Kanzer Youngster sind enteilt: Opel: "Als Trainer würde ich nie sagen..." - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.01.2016 um 12:00 Uhr
Kanzer Youngster sind enteilt: Opel: "Als Trainer würde ich nie sagen..."
Die Zeichen für den Nachwuchs des TSV St. Johannis stehen klar auf Aufstieg. Nicht nur, dass die Truppe von Karl-Martin Opel deutlich die Tabelle anführt und alle Partien für sich entscheiden konnte. Die Art und Weise, wie diese Siege zustande gekommen sind, lassen wenig Zweifel am künftigen Titelgewinner aufkommen. Dennoch lässt der Kanzer Jugendcoach die Zügel in den kommenden Wochen nicht schleifen.   
Von Hans-Jürgen Wunder
"Wir gehören eigentlich nicht in die unterste Spielklasse rein. Aber gut, es ist halt so", nimmt Karl-Martin die Tatsache gelassen hin, dass seine Schützlinge in der Kreisgruppe 2 schier mühelos von Sieg zu Sieg schreiten. Und er muss es wissen. Seit der F-Jugend kümmert er sich um die Truppe, bei der sein Sohn Nico im Mittelfeld die Fäden zieht und konnte seitdem schon zahlreiche Meisterschaften einheimsen. Danach sieht es auch in dieser Serie aus. "Ich denke, dass wir mit dieser Mannschaft auch in der Kreisliga ohne Probleme mithalten könnten und würde uns dort durchaus einen vierten Platz zutrauen", mutmaßt der Ramsenthaler, der von Tochter und Co-Trainerin Carina unterstützt wird. Dass man aber eine Klasse tiefer antreten muss, liegt an einer Partie aus dem Vorjahr. Gegen den TSV Engelmannsreuth musste man kurz vor Saisonende "nur" das gefühlte Endspiel gewinnen, um den Aufstieg perfekt zu machen. Allerdings fing man sich früh einen Gegentreffer ein und schaffte kurz vor dem Ende nur noch den 1:1-Ausgleichstreffer, so dass der TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf nach der Schlussabrechnung der lachende Dritte war.

Defensivmnann Leon Fleischmann (li.) ist einer der wenigen Kicker, die beim Spitzenspiel im letzten Sommer schon dabei waren.
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Jüngerer Jahrgang am Werk  

Vor der Saison rückte Karl-Martin Opel als Nachfolger von Markus Schäff mit seinen B-Jugendlichen auf, die zwar den Titel errungen, aber der Verein dann auf den Aufstieg verzichtet hatte. "Es gab in der Vergangenheit eigentlich jedes Jahr das gleiche Spiel. Meine Mannschaft ist aufgestiegen und die nachfolgenden Jungs hatten es dann in der Kreisliga sehr schwer. Deshalb haben sich Eltern und Spieler dafür ausgesprochen, in der Gruppe zu bleiben, wo sie mehr Spiele gewinnen können", richtet der U19-Coach einen Blick auf die darunter liegende Altersklasse. Allerdings arbeitet Karl-Martin Opel fast ausschließlich mit dem jüngeren Jahrgang. Nur Leon Fleischmann, der ab und zu mit aufkreuzt, ansonsten aber schon munter in der Herrenteams unterwegs ist, befindet sich im letzten Jugendjahr. Dennoch kann der Kanzer Nachwuchs auf viel Qualität bei seinen A-Junioren zurückgreifen. Kevin Kögler etwa hatte in der C-Jugend schon in der Bayernliga gespielt, Frank Esdorf wurde regelmäßig beim Stützpunkt gesichtet und Niklas Niebe ist nach Aussage seines Trainers "extrem stark". Für diese Talente gibt es jedoch handfeste Gründe, in der untersten Liga zu kicken: "Der Druck in der Schule und gleichzeitig der Druck beim Fußball war ihnen einfach zu viel", so Opel, der auch für die Ramsenthaler noch pfeift, wenn es die Zeit zulässt. Beim relativ großen Kader von etwa 20 Jungkickern, bei dem noch kräftig rotiert wird, ist natürlich auch das Verletzungsrisiko geringer. "Ich nehme eigentlich immer 15 Mann zu den Spielen mit. Wenn wir dann mit 2:0 oder 3:0 führen, wird bei mir schon gewechselt. Das ist etwas anderes, als wenn du jede Woche 150 Prozent geben musst."

Stürmer Erkan Tasdelen (am Ball) dürfte zwar noch mitspielen, hat aber eine schöpferische Pause eingelegt.
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Volle Konzentration

Wenn es ab 15. Februar wieder auf den Platz geht, wird es trotz der klaren Tabellenführung keine Vorbereitung im Kuschelmodus geben. "Es sind beim Training eigentlich immer 15 oder 16 Leute anwesend und wer nicht kann, muss sich natürlich abmelden", berichtet Karl-Martin Opel, der einräumt, dass die Überlegenheit in der Spielklasse nicht gut für die Motivation ist. Dafür werden die Jungs aber bei den Übungsabenden richtig gefordert. Dabei steht die taktische Ausrichtung schon lange fest. "Wir spielen bereits seit der C-Jugend mit der Viererkette und das klappt eigentlich ganz gut. Mir geht es jetzt darum, einfach stabiler zu werden", nennt der Ramsenthaler seine Prioritäten. Diese Stabilität hatte sich auch in Engelmannsreuth bewährt, als man schnell in Rückstand geriet, dann aber die Partie doch noch mit 5:1 für sich entscheiden konnte. Und auch das 7:3 in Bindlach war sicher kein Spaziergang: "Die hatten hinten zwar Lücken, aber keine schlechte Mannschaft und nach vorne viel Betrieb gemacht", erinnert sich der Kanzer Coach an den Auswärtssieg. Doch neben dem sportlichen Erfolg zählt beim TSV auch der Zusammenhalt und da ist man dabei, mit Abdulrahman Ahmet Othman einen jungen Syrer zu integrieren. Der wurde sofort akzeptiert, trainiert fleißig und ist fußballerisch eine Bereicherung - allerdings fehlt natürlich das taktische Verständnis als Folge der schwierigen Kommunikation. "Vorne kann ich ihn vielleicht einsetzen, aber hinten geht eigentlich nicht", bekennt Opel über den Neuzugang, dessen Spielerlaubnis jetzt vorliegt.       

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Trainer TSV S. Joh. Bayreuth


Steckbrief K. Opel

Karl-Martin Opel
Geburtsort
Bindlach
Wohnort
Bayreuth
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Größe
180 cm
Gewicht
90 kg
Beruf
Außendienst
Hobbies
Reisen, Tanzen, Urlaub
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Beim internationalen Turnier Cordial-Cup mit der D-Jugend teilgenommen

Tabelle Kreisgruppe 2 Bayreuth

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
4
8
12
:
14
13
7
7
17
:
23
6
10
SG Neudrossenfeld 2 (N) zg.
0
0
:
0
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