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Artikel veröffentlicht am 21.07.2016 um 12:00 Uhr

Hutschdorferinnen sind oben: "Bin sicher, dass wir uns halten können"

Größter Erfolg in der jungen Geschichte der Hutschdorfer Frauen. Mit dem 2. Tabellenplatz schaffte die Truppe um Spielleiter Christian Ossa und Coach Stefan Zimmerer den Sprung in die Kreisliga. Und nachdem auch die Herren den Aufstieg gepackt hatten, gab es gleich eine zünftige, gemeinsame Feier.

Von Hans-Jürgen Wunder

„Wir sind eigentlich aus Jux und Gaudi darauf gekommen, in Hutschdorf eine Frauenmannschaft aufzumachen“, erinnerte sich Coach Christian Ossa an die Wiedergeburt der weiblichen Truppe im Sommer 2012, nachdem es früher bereits einmal ein Team gegeben hatte. Damals formte man mit viel Enthusiasmus und zehn Neuanfängerinnen eine Mannschaft, die sich im Spielbetrieb behaupten sollte. Und jetzt kann Christian Ossa, der aus beruflichen Gründen und Zeitnot in die Rolle des Spielleiters geschlüpft ist, zusammen mit Coach Stefan Zimmerer die Früchte dieser Arbeit ernten. Nach einem sechsten und zwei fünften Plätzen in den ersten drei Spielzeiten reichte in diesem Jahr Rang 2, um direkt in die Kreisliga zu marschieren.

Der Vater des Erfolges: Christian Ossa hat die Truppe von Beginn an mit aufgebaut.

anpfiff.info

Trainer passt gut rein

Mit Patrizia Zimmerer, die vorher bereits beim TSV Kulmbach gekickt hatte, kam auch ihr Vater Stefan nach Hutschdorf, der das Traineramt übernahm. Dass man dabei gegen die Weidenbergerinnen nicht bestehen konnte, die teilweise bezirksligaerfahrene Kräfte in ihren Reihen hatten, war wenig dramatisch. Freilich ärgerte man sich in der Vorrunde über manches unnötige Remis wie in Leuchau, bei der Spielgemeinschaft Stockenroth oder beim Sportring Bayreuth. "Da hatten wir schon zehn Minuten vor Schluss schon mit 3:0 geführt und bekommen dann noch drei Treffer. Ich denke, dass wir uns da einfach zu sicher waren", lässt Ossa noch einmal den Auftritt in der Wagnerstadt Revue passieren. Allerdings hatten sich die Hutschdorferinnen in den Winterpause auf ein Ziel eingeschworen: "Wir hatten uns für die Rückrunde vorgenommen, den 2. Platz in Angriff zu nehmen. Dass der dann zum Direktaufstieg reichen würde, konnten wir natürlich nicht ahnen", freut sich der Frauenspielleiter. Aber mit dem festen Ziel vor Augen musste man sich nur in Martinlamitz mit einem Remis begnügen. Danach eilten die Zimmerer-Schützlinge von Sieg zu Sieg. Mit einer Ausnahme: "Beim 0:3 in Weidenberg sind wir schon stärker als in der Vorrunde aufgetreten. Aber letztlich waren wir trotzdem ohne Chance", gesteht Christian Ossa. So gab es am letzten Spieltag ein echtes Endspiel um Platz 2 bei den Kickers aus Selb - und ausgerechnet an diesem Spieltag fehlten zahlreiche Mädels, weil sie Karten für Rock im Park hatten. Doch mit einer kämpferischen Glanzleistung kompensierten die verbliebenen SV-Frauen die Ausfälle und schnappten sich nach Treffern von Alexandra Villa und Lisa Harttig den begehrten Rang.

Machte mit ihrem Treffer den Aufstieg perfekt: Die frühere Kulmbacherin Lisa Harttig (am Ball) anpfiff.info

Viel Zuversicht, wenig Angst

"Wir werden keine Spielerin verlieren. Allerdings wird Kathrin Wirth wohl etwas kürzer treten, weil sie auch bei der Feuerwehr engagiert ist. Aber in der Not hilft sie sicher aus", beleuchtet Christian Ossa die Sollseite der Personalbilanz. Dagegen greift seine Schwester Tanja nach Elternzeit wieder an und auch Simone Geßlein wird nach zwei Jahren Pause wieder das runde Leder in Angriff nehmen. "Leider haben wir bisher keine echten Neuzugänge. Aber es sind natürlich alle Mädels herzlich willkommen, die bei uns Fußball spielen möchte", lädt der SV-Spielleiter ein. Denn Angst hat man vor der Herausforderung Kreisliga nicht, eher eine gewisse Vorfreude. "Sicherlich kommen jetzt stärkere Gegner auf uns zu. Aber wir müssen eben unsere Chancen einfach besser nutzen, daß werden wir es auch dort schaffen, uns zu behaupten", blickt auch Ossa zuversichtlich auf die neue Saison. Mit Spielführerin Anika Winkler und Trainertochter Kristina Zimmerer ist man im Mittelfeld gut besetzt und vorne sorgt neben Top-Torjägerin Lisa Harttig besonders Alexandra Villa dafür, dass das Netz öfters wackelt. Denn wie schön Fußball sein kann, haben die Hutschdorferinnen erfahren, als klar war, dass der Aufstieg perfekt war. Da haben die Frauen nämlich gemeinsam mit den Männern im extra aufgebauten Festzelt neben dem Platz ausgiebig gefeiert - denn die Hutschdorfer Reserve hatte sich in der B-Klasse 9 mal kurz den Titel geholt.