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Artikel veröffentlicht am 21.02.2016 um 06:00 Uhr

Verstärkte Weißenbrunner: U19-Trainerduo hofft auf Jugendnationalspieler

Auftrieb für die Schützlinge von Marco Patzelt und Günther Rebhan im Abstiegskampf. In der Winterpause hat sich dem Bezirksoberligisten ein jugendlicher Asylbewerber angeschlossen, der in seiner afrikanischen Heimat bereits in der Landesauswahl stand. Der erste Eindruck des Neuzugangs ist vorzüglich und die Zuversicht auf den Klassenhalt nun gewaltig.

Von Hans-Jürgen Wunder

Verstärkung können die jungen Weißenbrunner gut gebrauchen. Nach zehn Partien und acht Zählern steht der Vorjahreszehnte erneut mitten im Abstiegskampf. Dabei erfolgte besonders der Saisonstart unter einem recht ungünstigen Stern. "Die erste Partie in Rödental mussten wir absagen, weil wir nur neun Mann aufbieten konnten. Bei Don Bosco Bamberg sind wir auf einen bärenstarken Gegner getroffen, dem wir heillos unterlegen waren", rekapituliert Marco Patzelt die 0:15-Niederlage in der Domstadt. Doch von Resignation oder Krisenstimmung waren die TSV-Junioren anschließend meilenweit entfernt. Nach Treffern von Dominic Seit und Manuel Seiferth zwang man die Lichtenfelser mit 2:1 in die Knie und hinterließ einen verdutzten Jugendcoach: "Wir hatten ja gegen die kurz vorher im Pokal sechs Stück kassiert. Ich war da nicht dabei, aber mit ist heute noch schleierhaft, wie das passieren konnte", so Marco Patzelt.

Ab dieser Serie mit im Jugendboot: Günther Rebhan teilt sich mit Marco Patzelt die Nachwuchsarbeit.

anpfiff.info

Neues Trainerduo

"Ich denke, der Kontakt kam über das Trainerportal von anpfiff.info zustande. Jedenfalls hat unser Jugendleiter Dietmar Bauer dann Günther Rebhan angesprochen und der hat sich dann recht schnell bereit erklärt, die Nachfolge von Uli Doppel anzutreten", berichtet Marco Patzelt von seinem neuen, gleichberechtigten Trainerkollegen, mit dem er sich auch bei der Leitung der Übungseinheiten abwechselt. "Alleine würde ich das nicht schaffen. Deshalb war ein zweiter Mann für mich die Voraussetzung, dass ich weiter mache." Nicht weiter machen kann allerdings Yannik Fischer, der durch sein Studium zu stark in Anspruch genommen wird. Und auch Jan Münzel steht nach seiner Kreuzbandverletzung schon geraume Zeit nicht mehr zur Verfügung. "Es wird im Moment konservativ behandelt und man hofft, dass es auch ohne Operation geht", berichtet der Übungsleiter über den Stand der Dinge. Allerdings kam dann zu dem auf 15 Mann geschrumpften Kader dann doch noch eine unverhoffte Verstärkung. "Wir haben mit Sayko einen 17-Jährigen Asylbewerber aus Gambia bekommen, der dort schon in der U15-Nationalmannschaft gespielt haben soll. Der ist eine absolute Bank. Ich bin deshalb recht zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen, wenn sich die Verletzungsmisere in Grenzen hält", blickt der gebürtige Kronacher hoffnungsvoll auf die kommenden Wochen.

Mittelfeldmann Jonas Englich (li.) konnte bereits in der letzten Serie Erfahrung in der Bezirksoberliga sammeln.

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Zäher Beginn

"Zuletzt konnten wir meist nur laufen gehen, weil die Platzverhältnisse es nicht zugelassen haben und andere Jugendmannschaften meist erst mit dem Training angefangen haben", berichtet Patzelt über den Stand der Vorbereitungen. In den kommenden Wochen hat man allerdings Testspielgegner wie Steinberg, Neufang oder Friesen im Visier, auch wenn die Termine noch nicht definitiv festgezurrt sind. Um die Liga zu halten, möchte man sich besonders beim 4:4:2-System in der Defensivarbeit verbessern. Dabei soll sich ein Tag wie das 5:5-Unentschieden bei der JFG Stiftland nicht wiederholen, als man zehn Minuten vor dem Ende bereits mit 5:3 in Front lag. "Da hat sich sicher der eine oder andere individuelle Fehler bei hohen Bällen mit eingeschlichen. Aber ich muss die Jungs verteidigen, die teilweise über 100 Kilometer über Landstraße mit dem eigenen Auto zum Spielort gefahren hin. Danach kannst du einfach keine optimale Leistung abrufen", nimmt der TSV-Coach seine Schützlinge in Schutz. Jetzt geht es für ihn darum, diese Saison nach sechs Jahren Jugendarbeit erfolgreich zu Ende zu bringen. Dabei hofft er, dass sich die Jungkicker wie Manuel Seiferth, der von der SG Gifting gekommen war, weiter entwickeln können. Denn der junge Mann,der im linken Mittelfeld zuhause, aber mittlerweile flexibel einsetzbar ist, ist gleich zum Leistungsträger avanciert. Nach der Serie ist aber für den Weißenbrunner erst einmal Schluss. "Mir wurde die zweite Herrenmannschaft angeboten, aber ich werde eine Pause machen. In dieser Auszeit möchte ich versuchen, eigene sportliche Ziele wie den Halbmarathon zu realisieren. Das ist nicht möglich, wenn du unter der Woche das Training leiten musst", so der ehemalige Mittelfeldspieler, der sich ab und zu noch beim Training der Senioren blicken lässt.

Vorerst die letzte Saison als Coach: Für Marco Patzelt geht es Richtung Halbmarathon.

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Steckbrief M. Patzelt

Marco Patzelt

Spitzname

Paatz

Alter

Geburtsort

Kronach

Wohnort

Weißenbrunn

Familie

verheiratet, 2 Kinder

Nation

Deutschland

Größe

175 cm

Gewicht

90 kg

Beruf

Finanzcoach für die Deutsche Vermögensberatung

Hobbies

Sport, Musik in Band spielen (Schlagzeug)

Starker Fuß

Rechtsfuß

Lieb.-Position

defensives Mittelfeld ("6er")

Erfolge

Zweimal mit der ersten Mannschaft des TSV Weißenbrunn hintereinander aufgestiegen unter Trainer Hans Geiger. Aufstieg in die BOL mit der A-Jugend des TSV Weißenbrunn.