Hurra, das ganze Dorf ist da: DJK/SV Geisfeld auf dem Sprung - anpfiff.info
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Artikel veröffentlicht am 08.03.2016 um 19:30 Uhr
Hurra, das ganze Dorf ist da:
DJK/SV Geisfeld auf dem Sprung
Seit dem Sommer 2015 schickt auch die DJK/SV Geisfeld eine Frauen-Mannschaft ins Rennen um Punkte und Tore. In der Kreisklasse Süd war den rot-schwarzen Damen das Glück bislang allerdings nicht besonders hold. Aktuell zieren sie das Tabellenende. Doch mit einer neuen Trainerin sollen in der Rückrunde kleine Etappenziele erreicht werden…
Von
Bernd Riemke
Natascha Weingart war „Schuld“. Als die 25-Jährige nach ihrer aktiven Zeit in Schnaid/Rothensand eine neue Herausforderung suchte, war der Weg nach Geisfeld aufgrund bestehender persönlicher Kontakte nicht weit. Dort stieß sie mit ihrer Idee eine neue Mannschaft zu gründen nicht nur bei der 1. Vorsitzenden Doris Pflaum auf offene Ohren. Gelungene „Werbeaktionen“ im engeren Umfeld sowie gezielte Kontakte an der Universität in Bamberg sorgten schließlich dafür, dass sich im Juni 2015 mehr als zwanzig begeisterte junge Damen zu einem ersten Probetraining zusammen fanden. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns nicht nur einfach gut verstehen, sondern auch eine Menge Spaß zusammen haben werden“, blickt Anja Kern auf die ersten Gehversuche zurück nach denen sich die ambitionierten Jung-Fußballerinnen entscheiden mussten, ob sie sich auf Anhieb zum Punktspielbetrieb anmelden sollten.
Mit Mut zum Risiko ab in die Kreisklasse
„Wir hatten ein wenig Angst, dass die motivierten Mädels wieder abspringen, wenn wir es nicht tun“, konstatiert Initiatorin Natascha Weingart. Bei der Suche nach einem Trainer wurden die Damen in den eigenen Reihen fündig. Salvatore Siccardi, inzwischen selbst im fünften Jahr für den einstigen Kreisliga-Dino aktiv und in seiner Karriere mit mehr als 150 A-Klassenspielen auf dem Buckel nahm die Herausforderung gemeinsam mit Spielleiter Sven Bauer an. Im ihnen zur Verfügung stehenden Kader tummelten sich zwar einige Spielerinnen mit fußballerischer Vorerfahrung, doch ein Großteil ging im wahrsten Sinne des Wortes jungfräulich an die vermeintliche Herkulesaufgabe heran, in wenigen Wochen das nötige Rüstzeug für den Punktspielstart zu sammeln. „Unser Ziel war es zunächst erst einmal ein Tor zu schießen, doch schon nach dem ersten Freundschaftsspiel hatten wir drei Verletzte auf Krücken“, erinnert sich die ebenfalls lange ausfallende Anja Kern, dass nicht nur aller Anfang schwer war, sondern zumindest die sportlich messbaren Erfolge ausblieben.
Das eigene Torverhältnis nehmen die Geisfelder mit der nötigen Portion Humor. Es gilt vielmehr endlich die positive Null vergessen zu machen.
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Beim ersten Tor knallen die Korken
Dem Eifer und dem schier unermüdlichen Ehrgeiz tat dies freilich keinen Abbruch. Acht Pflichtspiele hat die DJK/SV Geisfeld inzwischen absolviert und die Hälfte davon im zweistelligen Bereich verloren. „Wie man sieht sind wir immer noch dabei, obwohl wir noch gar kein Tor geschossen haben“, nimmt Anja Kern das eher ernüchternde Torverhältnis von 0:75 ein wenig mit Galgenhumor. Immerhin ging das letzte Spiel des Kalenderjahres beim Tabellenzweiten TSG 05 Bamberg 2 nur 0:4 verloren. Es war das knappste aller Ergebnisse. Eines, das eher Mut gemacht hat. Eines, das dem Team den Glauben und die Hoffnung bewahrte, dem großen Ziel wieder ein Stückchen näher gekommen zu sein. Dem Ziel, endlich ein eigenes Tor zu erzielen. Dafür wurden vereinsintern schon diverse Wetten abgeschlossen. Wenn das Runde wirklich zum ersten Mal im gegnerischen Eckigen zappelt, werden die Geisfelder Fußballfrauen nicht nur im Rausch des Glücks über diesen Torerfolg sein, sondern sich am anschließend einzulösenden Wetteinsatz womöglich buchstäblich berauschen lassen. Um dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen startet das Kreisklassen-Schlusslicht in die zweite Saisonhälfte mit einer neuen Trainerin. Kerstin Jakob, bis zum Herbst in Diensten des Bezirksoberligisten RSV Drosendorf spielte selbst jahrelang in der Landes- und Bayernliga und verfügt zweifelsohne über ausreichend Erfahrung und spieltaktisches Know-How, um die Entwicklung des Newcomer-Teams weiter voranzutreiben.
Kerstin Jakob ist die neue starke Frau an der Seitenlinie des Kreisklassisten.
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sprach mit der 32-Jährigen über ihre Beweggründe und die Faszination Frauenfußball in Geisfeld.
Frau Jakob, Sie gehen den Weg von der Bezirksoberliga in die Kreisklasse. Das ist auf den ersten Blick eher ungewöhnlich.
Kerstin Jakob:
Ich habe mir schon einige Spiele der Mannschaft angeschaut, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Danach habe ich mich mit der Vorständin Doris Pflaum zusammengesetzt und auch Spielerinnen aus der Mannschaft kennengelernt. Das ist zugegeben schon eine ganz andere Welt als die, in der ich bisher Fußball gespielt habe.
Eine Welt freilich, die Sie zu reizen scheint?
Kerstin Jakob:
Zunächst muss man festhalten, dass wohl etwa die Hälfte der Mannschaft bis zum Sommer noch nie Fußball gespielt hatte. Es kommt den Mädels bisher gar nicht so sehr darauf an, zu gewinnen. Schon ein Tor zu schießen wäre für sie so viel wert wie für andere Teams der 1. Platz. Ich habe das 0:4 gegen TSG 05 Bamberg 2 gesehen und nach dieser knappen Niederlage hat sich die Mannschaft dermaßen gefreut als ob sie gewonnen hätte. Das war wirklich faszinierend.
Faszination Geisfeld. Ist es das, was Sie in diese „neue Welt“ eintauchen lässt?
Kerstin Jakob:
Bei den Heimspielen sind teilweise über 100 Zuschauer. So viele hatte ich in der Bayernliga nicht
(lacht
). Man hat den Eindruck, das ganze Dorf steht hinter dieser Mannschaft. Die Fans sind schon beinahe ausgeflippt als die Mädels überhaupt einmal über die Mittellinie gekommen sind. Jeder unterstützt wo er kann und die Spielerinnen wollen unbedingt lernen, Fußball zu spielen.
Das klingt nach einer Herkulesaufgabe. Welche Erwartungen haben Sie?
Kerstin Jakob:
Auch wenn ich hier ganz von vorne anfangen muss, freue ich mich auf diese Herausforderung. Das allererste Ziel ist es natürlich schon, einmal ein Tor zu schießen, später ein Unentschieden zu holen und in ein paar Monaten auch ein Spiel zu gewinnen. Das Potenzial dafür ist da.
Was stimmt Sie nach den ersten Trainingseindrücken zuversichtlich?
Kerstin Jakob:
Es sind schon viele in der Mannschaft, die gut Fußball spielen können. Es hat ihnen nur noch keiner beigebracht (
lacht
). Im Ernst: Es ist nicht realistisch in Kürze aufsteigen zu wollen, aber mittelfristig wollen wir schon ins Mittelfeld der Tabelle.
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Steckbrief K. Jakob
Kerstin Jakob
Spitzname
Kesi
Alter
41
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Bamberg
Familie
in Beziehung, 0 Kinder
Größe
167 cm
Beruf
Bäckereifachverkäuferin
Hobbies
Hundesport, mit Freunden ausgehen.
Steckbrief A. Kern
Anja Kern
Alter
28
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Geisfeld
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
176 cm
Beruf
Studentin
Hobbies
Volleyball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld
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Spiele DJK-SV Geisfeld
So, 06.09.2015
13:00
Unterleiterbach
H
0:10
So, 13.09.2015
11:00
Baunach
A
7:0
So, 20.09.2015
10:15
Walsdorf 2
A
14:0
So, 27.09.2015
13:00
Rattelsdorf
H
0:6
So, 11.10.2015
10:30
Ebing 2
A
16:0
So, 25.10.2015
11:00
Prölsdorf
A
12:0
Sa, 07.11.2015
15:00
Roßstadt
A
6:0
So, 15.11.2015
13:00
TSG 05 Bbg. 2
A
4:0
Seit der höchsten Klatsche beim 0:16 in Ebing steigerten sich die Geisfelder Damen von Spiel zu Spiel.
Tabelle Kreisklasse Süd
Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
SpVgg Ebing 2
(N)
8
50:1
24
2
TSG 05 Bamberg 2
(N)
8
22:16
19
3
SV Walsdorf 2
8
33:9
18
4
SC Prölsdorf
8
30:15
15
5
SpVgg Rattelsdorf
8
23:27
11
6
FSV Unterleiterbach
8
33:20
10
7
SpVgg Roßstadt
(N)
8
13:29
6
8
FC Baunach
8
13:25
3
9
DJK-SV Geisfeld
(N)
8
0:75
0
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