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Artikel veröffentlicht am 31.08.2016 um 18:00 Uhr

Anja Gareus - 20 Jahre kneten: Acht Trainer und 150 Spieler später

MAGAZIN Ein Dienstjübiläum der besonderen Art feiert Anja Gareus, die Physiotherapeutin des 1. FC Burk, in diesem Jahr. Seit 20 Jahren kümmert sie sich bereits um die großen und kleinen Verletzungen der Fußballer im Forchheimer Stadtteil und hat in dieser Zeit neben dem Durchmarsch in die BOL auch acht Trainer und etwa 150 Fußballer mit- bzw. überlebt.

Von Uwe Kellner

Frau Müller-Wohlfahrt des 1. FC Burk

Der Archivar des 1. FC Burk, Peter Müller, kann sich noch an sehr viel ganz genau erinnern, und sollte das Gedächtnis nicht mehr mitspielen, dann hat er die Daten zuhause auf seiner Festplatte gespeichert. Deswegen weiß er noch ganz genau, dass die heutige Physiotherapeutin des 1. FC Burk, Anja Gareus, ihren Dienst bereits im Juli 1996 angetreten ist und diese Funktion nun seit sage und schreibe 20 Jahren ausübt. Für den 1. FC Burk ist Anja Gareus, so beschreibt es Peter Müller, eine Institution wie Dr. Müller-Wohlfahrt für den FC Bayern München - nur ohne Rücktritte wegen Differenzen mit Trainern. Die medizinische Versorgung der ersten und zweiten Mannschaft liegt in Burk demnach seit vielen Jahren in fürsorglichen Händen.

Burks Vorstand Holger Lehnard und Anja Gareus. 20 Jahre kümmert sich die Physiotherapeutin bereits um die Erstversorgung der Burker Fußballer.

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Wilhelm Satzinger holte Physiotherapeutin

„Lässt man die zwei Jahrzehnte Revue passieren, so wird einem erst klar, was Anja Gareus in diesem Zeitraum beim 1. FC Burk an sportlichen und sonstigen Ereignissen miterlebt hat. Zweifellos kann in dieser Hinsicht weder ein Trainer noch ein Spieler auch nur annähernd mithalten", führt Peter Müller aus. Verpflichtet, wenn man es so nennen kann, wurde Anja Hähnel - wie ihr Name vor 20 Jahren lautete - von Trainer Wilhelm Satzinger, der nicht nur die Mannschaft in Burk umkrempelte, sondern auch das Team ums Team verbessern wollte. Im Sommer 1996 nach der Meisterschaft in der C-Klasse und dem langersehnten Aufstieg in die B-Klasse, der heutigen Kreisklasse, kehrte das Burker Eigengewächs Helmut Leidner vom SV Buckenhofen zurück zum FC und mit ihm im Schlepptau wechselten auch Stefan Staab, Peter Krey, Udo Strasser, Peter Hörath und Stefan Dotterweich von Buckenhofen nach Burk. Diese Spieler machten die Verantwortlichen darauf aufmerksam, dass der Lokalrivale zudem eine gute Masseurin hat, die eventuell auch Interesse hätte, nach Burk zu kommen. Der Kontakt wurde geknüpft und die damals 25-jährige Anja Hähnel sagte schnell zu. „Diese Entscheidung vor 20 Jahren sollte sich nicht nur für den 1. FC Burk als absoluter Glücksfall erweisen, sondern auch ihr eigenes Privatleben entscheidend beeinflussen", weiß Peter Müller.

Bis in die Bezirksoberliga und zurück in die Kreisliga

Die ruhige und freundliche Art der neuen Physiotherapeutin wurde von allen Spielern gut aufgenommen und sie wurde auf Anhieb akzeptiert. „Nachdem die Situation mit einer Frau in der Kabine für das Team jedoch noch ungewohnt war, musste Trainer Wilhelm Satzinger am Anfang mit klaren Worten zunächst noch etwas am allgemeinen Benehmen einzelner Spieler feilen. Dadurch wurde unter anderem die Luft in der Kabine besser", lachte Peter Müller und schwelgt weiter in Erinnerungen. Mit ihrer ausgezeichneten Fachkunde und der guten Erstversorgung von Verletzungen war Anja Hähnel auf Anhieb ein großer Gewinn für den Verein und hatte dadurch sicher auch einen nicht unerheblichen Anteil an den großen sportlichen Erfolgen. Sie war bei den drei Meisterschaften in vier Jahren zwischen 1997 und 2001 dabei, die den 1. FC Burk bis in die Bezirksoberliga führten. Doch auch als es sportlich wieder abwärts ging und die Burker im Jahr 2007 wieder in der Kreisliga angekommen waren, blieb Anja dem Verein weiterhin treu - was sicherlich etwas mit einem privaten Ereignis zu tun hatte.

Lang lang ist es her als Wilhelm Satzinger (li.) oder Walter Horsch (2.v.Li.) die Geschicke in Burk leiteten. Anja Gareus war bereits zugegen, neben Alexander Böhm (re.).

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Privates Glück in Burk gefunden

Im Rahmen eines Portraits von ihr im Seetal-Echo, der Burker Stadion-Zeitung, die es inzwischen auch schon seit zirka 25 Jahren gibt, wurde Anja einmal nach ihren Zielen mit dem 1. FC Burk gefragt. Sie antwortete darauf: „Einmal gegen den FC Bayern München spielen und Mehmet Scholl behandeln dürfen.“ Mit der Behandlung des Bayern-Stars wurde es zwar nichts, aber dafür hatte es ihr ein etwas weniger schmächtiger Akteur des 1. FC Burk angetan. „Nachdem auch unser damaliger Spieler Frank Gareus wesentlich mehr als nur Sympathie für Anja empfand, entwickelte sich ab 1998 eine Fußballer-Liebe, die im Jahr 2002 mit der Hochzeit der beiden endete", erinnert sich Peter Müller. Nachdem Ehemann Frank nach seiner aktiven Laufbahn zunächst als Spielleiter und dann als Fußball-Abteilungsleiter weitermachte, ist das Ehepaar seit vielen Jahren fast jeden Sonntag gemeinsam für den 1. FC Burk unterwegs.

Acht Trainer und 150 Spieler kamen und gingen

Wenn es eines gibt, womit sich Peter Müller versteht, dann sind das Zahlen. Deswegen muss man ihm einfach glauben, wenn er die Anzahl der Trainer und Spieler aufzählt, die in den letzten 20 Jahren in Burk aktiv waren: „Während Anjas Wirken sind nicht weniger als acht Trainer und zirka 150 Spieler gekommen und gegangen – unsere Anja aber ist immer noch da! Und wir können nur hoffen, dass das auch noch lange so bleibt!" Das 20-jährige Dienstjubiläum seiner Physiotherapeutin hat der 1. FC Burk mit einem dicken "Danke Anja" bereits honoriert.

Als Bonus fand Anja Gareus ihr privates Glück in Ehemann Frank Gareus beim 1. FC Burk.

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Auszeichnung für Anja Gareus

Beim ersten Heimspiel der Saison gegen den ASV Niederndorf wurde unsere Physiotherapeutin Anja Gareus für zwanzig Jahre ununterbrochene medizinische Betreuung der ersten Mannschaft ausgezeichnet. Unser 1. Vorsitzender Holger Lehnard bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei Anja für die hervorragende Arbeit und bezeichnete ihre über zwei Jahrzehnte beim 1. FC Burk als wohl einzigartig. Als kleine Anerkennung für ihre langjährige Tätigkeit überreichte er ihr unter dem Beifall der Spieler und Zuschauer einen Gutschein und eine Urkunde sowie einen guten Tropfen, damit sie mit ihrem Mann - unserem Fußball-Abteilungsleiter Frank Gareus - auf dieses seltene Jubiläum anstoßen kann. Gleichzeitig gab unser Vereins-Chef seiner Hoffnung Ausdruck, dass Anja noch recht lange für unseren Verein tätig ist. (Quelle: Seetal-Echo, Peter Müller)