Kellerduell in der Landesliga SW: Feuchtwangen will die Sportfreunde überholen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.10.2015 um 00:00 Uhr
Kellerduell in der Landesliga SW: Feuchtwangen will die Sportfreunde überholen
Das Derby in der Landesliga Südwest zwischen den einzigen beiden fränkischen Teams, dem TuS Feuchtwangen und den Sportfreunden aus Dinkelsbühl, birgt am kommenden Samstag reichlich Brisanz. Schließlich trifft der Tabellenletzte auf den Vorletzten. Mit einem Sieg gegen die Sportfreunde könnte der TuS den letzten Platz endlich verlassen. anpfiff.info hat beide Trainer vor der Partie befragt.
Von Sebastian Baumann
Drei Jahre trainierte Thomas Ackermann die Sportfreunde aus Dinkelsbühl und führte die Mannschaft von der Kreisliga bis in die Landesliga. Dort sorgte der Aufsteiger im Pokal für Furore und musste sich in einem spannenden Halbfinale erst dem späteren Titelträger aus Würzburg geschlagen geben. Zudem wurde souverän der Klassenerhalt eingetütet. Kein Wunder, dass der Trainer nur gute Erinnerungen an seinen Ex-Verein und auch viele handelnde Personen hat. “Klar freue ich mich. Ich habe schließlich von ersten bis letzten Tag bei den Sportfreunden das Optimale versucht herauszuholen. Ich mag die Spieler und die Spieler mögen mich sicherlich auch noch. Aber wie heißt es so schön: Am Samstag am Platz geht es um drei Punkte und die wollen wir holen.” Sein Gegenüber Ulrich Ciupke weiß ebenso um die Brisanz des Spiels. “Der gegnerische Trainer war drei Jahre bei uns und kennt natürlich die Mannschaft sehr gut. Das ist schon ein gewaltiges Pfund.”

Da war er noch in Dinkelsbühl: Thomas Ackermann trifft auf den Ex-Verein.
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Feuchtwangen der Favorit?

Etwas verwunderlich klingt dabei aber die Aussage, dass der TuS der Favorit vor dem Kellerduell sei. Schließlich stehen die Sportfreunde einen Punkt besser da, und verfügen vor allem über viel mehr Erfahrung in der Landesliga als der Aufsteiger. “Die haben ein Heimspiel, dazu einen breiten und qualitativ guten Kader, wir haben hingegen einige Verletzte und einen kleinen Kader. Deswegen ist für mich der TuS der Favorit. Aber wenn wir alles geben, dann können wir die natürlich auch schlagen.”, erklärt der Trainer der Sportfreunde aber. Vielleicht sagt der Übungsleiter dies auch unter dem Eindruck der letzten beiden Spiele in denen die Dinkelsbühler vor allem in der letzten Partie gegen einen direkten Konkurrenten aus Fürstenfeldbruck deutlich mit 2:7 unter die Räder kamen. Wohingegen Feuchtwangen aus den letzten beiden Partien vier Zähler ergattern konnte.

Schlechte Offensive auf beiden Seiten

Ulrich Ciupke
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Die Misere der beiden Kellerkinder ist schnell auf den Punkt gebracht. Denn vor allem in der Offensive drückt der Schuh. Die Gäste haben nominell zwar gute Offensivkräfte im Kader, die aber allesamt nicht regelmäßig treffen. “Ein Tim Müller beispielsweise war jetzt ein ganzes Jahr angeschlagen und hat immer verletzt gespielt. Da ist es kein Wunder, dass er nicht so trifft, weil ihm jetzt auch das Selbstvertrauen fehlt.”, sagt Ulrich Ciupke und verweist auf den Abgang von Steffen Engelhardt vor der Saison und den Ausfall von Stephan Sachs, der sich aufgrund seiner Schulterprobleme nun einer Operation unterziehen muss. “Das waren zwei, die das Offensivspiel der Mannschaft gelenkt haben.” So experimentierte Ciupke mit der taktischen Formation und stellte von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 oder ein 4-3-3 um. “Das dauert natürlich, bis das alles greift.” Bei den Feuchtwangern sieht es den Treffern nach zwar etwas besser aus, allerdings hat nur Manuel Reichert schon oft getroffen. “Er fällt wohl aus mit einem Muskelfaserriss”, bedauert Thomas Ackermann den Ausfall des Knipsers, der drei seiner sechs Treffer bei der 3:4-Niederlage gegen Illertissen erzielen konnte. Dazu fehlte dem Übungsleiter mit Steven Bartels einer der Garanten aus der Aufstiegssaison länger in der Hinserie und kam erst wieder zuletzt beim Sieg gegen Kaufbeuren zum Einsatz. "Und Soner Basar hat einen dicken Knöchel, da wird es mit einem Einsatz schwierig."

Prestige bringt drei Punkte

Wie so oft in einem Derby geht es auch ums Prestige. Denn nur rund 12 Kilometer trennen beide Parteien, so dass mit vielen Zuschauern gerechnet wird. Zwischen 500 und 1000 Besucher werden es am Ende wohl werden. “Fürs Prestige kann ich mir auch nichts kaufen”, sagt Thomas Ackermann ganz pragmatisch. “Allerdings ist es ja so. Wenn du an Prestige gewinnst, dann hast du auch drei Punkte am Ende am Konto und wir können mit einem guten Gefühl in die kommenden Aufgaben gehen. Und weil ich weiß, was meine Mannschaft schon die ganze Saison investiert, immer regelmäßig trainiert und auch Zusatzschichten schiebt, bin ich mir auch sicher, dass wir das schaffen.” Bei einem Sieg wäre der TuS vor allem nicht mehr Tabellenletzter und könnte etwas entspannter nach dem Derby die Spiele gegen die richtig guten Gegner angehen gegen die der TuS in der Hinrunde kaum einen Zähler ergattern konnte. Sein Gegenüber sieht es ähnlich und lobt den Gegner erneut. “Für solche Spiele spielt man ja Fußball. Ich glaube auf alle Fälle, dass der TuS am Ende sicher die Klasse hält. Die werden sich fangen - wenn auch erst nach Samstag.” Dass beide Mannschaften so weit im Keller steht, hat für den Heimtrainer im Übrigen einen ganz einfachen Grund. "Das sind die einzigen beiden Mannschaften in der Liga, die keine Vertragsamateure als Spieler haben und Spieler mit Geld holen. Das ist einfach so und damit müssen wir leben."

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