sogar dem einen oder anderen potentiellen Neuzugang eine Absage erteilt, der mit einem Wechsel zum Bezirksoberligisten geliebäugelt hatte. Das bereut man jetzt etwas, denn das Aufgebot ist schneller als erwartet geschrunpft. "Alexander Imhof und Lukas Schmidt sind in das Berufsleben eingetreten und haben sich erst einmal abgemeldet und auch die Vorbereitung nicht mitgemacht. Ich hoffe aber, dass sie zumindest als Joker aushelfen, wenn es eng werden sollte", so Bleil. Und zwei weitere Akteure werden wohl länger das Geschehen von außen betrachten müssen. Johannes Miess erwischte es im letzten Saisonspiel gegen die JFG Leitenbachtal, als es um die Wurst ging und man mit dem hauchdünnen 2:1-Erfolg Meisterschaft und Aufstieg perfekt machen konnte, mit einem Kreuzbandriss. Und die gleiche Verletzung ereilte jetzt auch Philipp Lorz bei einem Testspiel - wieder gegen die JFG Leitenbachtal. Umso wichtiger waren deshalb die Neuzugänge wie Kevin Kellner, der dem jüngeren B-Jugendjahrgang angehört und deshalb aber nicht verheizt werden soll. "Er ist ein großes Talent und kann bei uns problemlos mitspielen. Allerdings werde ich ihn nur gezielt einsetzen", so der Aufstiegstrainer. Regelmäßig dabei sind dagegen die ehemaligen Zapfendorfer Alexander Bogdan, der als Allrounder eher auf der Außenbahn vorgesehen ist, und sein alter und neuer Mannschaftskollege Felix Seelmann.

Viel Zug nach vorne: Sebastian Derra (li.) dürfte auch in der Bezirksoberliga schwer zu stoppen sein.

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Schnell akklimatisieren

"Die Vorbereitungsspiele waren nur bedingt aussagekräftig", bilanziert der SG-Trainer nach den durchwegs klaren Siegen gegen Kreisligisten. Allerdings gab es auch eine richtige Klatsche. "Gegen den Landesligisten FC Coburg haben wir mit 0:8 verloren. Dabei hatten wir bei 35 Grad keinen Auswechselspieler und sind personell auf dem Zahnfleisch gegangen", so Bleil. Das sollte sich aber zumindest am Samstag gegen Mitaufsteiger TV Ebern ändern, zumal sich die Junioren viel vorgenommen haben. "Natürlich ist ein Erfolgserlebnis am Anfang gleich wichtig, um in der höheren Spielklasse das nötige Selbstvertrauen zu tanken. Unser Ziel ist erst, in den ersten beiden Partien zumindest einen Sieg zu landen", verrät der Ebinger seine Zielvorstellung, ohne die Gegner unterschätzen zu wollen. Und damit es bei den Heimspielen mit dem Punkte sammeln besser klappt, hat man den Spielort mit Bedacht ausgewählt. "Wir trainieren zwar ab und zu in Breitengüßbach, spielen aber in Ebing. Denn da kommen einfach die meisten Besucher."