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Artikel veröffentlicht am 20.07.2008 um 00:00 Uhr

Vier für ein Halleluja: Novum beim TSV Buch a.F.

"Wir haben keinen Trainer - wir sind vier Trainer", bringt Martin Müller die außergewöhnliche Konstellation beim A-Klassisten auf den Punkt. Selbst ist der Mann, lautet die Devise am Lichtenfelser Forst und so will man sich auch in diesem Jahr wieder achtbar aus der Affäre ziehen.

Von Bernd Riemke

Mit Übungsleiter Rolf Reinhardt klopften die Grün-Weißen vor zwei Spielzeiten an das Tor zur Kreisklasse. Seinem Nachfolger Karl-Hein Pülz war das Glück indes nicht so hold. Zwar stand der TSV Buch auch unter seiner Regie im vorderen Mittelfeld der A-Klasse, doch als die Trainingsbeteiligung zusehends nachließ, war es Zeit für einen Neuanfang. Einen durchaus außergewöhnlichen Neuanfang. Nicht weniger als acht Spieler kehrten dem Verein noch während der Rückrunde der letzten Saison und in der Sommerpause 2008 den Rücken zu. Größtenteils Akteure, die es höherklassig probieren möchten. Das Konzept, jene Spieler, die den Verein nun wieder verlassen, an ihre alte Wirkungsstätte und in ihr Heimatdorf zurückzuholen - denn das Fußballspielen hatten sie alle in Buch gelernt - hat auf Dauer einfach nicht funktioniert.

Verantwortung auf vier Schultern verteilt


	Einer der "Großen Vier". Martin Müller leitet die Übungseinheiten...
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Nachwuchsarbeit gibt es in Buch inzwischen nicht mehr und so hat sich beim TSV eine Mannschaft versammelt, auf die die alte Weisheit der "elf Freunde" noch zutrifft. "Bei uns steht Teamgeist ganz groß geschrieben", verweist Martin Müller auf die vorhandene Kameradschaft. Aus diesem Gedanken heraus, ist auch die Idee entstanden, sich teures Geld für einen neuen Trainer zu sparen und die sportlichen Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Seit dem Frühjahr zeichnet nun ein Quartett für die Trainingsarbeit verantwortlich. Martin Müller und Mario Günther schnüren seit gut 13 Jahren für den TSV die Fußballstiefel und so war es mehr als eine Herzensangelegenheit, dass sie nach dem Weggang von Karl-Heinz Pülz das Zepter in die Hand nahmen. Unterstützt werden sie von Volker Zillig und Sven Maar, wodurch immerhin fast ein Drittel des Kaders in "verantwortlicher Position" steht. "Wenn wir ohnehin nur im hinteren Drittel mitspielen, brauchen wir keinen Trainer bezahlen und lassen das Geld lieber der Geselligkeit zukommen", ahnt Günther, dass mit dem abgespeckten Kader in dieser Saison wohl keine großen Sprünge zu machen sind.

Kameradschaft als großes Plus


	... gemeinsam mit Mario Günther, mit dem er seit 13 Jahren im Verein tätig ist.
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Eine Wiederholung der Vorjahresplatzierung, als die Grün-Weißen am Ende Rang 8 belegten, würde zweifelsohne als Erfolg verbucht werden können. "Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wieder auf einen einstelligen Tabellenplatz", gibt Martin Müller zaghaft die Zielsetzung für die anstehende Serie preis. Die Voraussetzungen dafür scheinen indes vorhanden. Mit Frank Schwab hütet ein verlässlicher Keeper das Gehäuse des A-Klassisten und dass eine verschworene Gemeinschaft getreu dem Motto "Einer für alle - alle für einen" manchmal Berge versetzen kann, ist hinlänglich bekannt. Beim TSV Buch hat man sich jedenfalls mit der Situation bestens arrangiert und geht durchaus zuversichtlich in die Punktspielrunde. "In dieser Saison wird es definitiv keine Trainerverpflichtung geben", sind sich die vier Trainer indes einig, dass dieses Pilotprojekt es wert ist auf die Probe gestellt zu werden. Ruhe und Gelassenheit strahlen ohnehin alle Beteiligten aus, denn in einer Liga, in der sich nicht weniger als drei Absteiger aus der Kreisklasse tummeln, ist die Bürde des Favoriten ohnehin auf andere Schultern verteilt. Der TSV Buch a.F. kann demnach unbekümmert aufspielen und vielleicht gerade aus dieser Lage heraus für manche Überraschung sorgen.