FC Knetzgau ist dann mal weg: Das Tasmania Berlin der Kreisklasse 3 - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.04.2016 um 18:00 Uhr
FC Knetzgau ist dann mal weg: Das Tasmania Berlin der Kreisklasse 3
Schon am kommenden Wochenende dürfte besiegelt sein, was sich in der Kreisklasse 3 eigentlich schon seit dem ersten Spieltag abzeichnet, der Abstieg des FC Knetzgau. Nach dem personellen Aderlass im Sommer war die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt der Saison wirklich konkurrenzfähig. Noch immer hat man nur einen Zähler auf dem Konto, sammelte aber immerhin stetig Lob für das faire Auftreten.
Von Marco Heumann
8:60 Punkte, 15:108 Tore, abgeschlagen Tabellenletzter mit nur zwei Siegen und einem einzigen Zähler auf des Gegners Platz – noch immer sucht die Bilanz, die Tasmania Berlin am Ende der Bundesliga-Saison 1965/1966 auf dem Konto hatte ihresgleichen. Noch heute wird  das Team als Vergleichsgröße für deutlich abgeschlagene Schlusslichter oder als Synonym für permanente Erfolgslosigkeit gebraucht.
Auch beim FC Knetzgau! Der hat nach 20 Begegnungen in der Kreisklasse 3 bekanntlich nur einen Punkt auf dem Konto und bereits 15 Zähler Rückstand auf den Relegationsrang. Bei einer weiteren zu erwartenden Niederlage am kommenden Wochenende gegen den VfR Hermannsberg wäre der Abstieg vorzeitig besiegelt. Der FC Knetzgau ist das Tasmania Berlin des Spielkreises Schweinfurt. anpfiff.info wirft einen Blick auf einige der (Negativ-)Rekorde, die die Mannschaft im Verlauf der bisherigen Saison aufgestellt hat.

Tasmania Berlin der Kreisklasse 3: Der FC Knetzgau!
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Punktausbeute: Gerade einmal einen Zähler hat der FC nach 20 Begegnungen auf dem Konto. 19 Niederlagen und ein 2:2 gegen die SG Fürnbach/Dankenfeld stehen zu Buche. Kein anderes Team, das im Spielkreis Schweinfurt auf einem Abstiegsplatz liegt, steht schlechter da. Am „nächsten“ kommt den Knetzgauern die Reserve des TSV Grettstadt, die mit zwei Zählern auf dem letzten Platz der A-Klasse 2 notiert ist und der SC Ebertshausen, der aber in der A-Klasse 6 immerhin schon sieben Unentschieden auf dem Konto hat. Lediglich in der B-Klasse 7 gibt es ein Team gänzlich ohne Punkte – den VfR Kirchlauter 2. Der aber musste bisher auch „nur“ zwölfmal antreten.

Sieglosserie: Den letzten Dreier holte die Mannschaft im April letzten Jahres, als man den FC Augsfeld mit 4:2 bezwingen konnte. Danach folgten bis zum Ende der Saison 2014/2015 noch fünf Niederlagen und ein Unentschieden. Macht also mit den 20 Begegnungen in dieser Runde 26 Partien ohne Dreier. Wird die Serie auch am kommenden Wochenende fortgesetzt, wäre der FC Knetzgau ein ganzes Jahr ohne Sieg – einsamer Rekord im Spielkreis!

Tabellenplatz: 20 Spieltage und 20 Mal war der FC Knetzgau Schlusslicht der Kreisklasse 3. Eine Bilanz, die sich in den noch ausstehenden Begegnungen ziemlich sicher fortsetzen wird, sodass die Mannschaft von Thomas Fritsch als das Team in die Geschichte der Liga eingehen wird, dass immer auf dem letzten Platz lag.

Gegentreffer: 107 hat der FC Knetzgau nach 20 Begegnungen schon kassiert, mehr als fünf im Schnitt! Einsamer Rekord für die Kreisklassen im Spielkreis. Lediglich die Reserve der SG Dittelbrunn in der A-Klasse 1 kassierte mit 11 noch vier Tore mehr und das in nur 19 Partien. Dafür stehen 19 erzielte Treffer zu Buche, zehn mehr als beim FC Knetzgau, der auch mit einem Torverhältnis von minus 98 Negativ-Rekordhalter ist. Die Palette der Gegentreffer reichte dabei von einem (beim 0:1 gegen den FC Sand 3) bis 15 (beim 0:15 gegen die Spfr. Steinbach).

"Top"-Torjäger: Jürgen Schenk erzielte ein Drittel aller FCK-Treffer.
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Erzielte Tore:
Ganze neun gelangen bisher in 20 Begegnungen. 14 Mal blieb der FCK ohne jeden Torerfolg. Dreimal gelang immerhin ein Treffer und dreimal sogar zwei. Dennoch torungefährlicher war kein anderes Team der vier Kreisklassen. Dafür hat man mit Jürgen Schenk einen der effektivsten „Torjäger“ der Liga in seinen Reihen. Mit drei Treffern erzielte er ein Drittel aller Knetzgauer Tore. Eine Quote, die nur von Christian Klug (DJK Oberschwappach) und Benjamin Wittig (FC Zeil) übertroffen wird.

Die Null steht: Jürgen Schenk war es auch, der den bisher letzten Knetzgauer Torjubel fabrizierte. Im Heimspiel gegen den SC Geusfeld sorgte er in der 72. Minute für den 1:3-Endstand. Datum des Spiels: 31. Oktober 2015. Danach folgten – Stand Dienstag, 4. April 2016 – 157 Tage ohne FC-Treffer. Oder acht Partien. Oder 738 Minuten! Alles Werte, die keine andere Mannschaft in der Region erreicht.

Schlappen: In allen vier Kreisklassen des Spielkreises Schweinfurt gab es drei zweistellige Ergebnisse. An allen dreien war der FC Knetzgau beteiligt. Natürlich jeweils als Verlierer. Zuletzt gab es ein 0:15 gegen die Spfr. Steinbach. Zuvor unterlag man dem VfR Hermannsberg mit 0:10 und dem TSV Kirchaich mit 2:10. Auch in den A- und B-Klassen gibt es keine Mannschaft, die häufiger als dreimal zweistellig geschlagen vom Platz ging. Allerdings haben auch die SG Dittelbrunn 2 in der A-Klasse 1 und der SV Fatschenbrunn 2 in der B-Klasse 3 jeweils drei Schlappen mit zehn oder mehr Toren in der Bilanz stehen.

Bilden auch in der kommenden Runde das Trainerduo beim FCK: Co Andre Bockelt (li.) und Chef Thomas Fritsch.
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Trainerfrage:
Auch wenn der FC Knetzgau in vielem an Tasmania Berlin erinnert, einem übertrifft man das schlechteste Team der Bundesliga-Geschichte deutlich. Während die Berliner schon im November wegen Erfolgslosigkeit den Trainer wechselten steht und stand das beim FCK nie zur Debatte. Im Gegenteil: Wie der Verein jetzt mitteilte wird Thomas Fritsch auch in der kommenden Saison – dann in der A-Klasse – auf der Bank sitzen. Er verlängerte ebenso wie Co Andre Bockelt. „Mit Thomas Fritsch bindet der FC damit auch weiterhin einen Mann, der die Grün-Weißen wie seine Westentasche kennt, kam er einst doch aus der eigenen Jugend“, heißt es in der Pressemitteilung FCK.

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Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
52:13
44
10
20
45:54
23
11
19
32:41
23
12
18
25:49
16
13
19
22:43
13
14
20
9:107
1
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Spiele FC Knetzgau

So, 02.08.2015
15:00
H
 0:5
So, 09.08.2015
15:00
H
 2:8
So, 16.08.2015
15:00
H
 0:3
So, 23.08.2015
15:00
A
 9:0
Sa, 29.08.2015
16:00
H
 1:3
So, 06.09.2015
17:00
A
 3:1
So, 13.09.2015
15:00
A
 2:2
So, 20.09.2015
15:00
H
 0:2
So, 27.09.2015
15:00
A
So, 04.10.2015
15:00
H
 0:4
So, 11.10.2015
15:00
A
Sa, 31.10.2015
14:00
H
 1:3
So, 08.11.2015
14:00
H
 0:1
So, 15.11.2015
14:00
A
 5:0
So, 06.03.2016
15:00
A
 5:0
So, 13.03.2016
15:00
A
So, 20.03.2016
15:00
H
 0:4
Sa, 26.03.2016
16:00
H
 0:5
Mo, 28.03.2016
16:00
A
 7:0
So, 03.04.2016
15:00
A
 3:0

Anteil an Toren des Teams KK3


Spiele ohne eigenen Treffer KK3


Tasmania-Negativrekorde

Tasmania Berlin gilt bis heute als der erfolgloseste Verein der Bundesliga. Dies spiegelt sich unter anderem auch in den Rekorden wider, die der Verein seit der Saison 1965/66 hält.

Letzter Platz in der Ewigen Bundesliga-Tabelle

Schlechteste Saisonbilanz der Bundesliga: wenigste Tore (15), meiste Gegentore (108), wenigste Punkte (8:60 nach der Zwei-Punkte-Regel; 10 nach der Drei-Punkte-Regel), wenigste Siege (2; zusammen mit dem Wuppertaler SV 1974/75), meiste Niederlagen (28)

einziger Bundesligaverein ohne Auswärtssieg

längste Serie ohne Sieg in Folge (31 Spiele; 14. August 1965 bis 21. Mai 1966)

höchste Heimniederlage der Bundesliga (0:9 gegen den Meidericher SV am 26. März 1966)

Bundesliga-Spiel mit den wenigsten Zuschauern: Am 15. Januar 1966 wurde mit 827 Zuschauern (gegen Borussia Mönchengladbach) der Tiefststand erreicht

Zudem hielten sie lange den Rekord für

längste Heimniederlagenserie in Folge (8 Spiele; 28. August bis 8. Dezember 1965); dieser Rekord wurde in der Saison 2004/2005 von Hansa Rostock eingestellt

längste Niederlagenserie in Folge (10 Spiele); dieser Rekord wurde mehrfach eingestellt, zuerst 1984 durch den 1. FC Nürnberg

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