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Artikel veröffentlicht am 17.08.2016 um 12:00 Uhr

Ehrgeiz geweckt: Club lässt sich in zweiter Hälfte nicht aufhalten

MAGAZIN Trotz Regens fand der eine oder andere Zuschauer den Weg nach Weingarts als am Kerwa-Freitag die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg vorbeischaute. Die Maigischer Auswahl bot dem Gegner eine Halbzeit lang Paroli, danach gingen ihnen die Kräfte aus, während der Club mit altbewährten Fähigkeiten auftrumpfte.

Von Uwe Kellner

Der Regen kam dazwischen

In Weingarts war alles für einen schönen Fußballabend angerichtet. Das Vorzelt zum Sportheim stand, das Krenfleisch und die restlichen Köstlichkeiten wurden in der Küche vorbereitete und auch sonst herrschte große Vorfreude auf das Einlagespiel zur Maigischer Sportlerkerwa. Die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg wurde eingeladen und auch die DJK hatte ein Allstar-Team zusammengestellt. „Da organisierst du, baust alles auf, trommelst viele Leute zusammen; dann wachst du am Freitagmorgen auf und es regnet", bedauerte der erste Vorsitzende Matthias Götz noch am selben Abend. Für die Fußballer, die bereits den einen oder anderen Winter hinter sich gebracht haben, war das feuchte Wetter in Bezug auf die Kräfte ganz angenehm, aber in Bezug auf die Zuschauer führte das andauernde Regenwetter zu einem Einbruch. Ein paar wackere Interessierte, 80 Stück waren da, sollten dennoch den Weg ins urige Maigisch finden und dafür mit einem freundschaftlichen, aber dennoch verbissenen Spiel belohnt werden.

Weingarts ging durch den Kopfballtreffer von Dr. Bernhard Drummer mit 1:0 in Führung.

Steffen Kraft

Doc Drummer köpft zur Maigischer Führung

Der erste Treffer des Abends war einem der Organisatoren des Spiels, Dr. Bernhard Drummer, vorbehalten. Der langjährige Club-Arzt hatte sich für die Begegnung gegen seine ehemaligen "Patienten" extra nagelneue glitzergrüne Fußballschuhe angeschafft. Als nach wenigen Minuten ein Eckball in den Sechzehner geschlagen wurde, war es jedoch sein Kopf, mit dem er den Ball zur Maigischer Führung über die Linie bugsierte. Weingarts war gewarnt und wollte die Geschichte so glimpflich wie möglich gestalten. Viele der eigenen Spieler befinden sich schon seit Jahren nicht mehr im Training. Dennoch gingen sie über ihre Grenzen und hielten dem Druck der Clubberer stand - meistens fair. Standesgemäß drehte Nürnberg die Partie innerhalb der nächsten Minuten in eine 1:2-Führung, wobei das Traumtor von Dieter Eckstein von der Sechzehnerkante hervorzuheben ist.

Weingarts staunte, ließ aber nicht locker. Ex-Torjäger Jens Zweck, der extra für diese Partie mit einem Gastspielrecht ausgestattet wurde, bediente Markus Brieger und dieser schob zum 2:2 ein. Markus Brieger traf bereits gegen die Profis der SpVgg Greuther Fürth, als diese ihr Stelldichein in Weingarts im Jahr 2010 gaben - ein Wiederholungstäter. Die Fahne von Linienrichter Gerhard Nagengast, der das Referee-Trio um Dominik Noegel und Philip Löffler ergänzte, blieb unten - auch wenn der Gegner mit der Erfahrung von tausenden Bundesliga-Spielen das anders gesehen haben wollte.

Eine Szene, bei der niemand wusste, wie er sich verhalten sollte, ereignete sich in der Mitte der ersten Hälfte. Die maigischer Legende Christian Ursprung, Bezirksliga-Aufsteiger mit der DJK, stand im Zweikampf mit Andi Wolf, DFB-Pokalsieger mit dem FCN. Plötzlich tunnelte der Maigischer seinen Gegenüber, den er sonst nur aus der Ferne von der Stadiontribüne kennt, und blieb am Ball. Darf er das? Es ging jedenfalls einfach so weiter, als wäre nichts geschehen.

Zeit für Interviews hatten die Club-Legenden natürlich auch. DFB-Pokalsieger Andi Wolf am Mikrofon von Stadionsprecher Alexander Hattel.

Steffen Kraft

Zweite Hälfte - Club überragt den Gegner

Nach dem 2:2 zur Halbzeit prophezeite Bernhard Drummer seinen Maigischer Jungs bereits: „Die Clubberer sind leicht angefressen!" Und das zeigten die Oldstars dann auch auf dem Platz. Die Aktionen wurden konsequenter und die Beine der Maigischer immer müder. Während der Club mit Daniel Möller (34) nochmal junges Blut mit Regionalliga-Erfahrung nachschob und mit Christian Vitzethum (32) sowieso jemanden im Team hatte, der beim SC Feucht noch in der Bayernliga spielt, gaben die Maigischer Milch. Der Club spielte nun Katz und Maus mit seinem Gegner und hatte sichtlich Spaß dabei. Während das Spiel lief, fanden die Club-Legenden Dieter Frey, Dieter Eckstein und Andi Wolf am Mirkofon von Stadionsprecher Alexander Hattel sogar noch die Zeit ein wenig über vergangene Zeiten zu plaudern.

Freistoßgott und Spielführer Thomas Ziemer, der bereits mit einem Standard ans Lattenkreuz in der ersten Hälfte für einen Aha-Moment gesorgt hatte, sollte auch in der zweiten Hälfte mit einem Elfmetertreffer und zwei Lupfer-Treffern Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft sein. „Der Ziemer chippt gerne", war der hilfreiche Hinweis von Club-Keeper Tobias Fuchs, heute Trainer des TSV Brand, an den Maigischer Torwart - allerdings erst nach dem Abpfiff.

Es half alles nichts. DJKler Johannes Kaul versuchte sich in einem Zweikampf mit Helmut "Alu" Rahner, den er aber nicht von den Beinen brachte. Nach sieben Treffern in den zweiten 45 Minuten endete die Partie mit einem stolzen 9:2 für die Traditionsmannschaft des 1. FC Nürnberg. Im Sportheim fand der Freitagabend nach dem Schlusspfiff seinen passenden Abschluss und die Maigischer ließen mit den Clubberern den Tag ausklingen, an dem alles passte - außer dem Wetter.

Manfred Spörl mit seinen beiden Schwiegersöhnen Rik Göller und Jojo Kaul. Umringt von den Clubberern Dieter Frey und Helmut "Alu" Rahner.

anpfiff.info

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DJK Weingarts: Uwe Kellner - Christian Götz, Manfred Spörl, Rik Göller, Tobias Förtsch, Christian Ursprung, Johannes Kaul, Dr. Bernhard Drummer, Jens Zweck, Michael Schwebs, Karl-Heinz Doneff, "Tasso", Mathias Nowak, Markus Brieger, Matthias Götz, Alexander Kreller

1. FC Nürnberg: Tobias Fuchs - Helmut Rahner, Harald Distler, Christian Vitzethum, Andi Wolf, Dieter Frey, Michael Wimmer, Horst Derra, Stephan Giesbert, Thomas Ziemer, Dieter Eckstein, Steffen Mehl, Daniel Möller, Carlo Werner

Tore:
1:0 Dr. Bernhard Drummer (15.)
1:1 Horst Derra (25.)
1:2 Dieter Eckstein (28.)
2:2 Markus Brieger (40.)
2:3 Thomas Ziemer (48.) FE
2:4 Thomas Ziemer (55.)
2:5 Daniel Möller (56.)
2:6 Thomas Ziemer (57.)
2:7 Steffen Mehl (68.)
2:8 Dieter Eckstein (75.)
2:9 Andi Wolf (83.)