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Artikel veröffentlicht am 26.12.2015 um 06:00 Uhr

Mannschaft des Jahres WÜ/KT: Winterhausens dritter Sommer

Der FC Winterhausen nimmt zum dritten Mal einen Anlauf zum Aufstieg. In den beiden Vorjahren scheiterten sie in der Relegation, aber in dieser Saison scheint sie nichts und niemand mehr bei der Rückkehr in die Kreisklasse aufhalten zu können. Zur Winterpause steht die Mannschaft auf Platz eins, erzielte somit im Jahr 2015 bei 72 Punkten aus 28 Spielen einen herausragenden Durchschnitt von 2,57 Punkten pro Spiel.

Von Jürgen Sterzbach

Dadurch übertraf der FC Winterhausen noch einmal sein Ergebnis aus dem Jahr 2014, das bei 70 Punkten aus 28 Spielen einen Punkte-pro-Spiel-Schnitt von 2,50 ergeben hatte. Damals waren die Würzburger Kickers 2 mit einem Durchschnitt von 2,56 noch besser und verwiesen die Winterhäuser in der Wertung zur „Mannschaft des Jahres“ auf den zweiten Platz. Der Zweitplatzierte in diesem Jahr kam auf einen Schnitt von 2,28 – diese Zahlen unterstreichen ebenso die herausragende Rolle der Mannschaft von Trainer Bernd Wenkheimer. Deshalb nahmen Abteilungsleiter Kurt Kleinschnitz und die Spieler auf der Weihnachtsfeier des Vereins im Bürgersaal die Ehrung als „Mannschaft des Jahres 2015“ von anpfiff.info entgegen.

Ein Rekord nach dem anderen

B. Wenkheimer

anpfiff.info

Neben dem offiziellen Spielball der Marke „Torfabrik“ erhielt die Mannschaft einen Gutschein über 10 Kästen der Distelhäuser Brauerei und einen weiteren Gutschein im Wert von 100 Euro von Sport-Mayer aus Kitzingen. Zahlreich waren die Vereinsmitglieder zur Weihnachtsfeier in den Bürgersaal gekommen, mehr als 200 Gäste begrüßte Kleinschnitz und während die Verleihung der Goldenen Raute durch Ludwig Bauer im Programm zu lesen war, stand nach der Ansprache von Pfarrer Roland Foldenhauer und vor „Sing und Swing“ unter der Leitung von Rainer Kogelschatz der hinter den Kulissen vorbereitete Besuch von anpfiff.info an, um die Fußballer des FC Winterhausen als erfolgreichste im Jahr 2015 auszuzeichnen – ein mehr als würdiger Rahmen!

Nur gut, dass Kogelschatz ein neues Mikrofon herbeizauberte, nachdem das erste in Händen Foldenhauers den Geist aufgegeben hatte. Winterhausens herausragendes Jahr in Zahlen: 72 Punkte in 28 Spielen nach der Winterpause der Saison 2014/15 und bis zur Winterpause der Saison 2015/16 ergaben einen Punkte-Schnitt von 2,57. Dabei erzielten die Winterhäuser in der Liga 23 Siege, drei Unentschieden und zwei Niederlagen, beide aus der vergangenen Saison. In dieser belegte das Team von Trainer Bernd Wenkheimer den zweiten Platz in der A-Klasse 2. Obwohl sie mit 137 geschossenen Toren einen anderen Rekordwert im Spielkreis Würzburg erzielt hatten, stand der ASV Ippesheim in der Tabelle vor ihnen.

Am Ende wieder Zweiter

Nach der Winterpause erzielten die Winterhäuser eine erfolgreiche Serie von elf ungeschlagenen Spielen, kamen aber nicht mehr am direkten Konkurrenten vorbei. Die letzten beiden Saisonspiele gingen verloren – zu einem, da Gegner Giebelstadt zum eigenen Klassenerhalt die halbe erste Mannschaft einsetzte, und zum anderen, weil die Plätze am letzten Spieltag schon vergeben waren. Vierzehn Punkte betrug dabei der Vorsprung auf Platz drei. Wie ein Jahr zuvor belegte Winterhausen trotz einer starken Runde am Ende nur den zweiten Platz – nach der Saison 2013/14 hatten sie sich in einem Zweikampf der TSG Sommerhausen geschlagen gegeben müssen, mit einem Vorsprung von zwölf Punkten auf den Dritten.

Nicht aufzuhalten: Winterhausens Dennis Segebarth überspringt seinen Kontrahenten.

anpfiff.info

Mannschaft bleibt zusammen

Und wie ebenfalls ein Jahr zuvor scheiterte die Mannschaft in der Relegation am heiß ersehnten Aufstieg in die Kreisklasse. In Mainstockheim verloren sie vor 600 Zuschauern gegen den SV Markt Einersheim und in Gnodstadt vor 860 Zuschauern gegen den FC Gollhofen. Am Ende der Saison 2014/15 besaßen die Winterhäuser nur eine Chance auf den Aufstieg auf Umwegen, doch verloren sie im DJK-Stadion an der Frankfurter Straße nach einem torlosen Unentschieden in der regulären Spielzeit vor 400 Zuschauern nach Elfmeterschießen gegen den TSV Gerbrunn. „Der Stachel saß bei allen tief“, berichtete Wenkheimer später. Zu Beginn der Saison 2015/16 zog der FC Winterhausen in die A-Klasse 1 um.

Kein einziger Spieler verließ trotz der Enttäuschung die Mannschaft, obwohl sich vor allem die Winterhäuser Offensivspieler bei höherklassigen Mannschaften auf den Zettel geschossen hatten. Gemeinsam wollte die Truppe ein weiteres Mal anpacken, das große Ziel endlich zu erreichen. Die neue Liga war zugleich ein neuer Reiz, was Spieler und Trainer gleichermaßen herausforderte, nachdem die Winterhäuser in ihrem bisherigen Umfeld die meisten Mannschaften besiegt hatten. Die nun wieder unbekannten Gegner schärften erneut die Sinne der Spieler, sollten aber zumeist keine allzu hohen Hürden darstellen. 7:0, 10:5, 6:1, 7:1 und 9:0 – nur ein Auszug aus den Ergebnissen, welche die Mannschaft Woche für Woche erzielte.

14 von 15 Spielen gewonnen

Herausfordernd blieb das Spitzenspiel gegen die DJK Würzburg. Mit 2:0 setzten sich die Winterhäuser in einer intensiven Partie durch und zählen zur Winterpause einen Vorsprung von elf Punkten auf den ersten Verfolger. „Wir sind heute keinesfalls schon in der Kreisklasse“, hebt Wenkheimer dennoch den Zeigefinger und mahnt seine Mannschaft zur vollen Konzentration bis ins Ziel. Dass sie sich im vorletzten Spiel mit einem unnötigen 4:4 gegen den TSV Reichenberg 2 das bislang einzige Unentschieden dieser Saison erlaubte, stützt Wenkheimers These: „Wir können uns nur selbst schlagen.“ Bislang wurden die Winterhäuser in der laufenden Saison aber auch von Verletzungen und Sperren größtenteils verschont.

Philipp Obenhuber (2. von li.), Fabian Mainberger, Julian Herrhammer und Kai Ferstl.

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Auszeichnungen in Aussicht

Mit einem Schnitt von 5,6 Toren pro Spiel spielt der FC Winterhausen in Zukunft nicht nur einem Ball namens „Torfabrik“, sondern ist auch selbst eine. Denn die Offensive ist schon seit Jahren das Prunkstück Winterhausens. 2013/14 und 2014/15 erzielte die Mannschaft zusammen bereits 240 Toren, siebzig gingen auf das Konto von Stürmer Matthias Binder, der aus beruflichen Gründen in dieser Saison aber fast nicht mehr zur Verfügung steht. Dafür trifft Fabian Mainberger weiter wie am Schnürchen und liegt mit 26 Toren beim „Goldenen Schuh“ – der Auszeichnung von anpfiff.info für den besten Torschützen einer Saison im Spielkreis Würzburg – zur Winterpause vorne. Die Konkurrenz spielt in der eigenen Mannschaft:

Denn auch Michael Morawietz netzte bereits 21 Mal ein. Bei den Assists hat Kapitän Philipp Obenhuber mit fünfzehn erfolgreichen Zuspielen die Nase vorne, doch auch Mainberger legte seinen Mitspielern bereits dreizehn Tore auf. Mit 84 erzielen Toren winkt erneut der schon im letzten Jahr gewonnene Distelhäuser Offensiv Pokal als torgefährlichste Mannschaft in und um Würzburg. Wenkheimer weiß: „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, bleiben wir diesmal ganz vorne.“ Doch kennt der erfahrene Trainer die Schwierigkeiten, die auf seine ungeschlagene Mannschaft in der restlichen Runde lauern: „Es ist doch klar, dass jedes Team dem Tabellenführer ein Bein stellen will. Erst Recht dann, wenn man der Erste ist.“

Endlich Meister werden

Bei allen Auszeichnungen, die ihre anhaltenden Erfolge mit sich bringen, möchte der FC Winterhausen im Sommer vor allen einen Titel feiern: Endlich die Meisterschaft in der A-Klasse und den direkten Aufstieg in die Kreisklasse. „Ein erneuter Nichtaufstieg wäre dieses Mal nicht mehr in Worte zu fassen“, sagt auch Wenkheimer, doch zur Winterpause sieht es mehr als gut aus, dass neben anpfiff.info auch der Verband die Winterhäuser endlich einmal auszeichnen kann. Dann würden Spieler und Trainer noch einmal das bekommen, was sie bereits auf der Bühne des Bürgersaals nach der Benennung als „Mannschaft des Jahres 2015“ bekamen: stürmischen Applaus!