Taktisch flexibel und selbstbewusst: Hans-Dieter Sigg neuer Altstadt-Trainer - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.08.2016 um 14:30 Uhr
Taktisch flexibel und selbstbewusst: Hans-Dieter Sigg neuer Altstadt-Trainer
Eine Ära geht zu Ende. Renate Kraus führte die Damen der SpVgg Bayreuth zu vier Aufstiegen in Folge und krönte ihre Amtszeit mit dem Klassenerhalt in der Landesliga-Nord. Nun präsentieren die Schwarz-Gelben einen Nachfolger, der sich bestens im Geschäft auskennt und mit den Altstadt-Frauen so einiges vorhat…
Von Bernd Riemke
Hans-Dieter Sigg ist im Frauenfußball wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Eng verwurzelt mit dem ASV Oberpreuschwitz coachte der 53-jährige Sportwissenschaftler in der Saison 2014/15 Bayernligist FFC Hof, ehe es in der Saalestadt zu einem vorzeitigen Ende und seiner Rückkehr zum ASV kam. Dort führte er die Bezirksliga-Damen in einer personell schwierigen Saison 2015/16 zum Klassenerhalt. Nach dem Ende der Ära von Renate Kraus schickt sich Sigg nun an, die SpVgg Bayreuth in der Landesliga zu etablieren.

Herr Sigg, Sie hatten nach Ihrem Aus in Oberpreuschwitz eigentlich nicht zwingend vor, wieder unmittelbar als Trainer einzusteigen.
Hans-Dieter Sigg: Das ist richtig. Wir hatten in der vergangenen Saison wirklich eine schwierige Zeit und teilweise kaum mehr als acht bis neun Spielerinnen beim Training. Nachdem wir das Wunder Klassenerhalt geschafft hatten, wollte ich in der bevorstehenden Serie keine Mannschaft hauptverantwortlich trainieren und habe daher auch aktiv mit niemandem Kontakt aufgenommen.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…
Hans-Dieter Sigg: Das stimmt. Jeder kennt jeden und vor einigen Wochen hat mich der Sportliche Leiter Peter Kraus angesprochen, ob ich Interesse hätte, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Wir haben uns dann gemeinsam mit Bettina Böhmer und Ewald Bauer zusammengesetzt und gerade bezogen auf die Mannschaft viele Schnittpunkte gefunden.

Wie sehen diese konkret aus?
Hans-Dieter Sigg: Wichtig ist vor allem eine noch bessere Verzahnung zwischen Mädchen- und Frauenfußball. Eine Art Kompetenzzentrum wäre durchaus sinnvoll. Dabei soll es nicht darum gehen, andere Vereine abzugrasen, sondern jungen Spielerinnen grundsätzlich die Möglichkeit zu geben, langfristig und systematisch zu trainieren.

Hans-Dieter Sigg zeigt sich begeistert vom technisch hohen Niveau seiner Spielerinnen. Anne Hecker (li.) zählt in jedem Fall zu den Ballästhetinnen auf der Außenbahn der SpVgg.
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Blicken wir auf die neue Saison. Mit welcher Zielsetzung starten Sie mit Ihrer neuen Mannschaft?
Hans-Dieter Sigg: Zunächst möchte ich ausdrücklich betonen, dass meine Vorgängerin Renate Kraus hier ganz hervorragende Arbeit geleistet hat. Das bezeugen nicht nur vier Aufstiege in Folge eindrucksvoll. Eine konkrete Platzierung in der Tabelle werde ich als Ziel nicht formulieren, um auch den Druck von den Spielerinnen zu nehmen. Wünschenswert ist es, dass wir uns im Mittelfeld stabilisieren und dass die Mannschaft mit Geduld die zentralen Themen umsetzt.

Welche sind die zentralen Themen Ihrer Trainingsarbeit?
Hans-Dieter Sigg: Es geht nicht nur um die Trainingsarbeit, sondern auch darum, dass die Spielerinnen eine Heimat haben, in der sie sich sowohl fußballerisch wie auch menschlich zu Hause fühlen. Auf dem Platz werden viele Spiele über die Taktik entschieden. Daher ist mir eine taktische Flexibilität der Spielerinnen wichtig. Dazu gehört aber auch, dass sie mit dem nötigen Selbstbewusstsein auf dem Rasen stehen.

Sie trainieren bereits zwei Wochen mit der Mannschaft. Wie ist Ihr Eindruck?
Hans-Dieter Sigg: Aktuell sind 27 Spielerinnen im Kader, die alle ein sehr hohes technisches Niveau anbieten. Außerdem verhalten sie sich leistungsorientiert und bringen eine sehr gute Einstellung zu ihrem Sport mit.

Und auf welchen Trainertyp dürfen sich die jungen Damen im Umkehrschluss einstellen?
Hans-Dieter Sigg: Ich bin jemand, der sowohl im Spiel wie auch im Training klare Strukturen vorgibt, damit die Spielerinnen Sicherheit haben. Im Coaching würde ich mich als intensiv und unterstützend bezeichnen. Mir kommt es aber auch auf die Persönlichkeitsentwicklung der Spielerinnen an. Der Trainingsplatz soll ein geschützter Raum sein, in dem sich die Spielerinnen fußballerisch ausprobieren können. Ganz wichtig ist es mir, in meiner Arbeit künftig auch eine Co-Trainerin an meiner Seite zu haben.

Der Boom bei der SpVgg Bayreuth scheint insgesamt anzuhalten. Zur neuen Saison wurde eine 2. Mannschaft in der Kreisklasse gemeldet.
Hans-Dieter Sigg: Das war auch genau richtig. Für die Mädchen und Damen ist es wichtig, sich durch Spiele unter Wettkampfbedingungen weiter zu entwickeln. In der 2. Mannschaft aufzulaufen soll daher keine Disqualifizierung sein, sondern die Möglichkeit, Spielpraxis zu sammeln. Mir ist es jedoch nach den ersten Trainingseindrücken wichtig zu betonen, dass auch die Spielerinnen aus der U17 durchaus berechtigte Chancen haben, in der 1. Mannschaft Einsatzzeiten zu bekommen.

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Trainerstationen H. Sigg

19/21
Oberpreuschwitz (w)
 
16/17
LL
 
15/16
BL
 
14/15
BAYL
 

Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
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0
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Vier oberfränkische Verterter gehen in der neuen Saison in der Landesliga-Nord an den Start.

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