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Artikel veröffentlicht am 01.04.2016 um 07:35 Uhr

Der Aprilscherz 2016!: Victoria und Kickers Erlangen fusionieren

Eigentlich stehen die Kickers und auch Victoria Erlangen für die Spaßfraktion im Erlanger Fußball. Kicken, wenn man Zeit hat und auch zwecks der Gaudi. So soll es auch weiter gehen, aber mit deutlich ambitionierteren Zielen als noch in dieser Saison. Denn die beiden Vereine haben sich nach langen Gesprächen für eine Fusion entschieden. Kommen jetzt die Victoria Kicker Erlangen?

Von Sebastian Baumann

Erst 2010 wurde der Verein Kickers Erlangen gegründet und startete gleich eine kleine Erfolgsgeschichte. Denn binnen dreier Jahre etablierte sich der Verein und stieg in die Kreisklasse auf. Doch seither stockt die Entwicklung beim jüngsten Erlanger Fußballvereins. Vor allem das Problem der fehlenden Jugendmannschaften war immer wieder ein Thema. Denn ohne Jugendarbeit stehen spätestens bei einem Aufstieg in die Kreisliga - von dem die Verantwortlichen immer wieder geträumt hatten - Strafen oder auch Punktabzüge im Raum. Ein Lied davon kann beispielsweise der TKV Forchheim singen, dem schon einmal Punkte abgezogen wurden, weil die Regularien nicht eingehalten wurden.

2012 wurden die Kickers Mannschaft des Jahres und dementsprechend geehrt von Redaktionsleiter Sebastian Baumann, der David Stöckl im Namen der Kickers ehrt.

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Victoria als Fahrstuhlmannschaft

Ähnlich erging es dem zweitjüngsten Sproß der Erlanger Fußball-Familie. Denn die Victoria Erlangen, die vor allem für viel Spaß bei wenig Training steht, ist schon seit 1997 ein fester Bestandteil der Erlanger Fußballszene. Einst aus Jux und Tollerei gegründet, haben sich die Spaßkicker längst etabliert. Richtig ambitioniert waren die Victorianer aber nie. “Bei uns steht und stand immer der Spaß im Vordergrund. Jeder konnte spielen, wann er wollte und eine Vorbereitung gab und gibt es nicht, weil wir einfach nicht so viel Zeit in unser Hobby stecken wollen”, sagt Vorstand und Gründer John Fröhlich. Allerdings hat die Victoria ohne eigene Nachwuchsmannschaften natürlich ein Nachwuchsproblem. “Wir sind immer wieder auf der Suche nach neuen Spielern und bekommen teilweise schon richtig gute Neuzugänge, die in Herzogenaurach arbeiten. Aber da weiß man eben nie, wie lange diese Spieler dann bei uns sind.”, ergänzt der Vorstand, der deswegen am Ende auch für eine Fusion mit den Kickers war. Denn von den Strukturen her ähneln sich beide Vereine sehr. Bis in die Kreisklasse hatte es die Victoria schon zweimal geschafft und sorgte dabei vor allem von 2001 bis 2005 für Furore. Damals wurden aber die Spieler immer älter, die Interessen verlagerten sich und so folgte der unausweichliche Abstieg in die A-Klasse.

Frank Kawretzke und seine Victoria fusionieren mit dem Kickers.

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Ein neuer Verein mit Ambitionen

Jetzt soll ein neuer Verein entstehen, der die beiden Mannschaften unter einen Hut bekommt. Denn beide Vereine plagen die gleichen strukturellen Probleme und haben zudem nur wenige Mitglieder. Bei den Kickers stand bekanntlich schon öfter eine Fusion im Raum. Damals wurde der BSC als möglicher Fusionspartner ins Auge gefasst, allerdings wurde dieser Plan schnell wieder verworfen, weil die finanzielle Situation bei den Büchenbachern nicht geklärt war. “Vor einigen Monaten wurden daher Gespräche mit der Victoria aufgenommen. David Stöckl zeigte sich den Kickers gegenüber sofort gesprächsbereit und so kam es fruchtbaren Verhandlungen.”, sagt David Stöckl, ein Gründungsmitglied der Kickers, der die Fusion ins Rollen brachte. “Aus sportlicher, finanzieller und infrastruktureller Sicht macht dieser Schritt absolut Sinn und ist der nächste Baustein des Vereins beim Streben zur dritten Erlanger Kraft. Damit stellt der Verein zur kommenden Saison dann vier Herren-Mannschaften.”, ergänzt Stöckl, der mit seinem Verein ähnlich wie der Fusionspartner Victoria an organisatorische und vor allem personelle Grenzen gestoßen ist. Denn ohne Geld zu investieren, das beide Vereine nicht haben, wird es auf Dauer wohl keine Zukunft für die beiden Vereine geben.

Aktuell kicken die Kickers in Bruck.

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Aufbau einer Jugendabteilung

“Wir müssen einen Jugendbereich aufbauen, der uns dann auf lange Sicht Nachwuchs bringt, so dass wir nicht mehr auf zufällige Zugänge angewiesen sind.”, sagt David Stöckl und dessen Vorstandskollege, John Fröhlich, von Victoria Erlangen sieht es ähnlich. “Wir hatten ja nie die großen Ambitionen, aber wir haben dann ab der kommenden Saison vier Mannschaften, weil wir ja die zwei Mannschaften der beiden Fusionspartner beibehalten, und wollen dann schon mit den besten Spielern eine Mannschaft zusammenstellen, die um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen kann.” Dazu soll es eine AH geben und auch den Damenfußball hat man bei dem neuen Verein auf dem Zettel. Langfristig soll dann die Bezirksliga angepeilt werden. Schwierig bleibt aber die Frage nach den Platzverhältnissen. Denn beide Vereine spielen zur Untermiete. Die Kickers beim FSV Erlangen-Bruck und die Victoria beim SC Eltersdorf. “Aufgrund der vier Mannschaften werden wir bei beiden Vereinen bleiben, aber wir sondieren die Möglichkeit ein eigenes Vereinsgelände zu bekommen.” So könnte es durchaus sein, dass die Spieler anderer Vereine ein neues Ziel in die Navi eingeben müssen. Denn aktuell scheint ein Fußballplatz in einem Vorort von Erlangen, auf dem kein Verein spielt, das Ziel der Verhandlungen zu sein. “Wir sind in guten Gesprächen mit einem Vereinshaus im Stadtwesten, das einen Fußballplatz hat, so dass wir dort vielleicht eine gemeinsame Heimat finden”, gibt sich David Stöckl geheimnisvoll.