Ungeschlagen, aber fünf Remis: Pietzonka: "Uns fehlt einfach ein Knisper" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.11.2015 um 18:00 Uhr
Ungeschlagen, aber fünf Remis: Pietzonka: "Uns fehlt einfach ein Knisper"
Mit den Leistungen seiner Schützlinge kann der Altstädter Juniorencoach Michael Pietzonka zufrieden sein, wenn nur die Abschlussschwäche nicht wäre. Fünf Unentschieden haben dafür gesorgt, dass man nur im Verfolgerfeld platziert ist, obwohl man sogar den Spitzenreiter geschlagen hat. Jetzt könnte es gegen zwei direkte Rivalen bereits zu einer Vorentscheidung im Kampf um den Relegationsplatz kommen
Von Hans-Jürgen Wunder
"Unser Ziel war nicht der Aufstieg in die Bayernliga. Aber natürlich möchten die Jungs alles daran setzen, vorne dran zu bleiben. Das Zeug dazu haben sie", lobt Michael Pietzonka seine Truppe, die U19-Mannschaft der Spvgg Bayreuth. Immerhin können sich die jungen Altstädter rühmen, dem einsamen Spitzenreiter FC Schweinfurt bisher die einzige Niederlage beigebracht zu haben. "Wir waren dort eine Stunde lang die überlegene Mannschaft. Aber natürlich hatten wir bei der FC-Schlussoffensive auch das nötige Quäntchen Glück, um den Dreier zu retten", gesteht der Mistelbacher. Damit wäre der Bayreuther Regionalliganachwuchs eigentlich prädestiniert, selbst ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitzusprechen - wenn nur die zahlreichen Unentschieden nicht wären. 

Mit fünf Treffern führt Mert Ari (re.) die Toschützenliste der jungen Altstädter an.
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Viel Aufwand, wenig Ertrag

Ein Blick auf die Torstatistik verrät sofort, wo es bei den Spvgg-Junioren krankt. Während Spitzenreiter Scheinfurt 28 Einschüsse zu verzeichnen hat und die Verfolger Bamberg mit 31 Toren und die SG 83 Nürnberg-Fürth mit 24 Treffern sich nicht verstecken müssen, gelang es den Junioren von der Jakobshöhe, gerade einmal 14 Mal einzunetzen. "Das ist nicht nur das Versagen der Stürmer selbst, sondern der gesamten Offensivabteilung. Auch Flügelspieler, die in die Mitte ziehen oder Sechser, die aus zweiter Reihe oder vom Strafraum aus abziehen, treffen einfach nicht. Und immer wieder scheitern wir alleine vor dem gegnerischen Torwart", beschreibt Micha Pietzonka das Dilemma. Dass man sich in dieser Situation einen echten Knipser wünscht, versteht sich von selbst. Aber der ist in dem 25-köpfigen Kader eben nicht zu finden. "Eine Mannschaft wie Schweinfurt schafft es in den wichtigen Momenten immer wieder, das entscheidende Tor zu machen - wir eben nicht", bringt der frühere FSV-Jugendcoach das Problem auf den Punkt. Zwar wird schon geraume Zeit beim Abschluss der Schwerpunkt auf Präzision gelegt. Doch ob sich durch diese Trainingseinheiten die Trefferquote verbessern lässt, ist fraglich, nachdem hier natürlich kein Nervendruck vorhanden ist. Freilich kamen mehrere Unentschieden auch sehr unglücklich zustande: "Gegen Lauf und Amberg hat auch der Referee seinen Teil mit beigetragen. Das reicht von einem mehr als zweifelhaften Strafstoss gegen uns bis zu einem Tor, das nicht gegeben wurde, obwohl nicht einmal der Gegner protestiert hat", erläutert Pietzonka. Allerdings konnte er sich über das Defensivverhalten seiner Truppe freuen, denn die nur sieben Gegentreffer können sich sehen lassen.

Der Joker, der in Schweinfurt stach: Bas Peeters (re.) markierte den entscheidenden Treffer.
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Bei Laune halten

Von Beginn an war es klar, dass es beim großen Kader von 25 Junioren schwer werden würde, die Burschen bei der Stange zu halten. "Bis jetzt ziehen alle gut mit und wir haben meist etwa 20 Mann beim Training. Aber ich merke natürlich, dass die Unzufriedenheit wächst", gesteht der Mistelbacher Abwehrmann. Denn auch die Zahl der Verletzten hält sich derzeit in Grenzen. Nur Kapitän Felix Popp muss seit drei Wochen pausieren, nachdem seine Außenbänder lädiert wurden. "Ich habe so sieben oder acht Mann, die fest in der Startelf sind. Den Rest ergänze ich dann nach den Trainingseindrücken", beschreibt Pietzonka den Weg der Entscheidungsfindung. Doch trotz der zunehmenden Unzufriedenheit rechnet er nicht damit, dass Akteure den Verein in der Winterpause verlassen werden. Gleichzeitig ist aber auch nicht zu erwarten, dass der "Wunderstürmer" an Land gezogen werden kann. So geht es mit dem bewährten Defensivbollwerk noch vor der Winterpause in zwei vorentscheidende Verfolgerduelle auf Kunstrasen. Zunächst erwartet man am Samstag die Nürnberger-Fürther auf dem Stadionnebenplatz, um eine Woche später an einem Sonntagvormittag seine Visitenkarte in Bamberg abzugeben. "Ich kenne beide Gegner eigentlich nicht. Wir werden also versuchen, gut zu stehen und uns dann auf diese Mannschaften auszurichten", beschreibt Pietzonka die Herangehensweise. Fest steht, dass der Spvgg-Coach hier noch vier Zähler einsacken möchte - dann könnte man in der Winterpause zumindest von einem Aufstieg durch die Relegation träumen.

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Tabelle Landesliga Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
28
:
3
24
5
9
18
:
18
16
8
10
14
:
25
10
10
9
11
:
16
8
11
9
13
:
33
2
12
9
5
:
33
2

Steckbrief M. Pietzonka

Micha Pietzonka
Spitzname
Micha
Alter
37
Wohnort
Hummeltal
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
193 cm
Gewicht
85 kg
Beruf
Student
Hobbies
Reisen, Sport, Golf
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Aufstieg Bezirksliga und Kreispokalsieger mit dem TSV Mistelbach

Torschützen SpVgg Bayreuth

(9|3|1)
5
1
1
1
(6|0|0)
1
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