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Artikel veröffentlicht am 26.11.2015 um 06:00 Uhr

Derby und Verfolgerduell: Mario Bail: "Wir wollen oben dran bleiben"

Stunde der Wahrheit für die A-Junioren des FC Eintracht Bamberg. Wenn am Sonntagvormittag der oberfränkische Rivale aus Bayreuth aufkreuzt, geht es um große Punkte im Kampf um den Relegationsplatz. Während die Wagnerstädter zuletzt eine empfindliche Niederlage einstecken mussten, kann die Elf von Mario Bail nach klarem Sieg im Prestigeduell und kurzer Spielpause gestärkt in das Verfolgerduell gehen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der Wachwechsel hat mit einer Klarheit stattgefunden, die auch auf Grund des Tabellenbildes zu erwarten war. Über Jahre hatten die Memmelsdorfer U19-Kicker im regionalen Vergleich die Nase vorne und konnten sogar in den drei Bayernligajahren auf Landesebene auf sich aufmerksam machen. Doch mit der Entscheidung des Verbandes, das Nachwuchsleistungszentrum an den FC Eintracht Bamberg zu vergeben, wanderten die hoffnungsvollsten Talente immer mehr zu den Domstädtern. Das fand jetzt auch im direkten Duell seinen Niederschlag: "Die ersten zwanzig Minuten waren hart umkämpft. Aber nach dem ersten Treffer war der Wille des Gegners gebrochen und danach ist die Sache eindeutig in unsere Richtung gelaufen. Insgesamt war das Derby sicherlich nicht mehr so heiß wie in den vergangenen Jahren", resümiert Mario Bail über den klaren 4:0-Sieg gegen das Tabellenschlusslicht SV Memmelsdorf. Nach dem Pflichtsieg hat seine Truppe jetzt die Gelegenheit, vor der Winterpause die Ausgangsposition im Kampf um den möglichen Aufstiegsplatz 2 entscheidend zu verbessern.

Herren-Bayernliga statt Jugend-Landesliga: Keeper Benedikt Hoh hat den Sprung bereits vollzogen.

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Titelrennen abgehakt?

"Wir haben uns in Schweinfurt leider zwei individuelle Fehler geleistet. Ansonsten wäre sicher etwas mehr drin gewesen. Aber wenn man ehrlich ist, muss man einräumen, dass die drei oder vier Spieler in ihren Reihen haben, die jederzeit bei ihrer Regionalligamannschaft eingesetzt werden könnten", berichtet der Bamberger Juniorencoach von der 1:3-Niederlage beim Spitzenreiter. Die Überlegenheit des Tabellenführers lässt sich zwar noch nicht in Zahlen ausdrücken, denn die vier Zähler Abstand könnten schnell aufgeholt werden. Doch daran verschwendet der Nachwuchstrainer keinen Gedanken: "Ich denke schon, dass die sich durchsetzen werden. Aber bei den Mannschaften dahinter kann im Grunde Jeder auch Jeden schlagen." Das mussten die Domstädter auch gegen die Coburger feststellen. Trotz engagierter Leistung mit zahlreichen Torchancen wurden dem Aufsteiger bei der 0:1-Heimniederlage die Punkte überlassen. Und auch bei den 1:1-Unentschieden gegen Nürnberg und Ansbach musste man sich mit einem Teilerfolg zufrieden geben. "Das waren zwei hart umkämpfte Spiele. Es geht hier eng zu und da können natürlich Kleinigkeiten den Ausschlag geben", gibt Mario Bail zu bedenken. Das macht die Aufgabe nicht einfacher, aus dem breiten Kader die optimale Besetzung zu finden. Zwar gibt es ein Grundgerüst von etwa 13 Spielern, aus denen sich die Anfangself rekrutiert. Wer letztlich von Beginn an aufläuft, entscheidet sich aber an den Trainingseindrücken, die der frühere Trunstadter während der Woche gewonnen hat. Dabei verlässt sich der Eintracht-Coach auch gerne einmal auf sein Bauchgefühl, wie er unumwunden einräumt.

Schwer zu halten: Martin Körner (re.) hat bei seinen acht Treffern bisher viel Durchsetzungsvermögen bewiesen.

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"Bayreuth ist Favorit"

Wenn es am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz zum heißen Duell kommt, hat Mario Bail fast alle Mann an Bord. Nur Keeper Benedikt Hoh ist nach drei Junioreneinsätzen mittlerweile zu den Herren aufgerückt und dort zur neuen Nr. 1 in der Bayernliga avanciert. Ansonsten muss nur Neuzugang Daniel Biermann nach seinem Kreuzbandriss pausieren. "Es schleppen viele Spieler Erkältungen mit. Da gilt es natürlich erst einmal, abzuwarten, wie sich das entwickelt", hält sich der Jugendtrainer mit einer möglichen Aufstellung noch bedeckt. Fest steht für ihn lediglich, dass seine Truppe befreit aufspielen kann. "Ich gebe die Favoritenbürde gerne an die Bayreuther ab, die ja vor der Saison, wie zu hören war, den Bayernligaaufstieg anstreben." Dass die Wagnerstädter zuletzt eine empfindliche Heimniederlage gegen Nürnberg einstecken mussten, sieht er dagegen nicht als Vorentscheidung im Rennen um Platz 2: "Man muss in der Rückrunde sehen, wer dann von den Junioren bei den Herren gebraucht wird. Da werden die Karten dann neu gemischt." Nachdem die Eintracht-Zweite bei den Senioren klar Richtung Kreisliga steuert und Bail ohnehin entscheiden kann, wen er abgibt, dürfte mit den Bambergern auch in der Rückrunde zu rechnen sein. Zusätzlich drängen viele talentierte Spieler des jüngeren Jahrganges nach. Keine schlechten Perspektiven also, die sich noch deutlich verbessern würden, wenn man das Oberfrankenderby gewinnen könnte.