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Artikel veröffentlicht am 06.05.2016 um 14:00 Uhr

Ein Torjäger fehlt: JFG Bamberg bangt um die Kreisliga

Gut gespielt und trotzdem verloren. Für JFG-Coach Klaus Weber ein häufigs Fazit nach den Partien seiner A-Junioren, die sich mittlerweile in akuter Abstiegsgefahr befinden. Allerdings steigt vor den letzten fünf Begegnungen der Druck gewaltig, wenn man die Spielklasse unbedingt halten möchte. Dabei setzt der Süd-Trainer besonders darauf, dass vorne endlich einmal der Knoten platzt.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die Situation für die südlichen Bamberger ist absolut bedrohlich. Seit fünf Spielen ist die Truppe von Klaus Weber nun schon ohne Sieg und nur beim 1:1-Remis bei der JFG Main-Aurachtal konnte man dabei überhaupt einen Punkt einfahren. Obwohl in den vergangenen Jahren nur eine Mannschaft aus der Kreisliga letztlich abgestiegen ist, kann man in der Domstadt nicht davon ausgehen, dass es einen nicht noch erwischt. "Die JFG Bayreuth-Mainauen ist ja derzeit auf dem letzten Tabellenplatz. Aber diese Mannschaft lässt sich mit der Elf, die wir im Hinspiel noch mit 7:0 geschlagen haben, überhaupt nicht mehr vergleichen. Die haben mittlerweile mehrere Asylanten in ihren Reihen, die echte Raketen sind und ich bin mir sicher, dass die noch den einen oder anderen Dreier einfahren werden", prophezeit der Bamberger Jugendtrainer. Also wächst der Druck auf das Team, das gerade drei Zähler vor den Wagnerstädtern rangiert.

Aus der Meistermannschaft, die im letzten Sommer den Titel nach Entscheidungsspiel geholt hatte, sind nur noch wenige Akteure verblieben.

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Suboptimaler Beginn

"Die Vorbereitung auf die neue Serie war eigentlich ein Katastrophe", bekennt Klaus Weber, der mit seinem Sohn vor 13 Jahren zum Trainerjob gekommen ist und zu einem der Gründungsmitglieder der Jugendfördergemeinschaft gehört. Der Filius spielt mittlerweile bei der JFG Steigerwald und von der "Kindergartenmannschaft" sind nur noch zwei Kicker übrig. Trotzdem hat der frühere Jahn-Fußballer die Truppe mit viel Freude begleitet, auch wenn ihn in diesem Jahren wirklich hartes Brot erwartet hat. "Wahnsinn, wie viele Absagen es ständig gibt. Eigentlich sind wir mit einem 19-Mann-Kader angetreten, der ja eigentlich ausreichen sollte", so der JFG-Coach. Allerdings hatte sich der körperlich robuste Max Weiß schon in der Vorbereitung an den Außenbändern so stark verletzt, dass er frühzeitig passen müsste. Und auch Stürmer Alex Kappel, der zu C-Jugendzeiten sogar vom TSV 1860 München umworben wurde, konnte fast nie mit dabei sein. "Der arbeitet unter der Woche bis 18 Uhr, kann also nicht trainieren und muss auch am Samstag ran," klärt Weber auf. Doch auch der Kollege im Angriff steht selten in der U19-Kreisliga auf dem Platz. "Patrick Holzner ist regelmäßig bei den Herren im Einsatz und steht uns nur sporadisch zur Verfügung", so der Übungsleiter über den Offensivmann, der bei der TSG 05 Bamberg in der A-Klasse immerhin schon 22 Mal das Trikot überstreifen durfte.

Traf noch am besten: Joshua Greene führt mit sechs Treffern die Süd-Torschützenliste an.

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Zwischen Hoffen und Bangen

"Zum Rückrundenauftakt haben wir uns gegen die JFG Deichselbach gleich eine richtige Backpfeife eingefangen. Da dachten wir wohl an das Unentschieden im Hinspiel und sind einfach zu blauäugig in die Partie gegangen", lässt Klaus Weber noch einmal die 0:6-Klatsche Revue passieren. Auf kleinem Platz unter Flutlicht überbrückten die Gäste mit weiten Torwartabschlägen schnell das Mittelfeld und trafen auf einen überforderten Gegner. "Wir sind damit überhaupt nicht zurecht gekommen", so der Süd-Trainer über den Tiefschlag. Doch danach hatte sich seine Truppe schnell gefangen und beim 2:0-Erfolg gegen Hollfeld, als die Gäste kaum Torchancen verzeichnen konnten, drei wichtige Punkte errungen. Es sollte aber der vorerst letzte Dreier im neuen Fußballjahr sein. "Wir spielen eigentlich einen klasse Fußball, sind aber dann spätestens am Sechzehner mit unserem Latein am Ende", beklagt der Bamberger. So konnte diese Woche bei der JFG Fichtelgebirge, als man nur mit elf Mann angereist war, ein Ball aus zwei Metern nicht verwertet werden und auch ein Strafstoß blieb ungenutzt. "Da kannst du nur hoffen und den Jungs das Vertrauen schenken - schließlich kann ich die Dinger ja nicht selber machen." Allerdings gab es mitunter auch Probleme von der Umstellung von Vierer- auf Dreierkette. "Ich möchte den Gegner einfach früher unter Druck setzen und unser Spiel offensiver auslegen", begründet der JFG-Coach diese taktische Maßnahme. Damit sollen auch die nötigen Punkte geholt werden, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Allerdings ist das alleine nicht das Maß aller Dinge: "Ich bin kein Erfolgstrainer. Man muss den Jungs auch sozial etwas mitgeben und Gemeinschaft vermitteln - das ist mindestens genauso wichtig", so Klaus Weber, der unabhängig von der Ligazugehörigkeit noch ein Jahr ran hängen möchte.