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Artikel veröffentlicht am 21.07.2008 um 07:22 Uhr
Wenn nicht jetzt, wann dann...:
VfB Neuensee mit der letzten Chance?!
Vor gut zehn Jahren schien die Welt beim VfB in allerbester Ordnung. Der "ewige Kreisklassist" schaffte den Sprung in die Kreisliga. Inzwischen wurden die Grün-Weißen von der Vergangenheit eingeholt und kicken gar nur in der A-Klasse. Die will man in diesem Jahr aber unbedingt verlassen, wie Trainer Achim Kestel verlauten ließ.
Von
Bernd Riemke
Trainer Achim Kestel gibt sich zurückhaltend, hat aber den Aufstieg im Blick.
anpfiff.info
Eine Nummer zu groß schien die Kreisklasse bei den letzten beiden Anläufen. 2004 und 2006 stieg Neuensee mehr oder weniger sang- und klanglos in die A-Klasse ab. Dort standen zwar zuletzt zwei durchaus ansprechende Spielzeiten zu Buche, mit dem Wiederaufstieg wollte es aber so recht nicht klappen. "Besser als letztes Jahr", gibt Achim Kestel - im zweiten Jahr Trainer - die vorsichtige Zielvorstellung ab. Angesichts der starken Konkurrenz scheint das auf den ersten Blick auch realistisch. Während sich der TSV Gestungshausen beispielsweise selbst mit auf das Favoritenschild hievt, dürften auch der FC Redwitz II und Absteiger FV Mistelfeld zum erlauchten Kreis derer gehören, die um den Titel mitspielen.
Ausverkauf bei Nichtaufstieg?
So insgeheim liebäugelt man in Neuensee allerdings auch mit dem Aufstieg und das hat seine nachvollziehbaren Gründe. "Wenn wir es dieses Jahr nicht packen, werden einige Führungsspieler wohl den Verein verlassen, weil sie höherklassig spielen wollen", macht Kestel das Dilemma klar, in dem er und die Verantwortlichen stecken. Trotz verhaltenem Optimismus ist der VfB demnach beinahe zum Aufstieg verdammt. Die mit einem Durchschnittsalter von etwa 24 Jahren sehr junge Truppe hat enormes Potenzial, das abgerufen werden will. Die Konsequenz klingt logisch, dass ambitionierte Fußballer nicht auf Dauer im Unterhaus spielen wollen. Aufstieg mit den eigenen Farben und dem Verein die Treue halten oder eine Neuorientierung zur kommenden Spielzeit - so die Alternativen für die jungen Spieler. Alternativen für den Verein bieten sich aus dieser Konstellation eher weniger. Aufstieg oder dauerhaft A-Klasse lautet da eher das Damoklesschwert, dass über der schmucken Anlage schwebt.
Aus der Defensive schnell nach vorne, lautet das Erfolgsrezept des VfB Neuensee. Dominic Wiemann (li.) beherzigt die Worte seines Trainers und leitet im Vorbereitungsspiel gegen FC Horb (hier mit Andreas Korte) einen Angriff ein.
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Stärken im zentralen Bereich
Udo Bornschlegel ist einer derer, die Akzente setzen sollen. Als einer von zwei Routiniers, die das 30. Lebensjahr schon hinter sich gelassen haben, füllt er im zentralen offensiven Mittelfeld die Rolle des Spielgestalters und Vorbereiters aus. Abgesichert wird er von zwei Akteuren, die im defensiven Mittelfeld den Rücken freihalten sollen. Namentlich sind dies Christian Kestel und Daniel Friedrich. Drei Führungsspieler, die allesamt nicht unbedingt die größten Vollstrecker sind - und da kommt das Dilemma so richtig zum Vorschein. Dem VfB Neuensee fehlt ein echter Knippser. "Wir haben ein Übermaß an Mittelfeldspielern", weiß Achim Kestel und fügt etwas ernüchtert hinzu - "von denen keiner das Tor trifft". Ganz so harsch fällt die Kritik angesichts der 97 erzielten Treffer in der abgelaufenen Spielzeit genauer betrachtet natürlich nicht aus, doch im Sturmzentrum fehlt eben jener Garant, der eine gegnerische Abwehr dauerhaft beschäftigen kann und immer wieder für entscheidende Tore gut ist. "Unsere Stärken liegen im schnellen Spiel aus der Defensive heraus, mit dem wir unsere eine Spitze in Aktion setzen wollen", legt Kestel die taktische Marschroute dar, die er mit dem ihm zu Verfügung stehenden Spielermaterial festgelegt hat.
Aller guten Dinge sind drei...
Udo Bornschlegel ist einer der tragenden Säulen im Spiel des VfB.
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Vielleicht werden dann die Vorzeichen aus 2007/08 umgedreht. "Da hatten wir einen Platz im vorderen Mittelfeld angestrebt und den haben wir auch erreicht. Das Team war neu zusammengestellt und trotzdem wäre vielleicht ein bisschen mehr drin gewesen", kann Kestel nun darauf bauen, dass der Kader im letzten Jahr zusammengewachsen ist und in Zukunft sicher deutlich mehr harmonieren wird. Ohne Abgang dafür mit drei Neuverpflichtungen, die den Kader auch in der Breite ausgeglichener erscheinen lassen geht der VfB Neuensee das Unternehmen A-Klasse an, um im dritten Anlauf womöglich den Sprung zurück in die Kreisklasse zu schaffen. Denn, "wenn nicht hier, dann sag mir wo und wann...?"
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Hintergründe & Fakten
Achim Kestel
Personendaten
VfB Neuensee
Teamdaten
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