"Notnagel" schlägt ein: Piotr Raszewski: "Ich bin eigentlich kein Trainer" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.12.2015 um 18:00 Uhr
"Notnagel" schlägt ein: Piotr Raszewski: "Ich bin eigentlich kein Trainer"
Verlegenheitslösung als Glücksgriff? Nachdem der vorgesehene Jugendcoach der U19-Vertretung des ATS Hof West kurzfristig abgesprungen ist, hat Piotr Raszewski ohne langes Zögern übernommen. Und die Bilanz des langjährigen ATS-Reservetrainers kann sich sehen lassen. Als Tabellenführer darf der ATS-Nachwuchs erst einmal überwintern, muss aber zum Rückrundenstart gleich Farbe bekennen.
Von Hans-Jürgen Wunder
"Ich habe eigentlich noch nie eine Jugendmannschaft trainiert. Aber nach der Absage des Übungsleiters, der eigentlich übernehmen sollte, konnte ich die Jungs doch nicht im Stich lassen. Doch ganz ehrlich: Im Grunde bin ich gar kein Trainer", lacht Piotr Raszewski, der bis vor zehn Jahren für die Westler regelmäßig auf dem Feld gestanden ist und zudem auch für die Eisenbahner aktiv war. Danach hatte er sich zwar um die ATS-Reserve gekümmert, doch das Training wurde wie so häufig vom jeweiligen Chefcoach geleitet. "Jetzt muss ich mich eigentlich um alles selber kümmern, aber es macht mir viel Spaß", gesteht der geborene Breslauer im Bezug auf seine ersten Erfahrungen im Nachwuchsbereich.

Möchte mit seiner Truppe hoch hinaus: Kulak Orhan-Gazi (oben) sorgt für viel Torgefahr.
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Motivation und Zusammenhalt

"Mein Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Jungs als geschlossene Einheit auftreten und Spaß am Fußball haben", redet der Westler nicht lange um den heißen Brei. Dabei kann er im Grunde aus dem Vollen schöpfen. Nachdem die B-Jugend mangels Kaderbreite aufgelöst werden musste, sind die entsprechenden Nachwuchsfußballer gleich zur nächsten Jahrgangsstufe aufgerückt. Somit zählen etwa 20 Kicker zum Stamm der Raszewski-Elf. Da war klar, dass man sich zumindest im oberen Tabellendrittel bewegen möchte, zumal die Truppe im Vorjahr unter dem damaligen Coach Peter Weiß bereits einen guten 3. Rang einnehmen konnte. Und dabei liegt man bislang voll im Soll. Zwar weist man gegenüber der hoch eingeschätzten und bisher ungeschlagenen JFG Region Marktredwitz drei Spiele mehr auf und musste sich auch im direkten Duell der Lauterbach-Truppe mit 1:4 geschlagen geben, als man ausgekontert wurde. Doch Bezirksoberliga ist für die Hofer ohnehin kein Thema. "Nachdem wir keine eigene B-Jugend mehr haben, wissen wir ja ohnehin nicht, was nachkommt. Außerdem würden der Aufwand und die entsprechenden Kosten in dieser Spielklasse beträchtlich steigen und ich bezweifle, dass der Verein das überhaupt will. Aus meiner Sicht wäre deshalb ein Aufstieg Quatsch", spricht der Jugendcoach Klartext. Rein sportlich bezog man nur beim 1:3-Niederlage gegen Regnitzlosau eine weitere Niederlage, als Konstantin Aust die ATSler zwar in Führung schoss, die Gäste dann aber die Partie immer mehr in die Hand nahmen und nach der Pause die entscheidenden Treffer setzten.   

Offensivmann Fabio Ouvina (re.) konnte schon in der vergangenen Saison Erfahrungen bei den A-Junioren sammeln.
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Bollwerk in der Offensive

"Unsere Stärken liegen ganz klar in der Offensive. Ich unterstütze das, denn die Jungs sollen sich vorne Chancen erarbeiten und nicht hinten reinstellen", erläutert Piotr Raszewski seine Marschroute. Das hat bisher gut geklappt und nicht nur auf seine Spielführer Konstantin Aust, der vor der Abwehr abräumt und Felix Weiß, der im zentralen Mittelfeld die Bälle verteilt, konnte sich der "Übungsleiter wider Willen" bisher hundertprozentig verlassen. "Vielleicht sind einige Jungs etwas zu laut. Aber es ist ein cooler Haufen, der schon viele Jahre zusammenspielt und wie Pech und Schwefel zusammenhält", lobt der Saalestädter seine Schützlinge. Nur mit dem Trainingsbesuch hapert es oft ein wenig. "Da kommt es dann immer ganz darauf an, wie das Wetter ist oder ob wir auf den Hartplatz müssen oder nicht", berichtet der langjährige Reservecoach von Einflussfaktoren jenseits der Schule und des Berufes. Wenn es dann aber zu den Spielen geht, sind alle Jungkicker Feuer und Flamme. Allerdings baut der Hofer Trainer meist auf ein festes Gerüst und lässt nur auf zwei oder drei Positionen rotieren. Dabei sind besonders Torjäger Lukas Wülfert, der bereits 13 Kisten gemacht hat und der wendige und schwer zu stoppende Kulak Orhan-Gazi festgesetzt. "Vielleicht ist er manchmal etwas zu eigensinnig, aber das wird schon noch", zeigt der West-Coach viel Geduld mit seinem talentierten Angreifer. Denn auch wenn die Hofer Junioren nicht aufsteigen wollen - die Meisterschaft würde man trotzdem gerne an den Joditzer Weg holen. Ob man hier eine Chance hat, entscheidet sich bereits im März nächsten Jahres, so dass großer Trainingseifer in der Wintervorbereitung sich wirklich lohnen könnte.      

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Leser-Kommentare

Spiele-Bilanz ATS Hof/West

Spiele
20
Siege gesamt
14
Heim-Siege
6
Auswärts-Siege
8
Unentschieden
1
Niederlagen gesamt
5
Heim-Niederlagen
3
Auswärts-Niederlagen
2
:0
Zu-Null-Spiele
3
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3


Trainerstationen P. Raszewski


Steckbrief P. Raszewski

Piotr Raszewski
Alter
53
Geburtsort
Breslau
Wohnort
Hof
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Polen
Größe
176 cm
Beruf
Lokführer
Hobbies
Fußball und Fahrrad
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Allrounder - alle Positionen
Erfolge
Aufstieg 1994/95 mit Hof West in die Bezirksoberliga.

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Sa. 02.04.2016 16:00 Uhr
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Sa. 16.04.2016 16:00 Uhr
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