Frauenmannschaften als Kür: Sommer: "Bräuchte eigentlich Unterstützung" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.08.2016 um 23:00 Uhr
Frauenmannschaften als Kür: Sommer: "Bräuchte eigentlich Unterstützung"
Während die Männermannschaften schon mitten im Wettkampf sind, beginnen die Frauen gerade mit der Vorbereitung. Das weiß kaum eines besser als der Marktleuthener Coach Marc "Jackson" Sommer, der nicht weniger als vier Teams unter seinen Fittichen hat. Dabei kennt er die fußballerischen Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein sehr genau, die nicht immer zum Vorteil des starken Geschlechts ausfallen.
Von Hans-Jürgen Wunder
"Vielleich wäre in der Bezirksliga ja etwas mehr drin gewesen. Aber in Kirchahorn waren wir eigentlich chancenlos und in Untersteinach haben wir stark ersatzgeschwächt, auf Deutsch gesagt, die Backen voll bekommen", lautet die schonungslose Analyse von Jackson Sommer im Vergleich mit den beiden vorderen Teams der Vorsaison. Danach wollte der Herrentrainer eigentlich nur dann weiter machen, wenn sich ein zweiter Mann finden würde, der ihn entlastet. Diese Fachkraft ist in Marktleuthen aber immer noch nicht aufgetaucht - doch der frühere Kirchenlamitzer kümmert sich trotzdem weiter um die FC-Kickerinnen. "Es ist einfach so, dass sich die Mädels gut selbst organisieren. Da hast du es als Übungsleiter einfach leichter", begründet der Marktleuthener die Entscheidung für den Frauenfußball.

Zunächst nur in der Zuschauerrolle: Carina Reichel musste eine Operation über sich ergehen lassen.
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Erst in der Frühphase

"Wir haben eigentlich noch kein Vorbereitungsspiel absolviert. Eigentlich hatten wir den letzten Test für das vergangene Wochenende eingeplant. Aber nachdem eine Spielerin in Kürze heiratet, gab es einen Junggesellinnenabschied, bei dem neun Kickerinnen dabei waren", berichtet der Nachfolger von Werner Künzel, der im vergangenen Winter seinen Hut nahm, den Stand der Dinge. Allerdings gibt es für die Startschwierigkeiten weitere gewichtige Gründe. "Wir haben viele Studentinnen, die unter der Woche in Regensburg, Chemnitz oder Bayreuth sind. Deshalb ist gerade das Mittwochtraining nicht so gut besucht", bekennt der Mittelfeldmann. Insgesamt sind 36 Fußballerinnen stehen im Kader der beiden Teams, aber nur selten finden sich mehr als 12 bis 15 Damen zu den Übungseinheiten. Ausdrücklich entschuldigt ist aber Spielführerin Carina Reichel, die kürzlich einen Eingriff am Syndesmosenand vornehmen lassen musste. Dazu ist eine Spielerin schwanger und Carina Sommer plagt sich mit einer oft sehr langwierigen Schambeinentzündung. Dass Alexandra und Mirjam Kaestner, die in Chemnitz bzw. Bamberg studieren ebenso wie die Amity Steidl, die meist in ihrer Wahlheimat Regensburg weilt, nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, gehört für Marc Sommer dagegen zum täglichen Brot. Weiter befindet sich Ramona Popp in den nächsten zehn Monaten definitiv in Australien. Trotzdem wurde es nicht ernsthaft diskutiert, nur eine Mannschaft zu melden. "Wir wollen eigentlich allen Mädels die Gelegenheit geben, Fußball zu spielen. Denn schließlich gehen Schule, Studium und Beruf einfach vor. Irgendwie bekommen wir das schon hin", blickt Sommer zuversichtlich auf die anstehende Punkterunde.

Übernimmt für die Truppe Verantwortung als Spielführerin: Mittelfeldfrau Lisa Hagn (in grün).
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Vorne mit angreifen

"Unser Ziel ist es, einen Platz unter den ersten drei Mannschaften zu schaffen, sofern wir halbwegs verletzungsfrei bleiben", legt Marc Sommer beim Vorjahresfünften die Messlatte deutlich höher. Denn seiner Meinung nach ist das Potenzial dafür durchaus vorhanden - was fehlt ist die Konstanz. "Leider hat die Mannschaft noch nicht die Entwicklung genommen, die ich mir wünschen würde. Dazu muss man einfach häufiger und regelmäßiger trainieren", fordert der FC-Coach. Allerdings verhehlt er nicht, dass zu dem Zeitpunkt, wenn sich die harten Trainingseinheiten dem Ende zuneigen, auch die Besucherzahlen bei den Leibesübungen steigen werden. Zudem ist festgelegt, dass es für die beiden Teams feste Kader geben wird und nur ein paar "Springerinnen" in den Genuss kommen werden, sowohl in der Bezirks- als auch in der Kreisliga aufzulaufen. Dabei stützt man sich bei der Ersten besonders auf die Leistungsträgerinnen Lena Bösel, Anna Kögler oder Anne Sieber. Denn das Vertrauen zu seinen Kickerinnen ist bei Marc Sommer sehr groß. "Wenn es zum Konditionstraining mit den Frauen in den Wald geht, weiß ich, dass sie es durchziehen und sich gegenseitig aufbauen werden. Die Männer würden sich wohl im Wald verstecken, wenn ich nicht aufpasse", grinst der ehemalige Spielertrainer. Und noch ein Unterschied ist ihm aufgefallen: "Im letzten Jahr sind bei einer Partie zwei Mädels mit den Schienbeinen hart zusammengekracht, ohne dass eine den Ball getroffen hätte. Bei den Herren hätte es anschließend wohl die übelsten Beschimpfungen gegeben. In diesem Fall sind die Spielerinnen einfach wieder aufgestanden und haben sich gegenseitig für den Vorfall entschuldigt."      
 

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Bilanz FC Marktleuthen

Saison
Pl. 
Liga
2019/21
2. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2018/19
8. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2017/18
8. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2016/17
6. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2015/16
5. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2014/15
4. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2013/14
6. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2012/13
1. 
Kreisliga Ost
2011/12
10. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2010/11
6. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 


Trainer FC Marktleuthen

ab 09/2019
2019/21
bis 09/2019
2019/21
2018/19
2017/18
bis 03/2018
2017/18
2016/17
ab 03/2016
2015/16
2015/16
2014/15
2013/14
bis 02/2013
2012/13
ab 02/2013
2012/13
2012/13
2011/12
2011/12
ab 01/2011
2010/11
bis 12/2010
2010/11

Bilder-Galerie


Steckbrief M. Sommer

Marc Sommer
Spitzname
Jackson
Alter
46
Geburtsort
Marktredwitz
Wohnort
Marktleuthen
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
186 cm
Beruf
Elektriker
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Klassenerhalt BOL mit Röslau, Kreisligameister mit Thierstein, A-Klassenmeister Kirchenlamitz, Aufstieg m. Marktleuthen als Trainer in die KL


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