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Artikel veröffentlicht am 10.12.2015 um 16:00 Uhr

Unbeständige Hummelgauer Jungs: Großmann "Das ist bei uns so eine Wundertüte"

Doppelfunktion für Daniel "Daddl" Großmann: Neben seiner Rolle als Stammkeeper beim Kreisligisten SC Hummeltal kümmert sich der Schlussmann seit Beginn der Saison auch um die A-Junioren der JFG Hummelgau. Dabei kann er schon auf Trainererfahrung zurückgreifen, auch wenn ihn seine neuen Schützlinge immer wieder mal überraschen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Der Trainerjob ist nicht ganz neu für mich. Ich habe vor etwa zehn Jahren, als ich länger verletzt war, schon einmal unsere Zweite trainiert", berichtet der langjährige Hummeltaler, der selbst bei seinen beruflichen Kontakten oft mit dem Spitznamen "Daddl" angesprochen wird. Als lange vor der Saison dann klar war, dass Jugendcoach Mike Schumann seinen Abschied nehmen würde, musste der Routinier nicht lange zögern, um in die Bresche zu springen. Unterstützt von Manuel Körber, der noch in der Hummeltaler Reserve im Einsatz ist, hat sich Daniel Großmann der Nachwuchsarbeit angenommen. Dabei steht ganz klar der Kampf um den Klassenerhalt im Vordergrund.

Mit Entschlossenheit zur Hummeltaler Konstante: Daniel Großmann (re.) ist seit vielen Jahren die Nr. 1 im SC-Kasten.

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Traditionell kleiner Kader

"Ich habe schon im April das Torwarttraining gemacht und mir die Mannschaft genau angesehen und beobachtet", berichtet Großmann von seiner Rückkehr ins Trainergeschäft. Dabei ist ihm nicht entgangen, dass der Kader nach zahlreichen Wechseln ins Seniorenlager mit 14 reinen A-Jugendlichen eigentlich zu klein ist, um ohne Unterstützung durch die Saison zu kommen. Zwar ist mit Maximilian Sutter ein versierter Stürmer von der Spvgg Bayreuth zurückgekommen, der auf Anhieb eingeschlagen hat. Doch ohne aushelfende B-Jugendliche ging es selten. "In der Vorbereitung haben die Jungs gut mitgezogen, selbst bei den Laufeinheiten. Doch das Training, zu dem meist sieben oder acht Mann kommen, haben wir mit der Reserve der Herren zusammengelegt, damit wir de Übungen vernünftig gestalten können", berichtet der Hummelgauer Coach. Nachdem anschließend die Kreisligatruppe auf den Platz geht, hält sich auch der zeitliche Aufwand für den Torwartroutinier in Grenzen. Als es dann in die Saison ging, erlebte der frühere Donndorfer aber so manche Überraschung. "Gegen die Spitzenmannschaften haben wir starke Leistungen gezeigt, dafür gegen Team aus den hinteren Tabellenregionen Punkte liegen gelassen. Diese Spiele wurden meiner Meinung nach zu oft auf die leichte Schulter genommen. Irgendwie ist es eine richtige Wundertüte."

Starker Jahrgang rückt nach

Sitzt mit im Hummelgauer Jugendboot und hilft als Betreuer: Andreas Körber

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Mit sieben Zählern in neun Begegnungen schweben die Großmann-Schützlinge in großer Abstiegsgefahr. Besonders die zahlreichen Punkteteilungen macht dem Nachwuchs aus der Fränkischen Schweiz bei nur einem Sieg gegen die JFG Mainauen, als man nach zehn Minuten schon mit 2:0 in Front lag, zu schaffen. "In Kirchenlaibach bekommen wir kurz vor Schluss ein Freistoßtor und gegen Bamberg Süd waren wir drückend überlegen, schwächen uns durch einen Platzverweis selbst - und hätten aber trotzdem gewinnen müssen. Unser Manko ist leider etwas die Chancenverwertung", legte der U19-Coach nach den Punkteinbußen den Finger in die Wunde. Doch die Mannschaft zeigte mitunter auch ein ganz anderes Gesicht. Bei der hoch favorisierten JFG Leitenbachtal reiste man nur mit elf Kickern an, konnte nach einem Zweikampf, bei dem zwei Akteure böse zusammengerasselt sind, die Partie nur in Unterzahl fortsetzen und holte trotzdem fast schon sensationell einen Zähler beim 2:2-Unentschieden. Richtig chancenlos war man eigentlich nur bei der 1:6-Niederlage gegen die JFG Bayreuth West. "Das war für mich die stärkste Mannschaft, gegen die wir bisher angetreten sind", zieht Daniel Großmann den Hut vor der Rauh-Truppe. Um den angestrebten Klassenerhalt zu schaffen, müssen sich die Hummelgauer, die sich in erster Linie aus Mistelbacher und Hummeltaler Nachwuchsleuten rekrutieren, aber noch eine Schippe drauf legen. Dabei baut der SC-Keeper besonders auf Maximilian Sutter im Angriff und den Defensivleuten und Leistungsträgern Dominik Hagen und Nicolas Hacker. Auf Felix Arneth, der auch schon bei der Hummeltaler Reserve reingeschnuppert hat, kann der Jugendtrainer dagegen nur noch selten zurückgreifen, nachdem der Mittelfeldmann ein Studium in Dresden begonnen hat. Dagegen hat Luca Kuhn nach halbjähriger Pause schnell wieder reingefunden und auf der Außenbahn eine beachtliche Entwicklung genommen. Sollten die Hummelgauer den Klassenerhalt schaffen, sind die Perspektiven nicht schlecht. Der starke B-Jugendjahrgang verspricht, dass man sich in der nächsten Saison wieder höhere Ziele setzen kann. Ob dann allerdings Daniel "Daddl" Großmann noch auf der Kommandobrücke ist, ist fraglich - der Hummeltaler will diese Entscheidung mit der Ruhe und Konzentration eines Torwarts beim Elfmeter angehen.