Steigt der ewige Dritte jetzt auf?: Potenzial vorhanden! Konstanz (noch) nicht? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.11.2015 um 12:00 Uhr
Steigt der ewige Dritte jetzt auf?: Potenzial vorhanden! Konstanz (noch) nicht?
Der Traum vom Aufstieg lebt in Teuchatz schon seit Jahren. Stets zählen die Damen der DJK zu den Top-Teams der Liga und doch ist der ganz große Wurf bislang nie gelungen. Auch 2015/16 schickt sich der Abonnement-Dritte an, wieder um die Vergabe der Meisterehren mitzumischen. Trainer Frank Lunz traut seinen Spielerinnen so einiges zu…
Von Bernd Riemke
„Oberhaid ist für uns ein gefährliches Pflaster. Das Unentschieden hat uns auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und dass uns die Konstanz fehlt hat die Niederlage in Plankenfels deutlich gezeigt.“ DJK-Trainer Frank Lunz legt den Finger in die Wunde. Hoch gehandelt wurde vor der Saison vor allem der TSV 08 Kulmbach – der musste in Teuchatz mit 1:2 die Segel streichen. Gut verstärkt und ambitioniert ging auch Absteiger DJK Stappenbach in die Runde – und verlor zu Hause 1:3 gegen Teuchatz. Die vermeintlichen Mitkonkurrenten hielt die DJK also in Schach, umso mehr schmerzen die Punktverluste gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, wobei Lunz im gleichen Atemzug betont, dass die Liga enorm an Leistungsstärke gewonnen hat. „Wir können nirgends hinfahren und uns des Sieges gewiss sein“, konstatiert der 49-Jährige, dessen ruhige, analytische Art zweifelsohne einer der Faktoren ist, weshalb die DJK-Damen nach der eher verkorksten Spielzeit 2013/14 mit einem insgesamt enttäuschenden fünften Platz wieder zurück in die Erfolgsspur fanden. Und wie: vor allem oben auf dem Berg ist der Kreisliga-Dino in der Lunz-Ära noch unbesiegt. Das letzte Heimspiel ging am 7. Juni 2014 verloren als der SV Würgau alle drei Zähler aus Teuchatz entführte. Dann kam Frank Lunz und mit ihm in zehn Pflichtspielen auf heimischer Anlage acht Siege und zwei Unentschieden.

Der Schlüssel zum Erfolg

Die Euphorie und vor allem die gute Laune ist zurück. „Wenn ich nur 14 Mädels im Training habe, dann ist das wenig. Da stehen mehr Frauen auf dem Platz als bei den Männern in der Ersten und Zweiten zusammen“, schwärmt Lunz nicht nur vom Trainingsfleiß seiner Damen, der es ihm an den Wochenenden mitunter schwer macht, aus einem Überangebot diejenigen auszuwählen, die schlussendlich auf dem grünen Rasen um Punkte kämpfen. Jene Ausgeglichenheit in nahezu allen Mannschaftsteilen ist es auch, die Teuchatz im Vergleich zu manch anderem Konkurrenten scheinbar zum Vorteil gereicht. „Andere sind nicht sehr homogen und folglich abhängig von ihren wenigen Spielerpersönlichkeiten. Wenn wir diese mit fairen Mitteln aus dem Spiel nehmen können sie sich nicht mehr entfalten“, analysiert Lunz die Kontrahenten der Liga. Das Ausschalten der „Stars“ des Gegners obliegt zumeist Spielführerin Julia Stöcklein. Technisch habe sie zwar durchaus das ein oder andere Defizit, aber athletisch sei sie eine Augenweide, attestiert ihr Trainer ihr, ligaweit die beste Spielerin zu sein. Dass Lunz eine seiner Besten häufig für Spezialaufgaben  „opfern“ muss, tut dem eigenen Spiel keinen Abbruch. „Wir haben trotzdem noch genügend Potenzial“, weiß der 49-Jährige.

Luisa Kreinsberger (re.) setzt offensive Impulse im Spiel der DJK.
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Mit dem eigenen Nachwuchs nach oben

Und dieses Potenzial entstammt der eigenen sehr guten Nachwuchsarbeit. Selina Heidig, Magdalena Bittel und Elisa Nüsslein haben sich auf Anhieb zu etablierten Kräften entwickelt und beleben den Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Einen positiven Nebeneffekt ganz anderer Art bringt die neue Torfrau und letztjährige U17-Spielerin Julia Hoh, die in sieben Partien erst achtmal hinter sich greifen musste, mit sich: Tanja Sponsel, etatmäßige Keeperin der letzten Jahre, kehrt in die Sturmspitze zurück und traf dort in dieser Serie selbst bereits drei Mal ins Schwarze. Unangefochtene Torjägerin Nummer 1 ist freilich Franziska Stöcklein. „Wenn sie auf der linken Seite loslegt ist sie im Grunde nicht zu bändigen“, weiß Lunz die Fähigkeiten seiner Goalgetterin zu schätzen. Diese hat in jüngster Vergangenheit vor allem auch die nötige Ruhe vor dem gegnerischen Tor gelernt und ist dadurch noch gefährlicher und treffsicherer geworden. Da die Jugendarbeit auch in den kommenden Jahren weitere vielversprechende Talente abwirft, ist den Verantwortlichen um die sportliche Zukunft der Damen alles andere als bange. So kann derzeit sogar der Ausfall einer eigentlich unersetzbaren Führungsspielerin verkraftet werden. Anja Denzlein laboriert an den Folgen eines Kreuzbandrisses und ist trotzdem vom Spielfeldrand aus weiterhin fester Bestandteil der Mannschaft. Die 26-Jährige gehört zu den Kickerinnen der „ersten Generation“, die bereits 2009/10 mit der Vizemeisterschaft an das Tor zur Bezirksliga anklopften…

„… dann haben wir es endlich verdient“

An solchen Gedankenspielereien möchte sich Frank Lunz zum jetzigen, frühen Zeitpunkt in der Saison freilich noch nicht beteiligen, stellt aber dennoch fest, dass es die DJK als Spitzenreiter immerhin aus eigener Kraft schaffen kann, sich den Traum von der Bezirksliga zu erfüllen. Der schwebt zwar nicht ständig über den Köpfen der Spielerinnen und des Trainers, aber Lunz macht auch keinen Hehl daraus, dass es sehr wohl ein erstrebenswertes Ziel darstellt. „Wenn es so kommt, haben wir es nach Jahren der dritten Plätze endlich verdient. Wenn nicht, dann haben wir noch genug Zeit, es in den kommenden Jahren nachzuholen“, nimmt der Trainer den unbedingten Erolgsdruck von den Schultern seiner Schützlinge. Dass er und sein Team sich freilich ohne Ablenkung auf das rein sportliche Geschehen konzentrieren können ist nicht zuletzt ein herausragender Verdienst der Spielleitung um Katharina Schick und Marina Lukard. „Wir sprechen Dinge untereinander klar an. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz im Umfeld erleichtern sie uns die Arbeit auf dem Platz ungemein“, spricht der 49-Jährige seinen beiden „Managerinnen“ den allergrößten Dank aus. Ob die beiden sich um die Organisation einer Meisterfeier kümmern müssen, werden die kommenden Spiele zeigen. Ein rauschendes Fest im „Tollhaus Teuchatz“ wäre zweifelsohne vorprogrammiert…


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Tabelle Kreisliga Süd/West

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
7
18
:
8
16
3
7
26
:
15
15
4
6
23
:
6
13
5
6
9
:
10
10
7
6
15
:
20
4
Mit einem Spiel mehr steht DJK Teuchatz aktuell an der Spitze und erwartet am kommenden Wochenende Verfolger und Mitfavorit SV Mistelgau.


Bilanz DJK Teuchatz

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2023/24
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2022/23
7. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2021/22
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2018/19
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2017/18
2. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2016/17
1. 
Kreisliga Süd/West
2015/16
2. 
Kreisliga Süd/West
 
2014/15
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2013/14
5. 
Kreisliga Süd/West
 
2012/13
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2011/12
3. 
Kreisliga West
 
2010/11
3. 
Kreisliga Süd
 
2009/10
2. 
Kreisliga Süd
 
2008/09
5. 
Kreisliga Süd
 

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