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Artikel veröffentlicht am 26.08.2016 um 14:00 Uhr

Aufschwung bei Oberkotzauerinnen: Mainberger: "Ich musste nicht lange überlegen"

Fünf neue Kickerinnen, ein Co-Trainer und ein üppiger Kader. Für Spvgg-Frauencoach Markus Mainberger war schnell klar, dass er nach schwieriger Rückrunde sein Engagement beim Bezirksligisten fortsetzen wird. Und nach den ersten, positiven Eindrücken wächst bei der Spvgg natürlich der Ehrgeiz - da könnte selbst der Aufstieg in die Bezirksoberliga schnell ein Thema werden.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Besonders die Rückrunde der letzten Serie war für uns nach zahlreichen Verletzungen sehr schwer. Da sind wir teilweise in Unterzahl auf dem Platz gestanden. Aber wichtig war, dass wir uns durchgebissen haben", zieht Markus Mainberger eine kurze Saisonbilanz. Dass am Ende nur der sechste Tabellenplatz drin war, obwohl man eine der stärksten Offensivabteilungen hatte und mit Marie Baumgärtner sogar die Top-Torjägerin der Liga stellen konnte, war den zahlreichen Ausfällen geschuldet. Die wirkten sich besonders beim Abwehrverbund aus - die 48 Gegentreffer sorgten für einen soliden Mittelfeldplatz, der aber nach unten nie in Gefahr geriet. Doch jetzt hat sich in Oberkotzau viel getan und die Ansprüche steigen. "Wir wollen in die Bezirksoberliga", formuliert der Spvgg-Coach bereits vor dem ersten Punktspiel das klare Ziel recht unmissverständlich.

Torjägerin Marie Baumgärtner (re.) lässt auch bei gegnerischem Ballbesitz nicht locker - und kassierte in der letzten Serie zwei Ampelkarten.

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Hoferinnen stossen dazu

"Eines Tages waren sie einfach da, kannten niemand von uns und auch wir sie nicht. Sie fragten einfach, ob sie probehalber einmal mittrainieren können", berichtet Mainberger über fünf Kickerinnen der ehemaligen Mannschaft der SG FC Wiesla Hof/TSV Köditz. Nach dem Rückzug des ehemaligen Kreisligisten suchten Eva und Nicole Köppel, Nina Mäusbacher, Eileen Ranft und Svenja Reppisch eine neue Mannschaft - und fanden sie am Porschnitzweg. "Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass sie den Sprung in die Bezirksliga nicht schaffen. Die können alle Fußball spielen, wurden gut aufgenommen und bekommen wie andere Spielerinnen auch, ihre Chance", so Mainberger. Und noch eine freudige Nachricht ereilte den Rehauer vor Saisonbeginn. Strategin und Führungsspielerin Ramona Schneider, die in der abgelaufenen Saison beruflich bedingt nur fünf Einsätze sammeln konnte und vorsorglich schon ihren Abschied vom aktiven Fußball angekündigt hatte, ist wieder dabei. Die Allrounderin, die wohl meist auf der Zehnerposition auflaufen wird, durfte unter Tina Theune-Meyer schon einmal ein Probetraining auf nationaler Ebene absolvieren. Im Verbund mit Marie Baumgärtner, der starken Flügelspielerin Janina Welzer, die meist über die rechte Seite kommt, und der 16-fachen Torschützin der abgelaufenen Serie, Laura Geißner, dürfte dem Oberkotzauer Sturmwirbel schwer Einhalt zu gebieten sein.

Versucht, das Spvgg-Frauenschiff mit auf Kurs zu halten: Der neue Co-Trainer Riccardo Bonarrigo.

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Gut gerüstet

"Vier Augen sehen einfach mehr als zwei", freut sich Markus Mainberger, dass er jetzt zudem Unterstützung bei der Trainerarbeit bekommt. Der ehemalige Gattendorfer Riccardo Bonarrigo ist seit dieser Serie mit im Verein, kickt etwas bei der Spvgg-Spielgemeinschaft mit Hof und wird als zweiter Mann im Frauenteam fungieren. Denn Arbeit gibt es genug. Insgesamt 25 Kickerinnen umfasst der Spvgg-Frauenkader. "Alles tolle Fußballerinnen", schwärmt Markus Mainberger, doch das macht die Aufgabe nicht leichter, Woche für Woche die ersten Elf zu benennen. Fest steht nur, dass Sarah Weidlich die Nr. 1 zwischen den Pfosten werden dürfte. Stellvertreterin Nicole Köppel ist zwar von der Leistung nicht weit entfernt, fehlt aber etwas die Spielpraxis. Und auch an Abwehrchefin Stefanie Schmidt führt wohl kein Weg vorbei. "Sie hat die Zügel fest in der Hand und kommuniziert ganz gut", lobt der Spvgg-Coach seine Innenverteidigerin. Ansonsten konnte die laufstarke Nina Mäusbacher, die bereits mit gutem Passspiel glänzte und Linksfuß Amelie Popp auf der Außenbahn, die ebenfalls viel unterwegs ist, bereits Pluspunkte sammeln. Freilich bleibt dem Trainerduo bei dem großen Kader nicht erspart, die eine oder andere Hiobsbotschaft zu übermitteln. "Das ist bei uns kein Problem. Wir sind eine Mannschaft und das sehen die Mädels auch so", gibt Mainberger Entwarnung. Denn diese große Auswahl hat dafür gesorgt, dass man jetzt deutlich stärker auftreten kann, wie die ersten Testspiele gezeigt haben. Gegen den an diesem Tag starken Bezirksoberligisten ASV Wunsiedel gab es nach harter Schlacht eine knappe 3:4-Niederlage, als man sich kurz vor Schluss einen Konter einfing. Und gegen Höchstädt und Neuses setzte es dann einen 5:2- bzw. 3:1-Erfolg. Damit es mit den Siegen weiter geht, möchte man im Trainingslager in Ölschnitz den Feinschliff vornehmen und dann im letzten Test gegen den FFC Hof seine Fertigkeiten erproben. "Natürlich brauchen wir jetzt bei allen Spielerinnen die Bereitschaft, sehr flexibel zu sein. Aber fest steht, dass wir alle Spiele mit erhobenem Haupt bestreiten werden", deutet der Frauentrainer das nun gewachsene Selbstbewusstsein an.