Vorzeitig Meister: Lauterbach: "Würden gerne noch etwas spielen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.05.2016 um 16:00 Uhr
Vorzeitig Meister: Lauterbach: "Würden gerne noch etwas spielen"
Auf die Absage folgte die Absage. Mit den sechs Punkten am Grünen Tisch ist die U19-Mannschaft der JFG Region Marktredwitz vorzeitig Meister geworden. Allerdings steht der Aufstieg in die Bezirksoberliga noch in den Sternen. Die JFG wird aufgelöst, die Spieler schließen sich fast komplett einem anderen Verein an und müssten dort normalerweise in der Kreisgruppe starten.  
Von Hans-Jürgen Wunder
"Das ist sehr schade. Die Jungs waren natürlich enttäuscht - sie hätten sehr gerne gespielt und dann die Meisterschaft auf dem Platz gefeiert. Wenn man es durch eine Entscheidung am Grünen Tisch schafft, hat es immer einen etwas faden Beigeschmack und wird der guten Leistung der Spieler in dieser Serie eigentlich nicht gerecht", befindet Bernd Lauterbach. Eigentlich hatte seine Truppe die Liga von Beginn an dominiert und sich nur wenige Punktverluste geleistet. Gegen die SG Spvgg Oberkotzau sollte nun die starke Saison gekrönt werden. "Wenn am Spieltag um 11 Uhr das Telefon klingelt, ahne ich schon immer, was kommt", verrät der Jugendcoach. Und nach dem FC Wiesla Hof, der in der Vorwoche wegen Personalmangel die Punkte freiwillig abgetreten hatte, fiel nun auch die Partie gegen Oberkotzau ins Wasser. "Wir hoffen, dass es in dieser Saison noch gespielt werden kann. Schließlich will Manuel Dziumbia noch Torschützenkönig werden", hofft Lauterbach für seinen Goalgetter, der mit seinen 22 Treffern knapp hinter dem Tirschenreuther Daniel Lauterbach liegt.   

Torgarant beim Meister: Goalgetter Manuel Dziumbia hat noch eigene Ziele.
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Disziplinierte Truppe


Nach der ersten Partie und dem mühevollen 3:2-Heimerfolg gegen Tirschenreuth war noch nicht klar, dass die Marktredwitzer nahezu unangefochten durch das Ziel gehen würden. "Natürlich mussten wir uns erst finden. Zudem kommt es immer wieder vor, dass Spieler gegen Ende der Ferien mit ihren Eltern noch einmal verreisen. Manuel Dziumbia etwa war vier Wochen bei seiner Großmutter in Polen und hat uns natürlich gefehlt", berichtet der ehemalige Waldershofer. Dennoch schafften die Lauterbach-Schützlinge fünf Siege am Stück, bevor es nach Regnitzlosau ging. "Der Hartplatz und die aggressive Spielweise des Gegners hat uns überhaupt nicht behagt", erinnert sich der Jugendtrainer an das 3:3-Unentschieden. Und vier Wochen später gab es das gleiche Ergebnis beim Verfolger aus Tirschenreuth. "Da haben wir den Anfang total verpennt, dumme Tore kassiert und lagen schnell mit 0:2 hinten. Danach waren wir aber überlegen und das Remis ging in Ordnung. Man kann schließlich nicht alle Spiele gewinnen", so Lauterbach. Fast wäre es sogar gelungen, die Serie bis zum Erringen des Titels ohne Niederlage zu absolvieren - wenn nur die Partie mit dem 1:2 bei Hochfranken Selb nicht gewesen wäre. "Wir hatten eigentlich genügend Chancen, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Aber wir haben sie nicht genutzt und der Gegner macht dann aus zwei Freistößen zwei Tore." Dass es trotz der einzigen Pleite beim Meisterschaftsrennen nicht noch einmal spannend wurde, hat auch mit der Mentalität der JFG-Kicker zu tun. "Man merkt einfach, dass die Jungs etwas erreichen wollen. Wir haben sicherlich keine Sauf- und Rauchertruppe, wie man es so oft sieht, wenn Nachwuchsspieler nach dem Spiel gleich die Flasche Bier und die Zigarette in der Hand haben. Aber natürlich feiern meine Schützlinge auch gerne", räumt Lauterbach ein, der vor dem ausgefallenen Oberkotzau-Spiel seine Truppe noch einmal eingeschworen hatte, trotz der Feierlichkeiten am Vorabend die Zügel nicht schleifen zu lassen.

Konsequente Abwehrarbeit: Innenverteidiger Alexander Hein (li.) und seine Kollegen ließen nur wenig zu.
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Bezirksoberliga oder Kreisgruppe?


"Einer der Erfolgsfaktoren war, dass wir kaum Verletzte hatten und die Viererkette und die zwei Sechser zu 90 Prozent in der gleichen Besetzung aufgelaufen sind", analysiert Bernd Lauterbach im Rückblick. Allerdings stehen bei seiner Truppe jetzt gravierende Veränderungen an. Sieben Akteure wechseln zu den Herren und der Rest schließt sich, bis auf einen Wackelkandidaten, geschlossen der JFG Luisenburg an. Die kickt aber derzeit in der Kreisgruppe, doch es gibt Hoffnung, dass man nach oben aufsteigen kann. "Wir haben auch in der kommenden Saison eine starke U19-Mannschaft, weil noch mehrere, bezirksoberligaerfahrene B-Jugendliche dazustoßen werden. Wir haben deshalb den Antrag gestellt, dass man uns in der Bezirksoberliga eingruppiert", berichtet der frühere Wunsiedler Coach, der mit einer Entscheidung bis Ende Mai rechnet. Es steht sogar im Raum, dass im Sommer zwei U19-Luisenburgteams ins Rennen geschickt werden. Sollte es mit der Bezirksoberliga klappen, wird Lauterbach auch in der kommende Serie seinen Sohn Tim, der im Kasten steht, unter seinen Fittichen haben. Jedenfalls gesteht der Übungsleiter: "Im Moment macht es richtig Spaß."       

      

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Tabelle Kreisliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
18
45:26
39
3
17
69:25
37
4
17
53:35
34
6
17
39:54
19
7
17
34:53
19
9
17
28:51
16
10
18
34:55
14
12
SC Arzberg (N) zg.
0
0:0
0
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

Steckbrief B. Lauterbach

Bernd Lauterbach
Alter
63
Geburtsort
Selb
Wohnort
Marktredwitz
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
180 cm
Gewicht
83 kg
Beruf
Diplom-Physiker
Hobbies
Fußball, Tennis
Starker Fuß
Beidfüßig
Erfolge
Aufstieg als Spieler mit der Spvgg Bayreuth in die 2. Bundesliga

Trainerstationen B. Lauterbach

18/19
KL
 
17/18
KL
 
16/17
KG
 
15/16
KL
14/15
KL
 
13/14
KL
 
12/13
KL
 
11/12
Wunsiedel
 
10/11
Wunsiedel
 
09/10
KK
 
08/09
KK
 
08/09
JFG Reg. MAK, U19
 
07/08
JFG Reg. MAK, U19
 
06/07
JFG Reg. MAK, U19
 


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