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Artikel veröffentlicht am 10.03.2016 um 13:00 Uhr

Neuer Waldsteiner Juniorencoach: "Möchte Team in ein ruhigeres Fahrwasser bringen"

Das Trainerkarussell bei der JFG Waldstein dreht sich weiter. Nach dem Abschied von Detlef Wendler vor der Winterpause gibt es beim U19-Kreisligisten schon den vierten Trainer in den letzten eineinhalb Jahren. Doch jetzt soll trotz der 1:4-Niederlage zum Rückrundenauftakt Ruhe im Abstiegskampf einkehren, zumal man am Wochenende gleich den nächsten harten Gegner vor der Brust hat.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Der Detlef Wendler hatte ja die A- und B-Jugend gemacht. Ich habe ihn ohnehin bewundert, wie er das schafft, zumal man da viel hinterher telefonieren muss. Aber gegen Ende der Vorrunde ist es ihm dann doch zuviel geworden, so dass er das U19-Team aufgeben musste", verrät der Waldsteiner Herrencoach und frühere Jugendtrainer Andreas Becher. Und nachdem ihm die Nachwuchsarbeit weiter am Herzen liegt, sprang er kurzfristig auch noch als Interimscoach ein. Doch jetzt hat er den Trainerstab wieder an Bastian Schreiner abgegeben. Nach Rene Häntzschel, Harald Bergmann und Detlef Wendler immerhin der vierte Trainer innerhalb der letzten eineinhalb Jahren - FC-Coach Andreas Becher nicht mit eingerechnet.

Kurzes Intermezzo bei den Junioren: Andreas Becher hat besonders in der Halle ausgeeholfen.

anpfiff.info

Von den Frauen zu den Junioren

"Ich wurde zur Sitzung des JFG-Vorstandes nach Zell gerufen, habe mir dort ein Spezi bestellt und bin dann gefragt worden, ob ich die A-Jugend übernehmen möchte", berichtet der Stockenrother Bastan Schreiner, der sporadisch für seinen Heimatverein noch im Einsatz ist, über den ersten Kontakt. Allerdings hat der 30-jährige Sparnecker mittlerweile ohnehin klar seinen Schwerpunkt auf die Trainerkarriere gelegt. Die C-Lizenz wurde bereits ergattert und momentan ist er gerade dabei, den B-Schein in Angriff zu nehmen. Und auch erste praktische Erfahrungen hat er bereits hinter sich - als ehemaliger Frauencoach der Spielgemeinschaft Stockenroth/Gefrees /Münchberg. "Bei der Damenmannschaft hat es einen kleinen Bruch gegeben und dann habe ich mir gesagt, dann höre ich gleich ganz auf", berichtet der Jungtrainer von seiner ersten Station. Damit war er frei für die neue Aufgabe und hat nicht lange gezögert, als ihm die Leitung des Juniorenteams angeboten wurde. Allerdings wurde vereinbart, dass Andreas Becher den Nachwuchs zunächst durch die Hallenrunde führt, bei der es die Waldsteiner immerhin ins Halbfinale auf Kreisebene geschafft hatten. Danach gab es beim Trainingsauftakt am 28. Januar das ersten Beschnuppern mit dem neuen Übungsleiter: "Einige Jungs hatte ich schon vorher gekannt, manche nur vom Namen her", berichtet Bastian Schreier. Dabei hatte sich schnell herauskristallisiert, wohin die Reise gehen soll. "Für mich standen ganz klar Teambuilding-Maßnahmen im Vordergrund. Einer soll für den anderen kämpfen."

Bein der Kreismeisterschaft in Mitterteich spieleten die Waldsteiner Junioren (in grün) eine hervorragende Rolle.

anpfiff.info

Kein Testspiel

Nach seinem Einstand wurde der neue Jugendcoach gleich positiv überrascht. "Es ist ja gerüchteweise bis zu mir vorgedrungen, dass jeweils immer nur vier oder fünf Jungs bem Training sind. Das hat bisher überhaupt nicht gestimmt, denn wir waren immer zwischen acht und zwölf Mann", freut sich der Sparnecker. Allerdings war es ihm bei Schnee und Eis nicht möglich, seinen Schützlingen zum schweren Rückrundenauftakt in Regnitzlosau viel mit auf den Weg zu geben. Eine Umstellung etwa von Libero Daniel Scheirich, einem der Aktivposten im Team, auf Viererkette wäre nicht praktikabel gewesen, weil die Möglichkeit gefehlt hatte, das ausreichend zu üben. Selbst die Vorbereitungsspiele fielen ins Wasser. "Wir hatten eigentlich vier Testpartien ausgemacht. Aber der Gegner hat immer wieder wegen Personalmangel abgesagt", klagt der Juniorencoach. Oft ging es deshalb nur laufen und hinterher in die Sauna. Doch die fehlende Wettkampfpraxis machte sich gleich beim Punktspiel in Regnitzlosau bemerkbar. "Wenn wir den Elfmeter vor der Pause nicht kassieren, den man nicht unbedingt geben muss, hätten wir vielleicht was holen können. Aber ich möchte die Schuld für die 1:4-Niederlage nicht auf den Schiri schieben", resümiert Schreiner. Und auch die nächste Aufgabe beim Tabellenführer ATS Hof West hat es in sich. "Ich wäre schon mit einer knappen Niederlage zufrieden. Aber wir müssen unsere Punkte für den Klassenerhalt gegen die hinteren Mannschaften holen und das können wir schaffen", lässt sich der JFG-Trainer vom harten Auftaktprogramm nicht beeindrucken. Mit gemeinsamen Aktionen wie dem Besuch eines Länderspieles oder den Bowlingabend in Bayreuth soll der Teamgeist gestärkt werden. Noch liegt das Manko auch etwas im Sturm, doch da hofft man, dass neben dem B-Jugendlichen und achtfachen Torschützen Stefan Stumpf auch bei Paul Körbe bald der Knoten platzt: "Er ist etwas unser Sorgenkind, denn er macht klasse Spiele, haut aber seine Dinger einfach nicht rein", bringt es Bastian Schreiner auf den Punkt.