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Artikel veröffentlicht am 03.03.2016 um 18:00 Uhr

Aufstiegskampf in der U19 KK2: Trotzt die JFG Schnaittachtal dem ATSV Erlangen?

Nicht die A-Jugend des ATSV Erlangen ist zur Winterpause der Tabellenführer der Kreisklasse 2, sondern die U19 der JFG Schnaittachtal. Das ist für einige eine faustdicke Überraschung. JFG-Coach Bastian Handel würde seinen Jungs wünschen, dass sie diesen Tabellenplatz in der Rückserie verteidigen.

Von Uwe Kellner

Die U19 der JFG Schnaittachtal

Im Jahr 2005 wurde die JFG Schnaittachtal gegründet. Die Stammvereine dieser Jugend-Fördergemeinschaft sind der FC Schnaittach, der SV Osternohe und der FC Hedersdorf. Der Vorsitzende des Vereins ist Gerhard Bauer, welcher gleichzeitig als A-Jugend-Trainer fungiert. Hier teilt er sich die Aufgaben mit Trainer Bastian Handel und Betreuer Herbert Heinrich. Bastian Handel muss erst einmal nachzählen und kommt auf mittlerweile fünf bis sechs Jahre, in denen er bereits als Trainer in der JFG Schnaittachtal aktiv ist. Zuerst in der B-Jugend, danach seit drei Jahren bei den A-Jugendlichen. Ursprünglich kommt der Jugendtrainer, nebenbei erwähnt, aus Unterfranken und entstammt dem TSV Zeitlebens und dem FV Karlburg bei Würzburg.

Bei der JFG Schnaittachtal hat Bastian Handel in der laufenden Saison nicht mit einem kleinen Spielerkader zu kämpfen, wie viele andere U19-Mannschaften. Vor der Saison gab es sogar Überlegungen eine A2 zu melden, „was aber letztendlich nicht hingehauen hätte", so der Trainer. In den jüngeren Altersklassen stellt die JFG noch zwei oder drei Mannschaften, danach gehen einige Kicker verloren, weil sie aufhören, oder sich einem Verein wie dem SK Lauf anschließen, der seine Mannschaften in höheren Ligen hat.

Zudem hilft die JFG Schnaittachtal dem Jugendhilfezentrum Schnaittach der Caritas und nimmt Flüchtlinge in seinen Mannschaften auf, die ohne die Begleitung ihrer Eltern nach Deutschland gekommen sind. „Alle, die bei uns mitmachen, sind super nett. Trotzdem ist es eine Herausforderung, dass sich die jungen Menschen bei uns gut aufgehoben fühlen. Dass klappt aber schon immer wunderbar!", sagt Bastian Handel. „Ich finde es eine gute Sache, dass sie bei uns in den Jugendmannschaften spielen. Fußball ist nunmal ein gutes Mittel zur Integration. Die Jugendlichen können trotz der Sprachbarrieren miteinander spielen und mit der Zeit und dem Umgang untereinander werden auch die Sprachkenntnisse verbessert."

JFG Schnaittachtal U19 2015/2016

JFG Schnaittachtal

Tabellenführung vor dem ATSV Erlangen

Bereits in der Vorsaison hat die JFG Schnaittachtal in ihrer Liga eine gute Rolle gespielt und hat vor der laufenden Runde damit gerechnet, an diese Leistung anknüpfen zu können. Auch deswegen, weil der Spielerkader noch einmal ein Stück breiter geworden ist und gute Kicker nachgekommen sind. Jedoch wurde schnell klar, dass sich die JFG'ler nicht mehr nur der Konkurrenz aus dem Pegnitzgrund stellen muss, sondern dass ihnen ein weiterer Verein „vor die Nase gesetzt wurde", wie es Bastian Handel nennt. „Wir waren überrascht, dass der ATSV Erlangen so plötzlich aufgetaucht ist und auch noch zu uns rüber gekommen ist. Der ATSV ist ja ehemals Eltersdorf, wenn ich das richtig mitbekommen habe." Die anderen Erlanger Vereine spielen in der Kreisklasse 1.

Die Jungs von Bastian Handel haben sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Wir sind alle unsere Spiele, nicht nur gegen die guten Gegner, konzentriert angegangen. Dazu haben wir einen festen Stamm und können einzelne Spieler ersetzen, wenn es nötig ist." In der Vorsaison bemängelte Bastian Handel noch die Roten Karten seiner Jungs, davon gab es in dieser Spielzeit noch keine. „Es war nicht unser Ziel aufzusteigen. Wir haben von Spiel zu Spiel geschaut und sind durch unsere Ergebnisse in die Favoritenrolle hineingewachsen." Sogar gegen die U19 des ATSV Erlangen gewann die JFG deutlich mit 3:0. „Die Erlanger könnten mit ihrer Mannschaft auch locker in der BOL spielen, aber wir haben einen guten Tag erwischt. Dass es so deutlich werden würde, damit konnten wir nicht rechnen."

Das Reglement

Durch den gewonnenen direkten Vergleich steht die JFG Schnaittachtal in der Liga vor dem punktgleichen ATSV Erlangen, da das Torverhältnis nichts zählt. Interessant dabei ist, dass der direkte Vergleich in der Jugend nur nach Punkten geht und nicht nach den Toren. Der ATSV bräuchte das Rückspiel insofern nur mit 1:0 gewinnen, dieses Ergebnis würde dann die 0:3-Niederlage im Hinspiel ausgleichen und es gäbe bei Punktgleichheit am Saisonende ein Entscheidungsspiel. Bevor der direkte Vergleich greift, zählt in der Jugend die Anzahl an eigens verursachten Nichtantritten. Wenn man ein Mal nicht spielt und der andere alle Spiele gemacht hat, dann ist der "Nichtantreter" automatisch schlechter.

Bastian Handel wüsste keinen Grund, warum seine Mannschaft keine ebenso gute Rückrunde wie Vorrunde spielen sollte. „Wenn man mal da oben steht, hat man natürlich vor, diesen Platz zu halten. Ich bin optimistisch, dass die Rückrunde wie die Vorrunde verlaufen kann. Wir werden den ATSV weiter ärgern." Sollte sich am Ende doch der ATSV Erlangen in der Liga durchsetzen, so hätte der zweite Tabellenplatz immer noch die Möglichkeit, über die Relegation in die Kreisliga aufzusteigen. „Schau ma mal, was die Saison noch so bringt!"